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Darkover 20 - Das Schwet des Aldones

Titel: Darkover 20 - Das Schwet des Aldones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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dies letzte Geheimnis der darkovanischen Wissenschaft unvorsichtig enthüllt?
   »Die Tochter des terranischen Legaten auf Samarra - Kathie Marshall. Sie hätte Darkover vor Tagen auf der Southern Cross verlassen sollen; ich dachte, sie sei abgereist. Sie wird jedoch vermißt, und jemand hat sie hier gesehen.«
   Regis meinte gleichmütig: »Es waren in der Festnacht eine ganze Menge Terraner hier. Jemand muß irrtümlich… « Er hob die Stimme. »Andres? Bring die Comynara her; sie ist bei Dio Ridenow.« Seine Augen verrieten eine Konzentration, deren Bedeutung mir entging. Ich begann, meinen Geist zu öffnen, und stieß sofort auf Abwehr. Lawton und Rafe würden es beide merken, wenn wir telepathische Botschaften austauschten, auch wenn sie nicht mitbekamen, um was es ging.
   Regis sagte: »Natürlich weiß ich gar nichts über eine Miß - war es Marshall? Aber ich weiß, wen Euer Jemand gesehen hat. Die Ähnlichkeit hat uns recht belustigt und war uns auch ein bißchen peinlich. Denn es würde nie einer Comynara erlaubt werden, sich in der Öffentlichkeit wie eure Terranis zu benehmen.«
   Ich war außer mir vor Sorge. Was nun? Warum mußten sie den Namen der Toten in diese Sache hineinziehen? Nach einer Ewigkeit hörte ich leichte, wohlbekannte Schritte, und Kathie Marshall kam ins Zimmer.
   Sie trug darkovanische Kleidung, ein gekräuseltes Gewand, das ihr lose von den schlanken Schultern hing. Ihr offenes Haar war mit Metallsplittern bestäubt. Spangen klingelten an ihren Knöcheln und Handgelenken.
   »Kathie?« fragte Lawton.
   Kathie hob verständnislos ihr hübsches Gesicht. » Chi´zei? «
   »Linnell, meine Liebe«, ließ sich Regis hören, »ich habe von dieser dummen Ähnlichkeit mit irgendeiner Terranis gesprochen; ich wollte, daß sie es selbst sehen.«
   Ich betete darum, daß niemand Kathie gut kannte. Der Unterschied war so gespenstisch, daß es mich mit tiefem Leid erfüllte.
   Kathie legte die Hand an mein Gesicht. Es war keine terranische Geste. Sie ging und bewegte sich wie eine Darkovanerin. »Ja, Regis, ich erinnere mich«, sagte sie, und ich mußte mich beherrschen, um nicht vor Erstaunen aufzuschreien. Denn Kathie sprach das komplizierte, fließende, reine Berg-Darkovanisch - nicht mit ihrem harten terranischen Akzent, sondern weich und geläufig. »Aber, Lew, solltest du so viele Fremde um dich haben, wenn du verletzt bist? Nur damit sie dir irgendeine phantastische Geschichte über die Terraner erzählen?«
   Es war nicht Linnells Tonfall. Tatsache blieb, daß Kathie Darkovanisch sprach, und zwar mit einem Akzent, der ebensogut war wie mein eigener oder der Dios.
   Lawton schüttelte den Kopf. »Unglaublich«, murmelte er. »Die Ähnlichkeit ist überwältigend! Nur weiß ich zufällig, daß Kathie die Sprache bei weitem nicht so gut beherrscht.«
   Der große Terraner fiel ein: »Dan, ich sage Ihnen, ich habe gesehen… «
   »Sie haben sich geirrt.« Lawtons Blick hing immer noch an Kathie. Sie blieb ruhig stehen. Noch ein falscher Ton. Es ist auf Darkover eine unerhörte Flegelei, ein unmaskiertes junges Mädchen anzustarren; dafür sind schon Männer umgebracht worden. Lawton wußte das. Linnell wäre vor Verwirrung gestorben. Doch indem dieser Gedanke mir durch den Kopf ging, errötete Kathie und rannte hinaus.
   »Was ich Ihnen andauernd sagen will«, ereiferte sich Kendricks, »ich hatte Dienst auf dem Raumhafen, als Miß Marshall abreiste. Ich habe die Passagierliste überprüft, nachdem alle ihre Spritze bekommen hatten und angeschnallt worden waren. Danach ist sie bestimmt nicht wieder aufgestanden, und von Samarra kam die Meldung über Relais, daß sie dort auch angekommen ist. Wie könnte sie also hier sein? Das schnellste Schiff braucht von da nach hier siebzehn Tage mit Hyperantrieb.«
   Lawton brummte: »Da haben wir uns wohl schön blamiert. Alton, wollen Sie mir sagen, bevor ich gehe, wie die Ridenow-Brüder gestorben sind?«
   »Ich habe versucht, Euch zu erklären… «, begann Regis.
   »Aber für mich ergab das keinen Sinn. Sie behaupteten, irgendwer habe eine Fallenmatrix aufgestellt. Ich verstehe ein bißchen etwas von Matrices, aber so etwas ist mir neu.«
   Kein Terraner begreift das Konzept wirklich. Ich gab mir Mühe. »Eine Fallenmatrix ist sozusagen ein mechanischer Telepath, der aus Rassenerinnerungen und Aberglauben grauenhafte Bilder heraufbeschwört. Die Person hinter der Fallenmatrix kann den

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