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Darkover 20 - Das Schwet des Aldones

Titel: Darkover 20 - Das Schwet des Aldones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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etwa ein Jahr in den Hellers verbracht, die meiste Zeit als sein Gast. Warum?«
   Lawton konterte mit einer neuen Frage, diesmal an Rafe gerichtet. »Und wie sind Sie beide miteinander verwandt?«
   »Auf der Aldaran-Seite ist es zu kompliziert zum Erklären«, antwortete Rafe. »Entfernte Vettern. Aber er heiratete meine Schwester Marjorie. Man könnte sagen, wir sind Schwäger.«
   »Kein Spion für Terra kann hier Anspruch auf Verwandtschaft erheben!« Ich setzte mich auf. In meinem Kopf explodierte der Schmerz, aber flach auf dem Rücken war ich zu sehr im Nachteil. »Der Comyn sorgt in dieser Zone für die Einhaltung der Gesetze. Gehen Sie und kümmern Sie sich um Ihre Angelegenheiten in der Terranischen Zone! Denn Sie haben sich für Terra entschieden!«
   »Genau das tun wir ja«, gab Lawton zurück. »Lerrys hat für uns gearbeitet, deshalb ist der Tod seiner Brüder unsere Angelegenheit.«
   »Marius auch«, fiel Rafe ein. »Du hast keine Gelegenheit mehr bekommen, es zu hören, Lew: Marius hat für Terra gearbeitet… «
   Das war eine Lüge. Ich fuhr ihn an: »Mein Bruder hat nie eine Kupfermünze von Terra genommen, das weißt du! Lüge sie an, aber versuche nicht, einem Alton eine Lüge über seinen Bruder zu erzählen!«
   »Die einfache Wahrheit reicht«, bemerkte Lawton. »Sie haben insofern recht, daß Ihr Bruder nicht von uns bezahlt wurde und auch kein Spion war. Trotzdem hat er für uns gearbeitet, und er hatte einen Antrag auf die Staatsbürgerschaft des Imperiums gestellt. Ich selbst bin als sein Bürge aufgetreten. Er hatte darauf ebensoviel Anspruch wie Sie, wenn Sie ihn auch nie geltend gemacht haben. Selbst nach Ihren Begriffen ist das keine Spionage.« Lawton hielt inne. »Er war wahrscheinlich der einzige Mann auf Darkover, der auf ein ehrenvolles Bündnis hinarbeitete. Alle übrigen waren darauf aus, sich die Taschen vollzustopfen. Wieso ist Ihnen das neu? Sie sind doch Telepath!«
   Ich seufzte. »Wenn ich für jedes Mal, daß ich das erkläre, einen Sekal bekäme, könnte ich inzwischen die Terranische Zone aufkaufen. Der telepathische Kontakt wird benutzt, um bewußte Gedanken zu projizieren. Schneller als mit Worten, ohne semantische Barriere - und niemand als ein anderer Telepath kann einen belauschen. Aber es bedarf dazu der ernsthaften Bemühungen zweier Personen, einer, die sendet, und einer, die empfängt. Außerdem empfange ich, auch wenn ich nichts dazu tue, eine Art von - nun, Streuung. Gerade eben spüre ich, daß Sie verwirrt sind und wegen irgend etwas schwer verärgert. Ich weiß nicht, was es ist, und ich werde nicht versuchen, es herauszufinden; Telepathen lernen, nicht neugierig zu sein. Ich habe mit meinem Bruder in Rapport gestanden. Ich weiß alles, was er wußte. Aber ich erinnere mich nicht - und ich will mich auch nicht erinnern.«
   Lawton nahm es ungerührt hin, und da erkannte ich, daß er nur versucht hatte, mich zu reizen. Ich sollte die Beherrschung verlieren und meine Abschirmung senken. Er war zur Hälfte Comyn; soviel ich wußte, mochte er selbst Telepath sein. Er hatte etwas herausfinden wollen, und was es auch sein mochte, wahrscheinlich hatte er es entdeckt.
   »Ich will Ihnen sagen, warum ich hier bin.« Abrupt kam Lawton zur Sache. »Für gewöhnlich lassen wir Stadt-Staaten sich selbst regieren, bis die Regierung zusammenbricht. Das tut sie im allgemeinen eine Generation nach Ankunft des Imperiums. Stoßen wir auf wirkliche Tyrannei, schaffen wir sie ab. Bei Planeten wie Darkover warten wir einfach darauf, daß sie zerfallen. Und sie tun es.«
   »Das habe ich alles auf Terra gehört. Bereitet das Universum auf die Demokratie vor - und danach auf den terranischen Handel! «
   »Mag sein.« Lawton war nicht aus der Ruhe zu bringen. »Solange ihr friedlich regiert, könnt ihr regieren, bis der Planet auseinanderbröckelt. Doch in letzter Zeit hat es Unruhen gegeben. Überfälle. Schmuggel. Und zuviel telepathische Schmutzarbeit. Marius starb, nachdem Sie den Rapport mit ihm erzwungen hatten.«
   Regis fuhr auf: »Wer hat Euch diese Lügen erzählt? Ich habe ihn mit einem Messer im Herzen sterben gesehen!«
   »Marius war noch kein Bürger des Imperiums, so daß ich nur Fragen über seinen Tod stellen, aber ihn nicht bestrafen kann«, sagte Lawton. »Doch außerdem liegt eine Meldung vor, daß Sie ein terranisches Mädchen hier gefangenhalten.«
   Mein Herz begann zu hämmern. Kathie . Hatten Callina und ich

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