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Darkover 21 - Sharras Exil

Titel: Darkover 21 - Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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diesen… « - ich hörte beinahe, wie sie im Geist nach einem nicht beleidigendem Adjektiv suchte und schließlich den Kompromiss fand - »… diesen schlecht beratenen Plan zu diskutieren. Es tut mir Leid, mein Prinz; ich lehne ab.«
   »Ihr - lehnt ab?« Derik starrte sie an. »Mit welchem Grund, Lady?«
   Sie machte eine ungeduldige Handbewegung. Ihr Schleier fiel zurück und enthüllte ihr dunkles, mit Edelsteinen durchflochtenes Haar. Sie sagte: »Es ist zu dieser Zeit nicht mein Wille zu heiraten. Und sollte ich einmal heiraten wollen, dann werde ich zweifellos im Stande sein, einen passenden Mann zu finden. Doch glaube ich nicht, dass ich unter den Aldarans nach ihm Ausschau halten werde. Über diese Domäne weiß ich mehr, als mir lieb ist, und ich sage Euch, wir könnten uns ebenso gut hier und jetzt den verfluchten Terranern ausliefern wie ein Bündnis mit… « - wieder das Überlegen, das sichtbare Suchen nach einem Wort - »… mit dieser verstoßenen Renegaten-Domäne schließen.«
   Dyan erklärte: »Domna, Ihr seid nicht richtig informiert.« Wie immer, wenn er mit Frauen sprach, drückte seine Stimme untadelige, kühle Höflichkeit aus. »Die Aldarans sind keine Busenfreunde der Terraner mehr. Beltran hat das Bündnis mit Terra zerbrochen, und schon allein aus diesem Grund meine ich, dass wir es uns nicht leisten können, uns weiter von Aldaran fern zu halten.« Er wandte sich an den Rat und erläuterte: »Ein Bündnis mit Aldaran würde uns mehr Stärke verleihen, und das ist es, was wir jetzt brauchen, um uns vereint gegen den Sog des terranischen Imperiums zu stemmen. Sicher, es gibt solche unter uns, die uns den Terranern ausliefern würden… « - sein Blick wanderte zu der Ridenow-Abteilung - »… aber da sind auch jene, die unserer Welt und unserer eigenen Art treu bleiben. Und zu diesen, davon bin ich überzeugt, gehört Beltran. Unsere Vorväter haben aus Gründen, die sie für richtig hielten, die Domäne von Aldaran aus den Comyn verstoßen. Aber es waren einmal sieben Domänen, es sollten wieder sieben Domänen sein, und dieser Zug wird die Vorstellungen des gewöhnlichen Volks bestimmt ansprechen.«
   Callina erklärte: »Ich bin Bewahrerin… «
   Er zuckte die Schultern. »Es gibt andere. Wenn Beltran ein Bündnis mit der Aillard-Domäne wünscht… «
   »Dann antworte ich für die Aillards, dass wir es nicht wollen«, fiel Callina ein. Und plötzlich wandte sie sich an mich.
   »Hier sitzt einer, der die Wahrheit meiner Worte bezeugen kann.«
   »Ihr verdammten, unglaublichen Narren!« Ich hörte meine eigene Stimme. Hastur drehte sich zu mir um. Ein paar leise Bemerkungen wurden zum allgemeinen Gemurmel und dann zum lauten Aufruhr, und mir kam zu Bewusstsein, dass ich die Ratssitzung wieder gestört, dass ich mich Hals über Kopf in einen Streit gestürzt hatte, von dem ich im Grunde gar nichts wusste. Aber nun hatte ich angefangen und musste fortfahren.
   »Die Terraner sind schlimm genug. Doch in was uns die Aldarans hineingezogen haben… « Ich rang um Beherrschung. Ich wollte nicht, nein, ich wollte nicht den Namen dieses verheerenden Schreckens aussprechen, der in den Bergen gebrannt und gewütet, der Caer Donn in Flammen aufgehen lassen, der meine Hand und meine geistige Gesundheit weggefressen hatte…
   »Ihr solltet für dies Bündnis eintreten«, sagte Derik. »Schließlich, wenn wir die Aldarans anerkennen, dann wird nicht mehr so viel danach gefragt werden, ob Ihr legitim seid oder nicht, stimmt’s?«
   Ich starrte ihn an und fragte mich, ob Derik wirklich ein solcher Schwachkopf war oder ob seine Bemerkung einen tieferen Sinn enthielt, der mir entging. Doch ich schien der Einzige zu sein, der sich Gedanken dieser Art machte. Es war wie ein Alptraum, wenn ganz normale Leute die ungeheuerlichsten Dinge aussprechen, die als Selbstverständlichkeit hingenommen werden.
   Dyan Ardais erklärte kurz und bündig: »Seine Legitimität steht fest. Der Rat hat Kennards ältesten Sohn anerkannt, und damit hat es sich. Setz dich und hör zu, Lew. Du bist lange Zeit fort gewesen, und wenn du erst weißt, was sich während deiner Abwesenheit ereignet hat, wirst du vielleicht deine Meinung ändern. Es wird keinen Einfluss auf deine Stellung haben, aber unter Umständen auf die deines Bruders.«
   Ich sah zu Marius hin. Natürlich würde ein Bündnis mit Aldaran viel dazu beitragen, dass auch er vom Rat anerkannt wurde oder etwas in dieser

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