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Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer

Titel: Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Profil an die scharfzähnigen Klippen hinter der Stadt erinnerte. Er wandte sich an den alten Hastur, obwohl Regis den Platz des Ratsoberhauptes innehatte. »Ich bin Daniskar vom Darriel-Wald«, stellte er sich kurz vor. »Vor dreißig Jahren habe ich geschworen, eher mit meiner ganzen Familie zu darben, als ins Tiefland hinabzukriechen und die Comyn um Hilfe zu bitten, ganz zu schweigen von den verfluchten Terranern.« Er traf Anstalten, auszuspucken, erinnerte sich offensichtlich noch rechtzeitig daran, wo er war, und verzichtete darauf. »Aber wir sterben , Lord. Unsere Kinder verhungern. Sterben.«
   Meine auch, dachte Regis. Sie verhungern nicht, aber sie sterben. Er beugte sich vor und benutzte die Bergsprache. » Com’ii , mich trifft der Vorwurf, daß wir nichts von Mißernten und Hungersnot in euren Bergen gehört haben.«
   Daniskar schüttelte den Kopf. »Bei uns wird nichts angebaut, Lord, es gibt kein Ackerland. Wir leben vom Wald. Und das ist das Problem; wir werden abgebrannt. Vai dom, wißt Ihr, wie viele Waldbrände wir in diesem einen Jahr gehabt haben? Wenn ich es Euch sagte, Ihr würdet mir nicht die Hälfte davon glauben. Und nichts, was wir tun, macht ihnen ein Ende. Waldbrände sind nichts Neues; ich habe sie schon bekämpft, bevor mir ein Bart gewachsen war. Über Waldbrände weiß ich mehr als jeder andere Mann vom Kadarin bis zur Mauer um die Welt. Aber diese - es gibt keine Rettung davor. Es ist, als sei Harz über die Wälder ausgegossen worden. Unsere Signalfeuer versagen. Ich möchte fast glauben, daß die Brände von Menschenhand gelegt werden, aber welcher Mensch könnte so schlecht sein? Menschen töten Menschen, wenn sie sie hassen, aber wer vernichtet einen Wald, damit Menschen, die ihm nie etwas getan haben, leiden, der Freund mit dem Feind?«
   Regis sah sein eigenes Entsetzen in anderen Gesichtern rund um die Ratshalle widergespiegelt, und sein Gehirn, darin geschult, auf vielen Ebenen gleichzeitig zu denken, lieferte den Kontrapunkt zu Daniskars Worten. Darkover ist eine bewaldete Welt, und ohne unsere Wälder sterben wir. Keine Deckung für Tiere bedeutet kein Fleisch für Menschen, keine Nüsse für Brot in Gebieten, wo Korn nicht wächst, keine Pelze zum Warmhalten, kein Brennstoff auf einer Welt, wo man ohne Feuer erfriert. Der Tod des Waldes nimmt uns das Harz und die phosphoreszierenden Stoffe, die Früchte für den Wein und letzten Endes den Boden, denn allein unsere Wälder halten die Krume auf den Bergen fest, die Regen und Schnee ständig ins Tiefland spülen wollen. Ohne Wälder wird halb Darkover schnell zu einem gefrorenen Staubklumpen werden, hungern und sterben.
   »Ihr könnt schöne Reden darüber führen, daß ihr uns die Freiheit vor dem Terranischen Imperium bewahrt«, sagte einer der Geschäftsleute. Er sah die Ratsmitglieder und besonders, so schien es Regis, die beiden Hasturs kriegerisch an. »Ihr habt auch ein Recht auf eure eigene Politik, obwohl ich feststelle, daß ihr schnell dabei seid, Vorteil aus terranischen Dingen zu ziehen, wenn ihr reich genug seid, sie euch leisten zu können. Zum Beispiel mit dem Flugzeug und einer Leibwache herzukommen, statt sich wie ich zu Pferd und mit dem Schlitten über die Berge zu quälen! Ich will gar nicht behaupten, daß ihr völlig im Unrecht seid. Jeder, der eine helfende Hand ergreift, muß den Pfad seines Helfers beschreiten. Aber was werdet ihr uns für diese Sache, die ihr Freiheit nennt, noch abverlangen, vai dom’ym? Haben wir nicht schon genug Opfer gebracht? Müssen alle unsere Bergbewohner sterben, bevor ihr die Terraner bittet, uns aus dem Treibsand zu ziehen? Wir haben ihnen einen Raumhafen und einen Kreuzweg in ihrem Imperium gegeben. Wir könnten ein Angelpunkt in diesem Imperium sein, ein sehr wichtiger. Warum sollen sie uns nicht mehr geben?«
   »Das interessiert uns nicht«, versetzte Daniskar. »Wir wollen die Terraner noch weniger hier haben als ihr, Lords. Doch wir brauchen mehr Hilfe, als ihr uns geben könnt. Sie haben Flugmaschinen, Chemikalien, eine schnelle Kommunikation. Sie könnten die Sache im großen angehen.«
   »Wollt ihr Straßen, Fabriken, Maschinen auf unserer Welt? Wollt ihr eine weitere Handelsstadt in den Hellers, Daniskar?« fragte der alte Hastur.
   »Ich nicht, Lord. Ich habe einmal den Rand einer Handelsstadt gesehen, und sie stinken. Das ist jedoch immer noch besser, als wenn unser ganzes Volk stirbt. Wir brauchen Hilfe von irgendwoher, und das

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