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Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer

Titel: Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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werde verlangen, daß über die Relais ein Ruf an jeden Telepathen auf Darkover ausgesandt wird«, antwortete Regis, »als Befehl Hasturs, mit allem, was das bedeutet. «
   Linnea sah ihm kurz in die Augen und zuckte vor dem Kontakt zurück. Regis schien in diesem Augenblick fast übermenschlich zu sein, und sie dachte an die alten Legenden über den Sohn Hasturs, der mehr war als ein Mensch - und Regis hatte einmal Aldones’ Schwert geschwungen, das für die Hand eines Gottes geschmiedet worden war. Man konnte es auch so ausdrücken: Es war ihm gelungen, Kräfte des menschlichen Geistes, die für einen gewöhnlichen Menschen unverständlich sind, zu zähmen und anzuwenden.
   Sie brachte einen weniger wichtigen Punkt zur Sprache:
   »Können wir denn die Relais-Türme schließen und alle Telepathen hier zusammenziehen? Können wir es uns leisten, auf das bißchen an Technik zu verzichten, das wir haben?«
   »Ja!« fiel Danilo unerwartet ein. »Darkover hält die Telepathen, die Arbeit der Relais, für zu selbstverständlich. Schließt die Türme für ein paar Monate oder Jahre und laßt unsere Welt erkennen, wie es ihr ohne telepathische Kräfte geht. Innerhalb eines Monats wird die Bevölkerung aufwachen und es zu verhindern wissen, daß wir einer nach dem anderen ermordet werden. Es hat einmal eine Zeit gegeben, wo ein Mann, der sich an einer Bewahrerin vergriff, zu Tode gefoltert wurde. Jetzt können sie Frauen und Kinder abschlachten, ohne daß es jemanden kümmert.«
   »Willst du behaupten, wir könnten dem, was sie unserer Welt antun, allein durch telepathische Kräfte Einhalt gebieten?« fragte Linnea.
   »Nein, das glaube ich nicht«, gab Regis zurück. »Ich vermute, daß dem Planeten zuviel physischer Schaden angetan worden ist. Aber wir können herausfinden, wer es tut, und ihn daran hindern. Und wir können vielleicht wegen der Hilfe, die wir jetzt brauchen, als Gleichberechtigte mit dem Imperium verhandeln. Auf jeden Fall ist es Zeit, daß wir aufhören herumzuspielen und daß wir das Telepathen-Projekt ernst nehmen. Sonst werden wir den Weg der Chieri gehen, und es gibt viele Leute im Imperium, die uns keine Träne nachweinen würden. Denn dann könnten sie Darkover so ausbeuten, wie sie wollen. Wir sind auf einen Posten gestellt und müssen ihn halten.«

Es war ein ärmliches Zimmer, trostlos und dunkel und stinkend, und Missy lag oft lange still und zusammengekrümmt da und wußte kaum, was in ihr und um sie vorging. Die Zeit hatte die Bedeutung für sie verloren, obwohl sie sich längst angewöhnt hatte, ihre Wahrnehmungen zu verlangsamen, damit sie die Welt zumindest teilweise so sah wie die anderen, wie diejenigen, mit denen sie nun einmal leben mußte.
   So viele Veränderungen, so viele Seltsamkeiten. Und dies neue Erlebnis. Zum ersten Mal hatte jemand die suchende Berührung erwidert, dies Ding in ihrem Gehirn, das sie selbst nie verstanden hatte. Bisher waren Männer für sie nur ein Mittel zum Überleben gewesen. Sie hatte gewußt, daß sie anders, anomal war, unfähig, jemanden zu finden, der auf sie einging. Ihren Körper hatte sie bedenkenlos jedem gegeben, der ihn wollte. Nach den ersten paar Malen (jetzt noch erschauerte sie in der Erinnerung daran, daß das, was ihr so viel bedeutete, für die Männer nichts war) hatte sie nicht mehr darüber nachgedacht. Doch nun:
   Conner. Lange abgetötete Gefühle (sie hatte die merkwürdigen Ängste und die Einsamkeit, die ihn geformt hatten, wahrgenommen) hatten sich nach ihr ausgestreckt und sie auf eine Weise berührt, die sie kaum verstand. Sie wußte wenig über ihre eigenen Emotionen. Sie hatte nie gewagt, introspektiv zu sein, aber sie ahnte, wenn sie in ihr Inneres sah, würde sie dort ein heulendes Entsetzen entdecken wie das, von dem Conners Wahnsinn herrührte. Immer noch fühlte sie, fern von ihm, die hilflose Einsamkeit seiner Not (wie sollte sie sich davor bewahren, zurückzueilen, zu fliegen… ).
   Missy, ich brauche dich. Missy, kehre zurück, ohne dich versinke ich wieder in Nacht…
   Der Name war unwesentlich; sie trug ihn erst seit ein paar Jahren. Aber der Schmerz in Conners von weither kommenden Rufen erreichte sie. Er hatte ihr Innerstes berührt. Das konnte sie niemals mehr vergessen. Aber sie konnte sich aus seiner Reichweite entfernen…
   Sie hätte bei Conner bleiben und soviel Glück genießen sollen, wie es für das seltsame Wesen gab, das sie war. (Ah, aber hätte sie es ertragen,

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