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Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer

Titel: Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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ihrem langen, harten Leben geschickt und kraftvoll verteidigt. Hier war sie überrascht worden, aber der Geruch ihres eigenen Blutes und die allgemeine Panik machten sie zum Berserker. Wie ein gereizter Tiger schoß sie fauchend vom Fußboden hoch. Ein Stoß von unglaublich starken Armen warf den Mann durchs Zimmer. Sie faßte nach ihm mit dieser inneren Kraft, die in Davids Wohnung die Möbel umhergewirbelt hatte. Aufheulend wie ein verwundeter Bulle drückte der Mann die Hände auf die Lenden. Eine Bank stieg in die Luft, schoß durch den Raum und traf seinen Kopf mit einer Wucht, die einen gewöhnlichen Mann gefällt hätte. Aber er war kein gewöhnlicher Mann, und der Anblick von fliegenden Möbeln machte ihn nur noch wütender. Draußen auf der Straße sammelten sich Wolken von kreiselndem Staub. Steine warfen sich selbst gegen die Türen. Missy wehrte Tritte und Schläge ab. Und dann griff sich der Offizier die fliegende Bank aus der Luft und schlug sie ihr auf den Kopf. Missy brach zusammen und blieb still liegen.
   Es hämmerte an die Tür, eine strenge Stimme rief etwas, und vier Männer im schwarzen Leder der Raumpolizei traten das Schloß auf. Vor sich sahen sie einen nackten Mann und ein bewußtloses, blutendes Wesen, das auf den ersten Blick ein nacktes Mädchen zu sein schien. Ohne viel Federlesen brachten sie beide auf die Krankenstation des Raumhafen-Gefängnisses.
   Und dort machten sie Entdeckungen, die sie in ebensolche Panik versetzte wie den Schiffsoffizier.

Dem Mann auf dem Bildschirm, der schon verschiedentlich weiterverbunden worden war, konnte man seine Fassungslosigkeit deutlich ansehen.
   »Sie sind Dr. Jason Allison? Sie leiten ein Sonderprojekt der Medizinischen mit ein paar Außenweltern?«
   »Ich bin Allison, ja.«
   »Also, wir haben hier unten etwas. Vermissen Sie einen von ihren Leuten? Wir wissen nicht, was das ist, und wir können nicht damit umgehen. Wollen Sie bitte herunterkommen und sie oder ihn oder es mitnehmen, bevor es den ganzen gottverdammten Raumhafen in Brand steckt oder so etwas?«
   »Oh, oh«, sagte Jason zu sich selbst und wünschte, er hätte einen Panikknopf, den er drücken könnte.
   Ohne erst fragen zu müssen, wußte er genau, daß Missy gefunden war.

Meine Familie…
   Keral. Geht es dir gut unter den Fremden, Geliebter?
   Es geht mir nicht gut, obwohl mir einer von ihnen lieb ist wie ein Blutsverwandter. Und ich habe viel gelernt, über unser eigenes Volk und diese Welt. Aber ich bin allein und verzweifelt; das Leben innerhalb von Mauern ertrage ich nicht mehr lange. Und was soll ich tun, wenn die Veränderung über mich kommt oder der Wahnsinn, vor dem ihr mich gewarnt habt? Mir ist so vieles fremd, daß ich ständig in Angst bin. Schon habe ich einmal verwundet und einmal getötet, beide Male ohne Absicht. Und hier ist ein Merkwürdiger, der mir Furcht einflößt. Ich will nicht sterben. Ich will nicht sterben…

9
Jason hatte ein Sedativum mitgenommen, das reichte, um zwei tobende Elefanten zu beruhigen, aber Missy, die im Schock dalag, das Gesicht ein heller Fleck über den eng um sie gewickelten Decken, regte sich nicht und widersetzte sich nicht. Weder sprach sie mit ihm noch öffnete sie die Augen, als er sie behutsam auf eine Bahre und in einen wartenden Krankenwagen schaffen ließ. Während der kurzen Fahrt zurück zum HQ saß Jason ruhig an ihrer Seite, ohne sie zu berühren. Mit ernstem Gesicht dachte er darüber nach, was die Raumpolizisten ihm berichtet hatten. Mit eigenen Augen hatte er die zertrümmerte Zelle gesehen, auch den geschwärzten Fleck, wo die Decken in Flammen aufgegangen waren.
   Ich habe eine großmächtige Menge von seltsamen Telepathen und Psi-Talenten auf Darkover gesehen, sagte er grimmig zu sich selbst, aber ein unkontrollierter Poltergeist ist mir neu, und verdammt will ich sein, wenn ich weiß, was ich damit machen soll. Regis wird mir helfen müssen. Schließlich fällt das unter seine Zuständigkeit. Ich bin Arzt, kein Zauberer.
   Schon eine oberflächliche Untersuchung der in Missy vorgegangenen Veränderungen hatte ihn entsetzt. Obwohl die eigentümliche Schönheit noch vorhanden war, schien die helle Haut rauh und fleckig geworden zu sein. Ihre Augen waren glanzlos - das konnte natürlich vom Schock kommen. Aber das Wesentliche entzog sich einer Beschreibung. Jason war alles andere als immun gegen die herausfordernde, exotische Sexualität gewesen, die Missy aus allen Poren

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