Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters

Titel: Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
dabei eine gewisse Rücksichtslosigkeit an den Tag. Sie wissen, dass sie bald von hier weggehen, und benehmen sich, als wäre das ein Freibrief, zu tun, was sie wollen. Die Stadtwache musste bereits mehrere Schlägereien beenden, und einige der Freudenmädchen hatten Blutergüsse, die nicht mehr normal waren. Ich habe bei Mestra MacIvan im Haus der roten Sonne vorbeigeschaut, und sie sagte, sie sei drauf und dran ihr Haus zu schließen, weil die Lage allmählich gefährlich wird.« »Aber wieso? Ich verstehe das nicht«, fragte Dani.
Rafe setzte sich auf. »Wahrscheinlich glauben sie, dass sie jetzt mit allem durchkommen, vielleicht sogar mit Mord, und müssen sich keine Gedanken um die Konsequenzen machen.« »Ja«, bestätigte Danilo. »Der Kommandant der Stadtwache hat heute Morgen angefragt, was er mit den Terranern machen soll, die er bereits verhaftet hat, weil sein Gefängnis langsam ziemlich voll wird. Und Belfontaine hat in einer seiner zahlreichen Mitteilungen ihre sofortige Freilassung verlangt. Seinen Botenjungen müssen schon die Füße wehtun, weil sie ständig zwischen der Burg und dem Hauptquartier hin und her laufen.« Er grinste schief. »Ich habe geantwortet, sie hätten fremdes Eigentum zerstört und würden erst freigelassen, wenn dieses bezahlt sei. Daran wird er erst einmal ein, zwei Stunden zu kauen haben. Trotzdem weiß ich nicht recht, wie ich mit dem Problem umgehen soll. Wir können nicht über Nacht ein neues Gefängnis bauen, und wenn wir diese Männer auf das Territorium der Föderation zurückschicken, kommen sie wahrscheinlich zurück und machen noch mehr Ärger.« »Was ist mit dem Waisenhaus?« fragte Donal und schaute befangen.
»Das John-Reade-Waisenhaus? Was soll damit sein, Donal?«, wollte Mikhail wissen.
»Es steht leer, seit die Föderation es vor zwei Jahren geschlossen hat, und es ist wie eine Festung gebaut. Es hat viele Zimmer, und nach allem, was mir Domna Marguerida erzählt hat, war es ohnehin kaum besser als ein Gefängnis.« Seine Wangen waren gerötet, aber er behauptete sich tapfer, und Lew nickte ihm aufmunternd zu.
Ein Lächeln kroch über Mikhails müdes Gesicht, die Zeichen der Jahre verschwanden und er wirkte jugendlich, nicht wie der Mann mittleren Alters, der er war. »Eine sehr elegante Lösung, die Marguerida zweifellos außerordentlich erheitern wird. Danilo, sag Belfontaine, wir werden seine Männer in Gewahrsam behalten, bis alles bezahlt ist oder bis die Föderation abzieht. Das dürfte ihn erst einmal aus dem Gleichgewicht bringen, denn er ahnt noch nicht, dass wir von ihrem Abzug wissen. Damit muss er sich über andere Dinge den Kopf zerbrechen, als wie er mich töten kann. Hast du noch etwas, Rafi?« »Ja. Die meisten Leute, die ich beobachtet habe, sind von niedrigem Rang, ohne Zugang zu wirklich sensiblen Informationen. Sie sind besorgt, würde ich sagen, und zwar darüber, dass die Föderation zur verabredeten Zeit möglicherweise keine Schiffe schickt, um sie abzuholen, sondern sie stattdessen hier zurücklässt. Das ist auf anderen Welten geschehen, was allerdings bei meinem Abschied nicht allgemein bekannt war, inzwischen aber schon. Mein Gesamteindruck ist der, dass niemand weiß, was los ist oder was geschehen wird. Das macht sie ängstlich und außerdem rücksichtslos.« »Interessant«, sagte Lew und beugte sich vor, so dass er um Dani herum zu Scott hinübersehen konnte. »Das hört sich an, als würden die Leute an der Spitze ihre Untergebenen im Dunkeln tappen lassen.« »Genau. Die Mannschaften sind eindeutig unruhig, und ich habe keine Offiziere gesehen.« »Ist das nun gut oder schlecht?”, fragte Mikhail.
»Schlecht, nehme ich an. Wenn Emmet Grayson noch etwas zu sagen hätte, könnten wir uns an ihn wenden. Aber seit der Neuordnung der Föderationsbürokratie liegt die wahre Macht größtenteils in Belfontaines Händen, und von dem wissen wir, dass er unser Feind ist.« »Wie viele ausgebildete Kämpfer kann Belfontaine in Thendara aufbieten?« Mikhail beugte sich über den Schreibtisch, sein Blick war gespannt.
»Eine sehr gute Frage, und ich kann sie nicht exakt beantworten, Als ich meinen Abschied nahm, waren es etwa zweihundert, aber ich weiß nicht, ob sich diese Anzahl seither erhöht oder verringert hat. Dann wären da noch die Leute oben im Gebiet von Aldaran. Ich habe sie zu zählen versucht, als ich das letzte Mal eine Gruppe in die Hellers führte, und würde schätzen, dass es zwischen fünfundsiebzig und hundert Mann

Weitere Kostenlose Bücher