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Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)

Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon X. Rost , Ivar Leon Menger , John Beckmann , Raimon Weber , Hendrik Buchna , Christoph Zachariae
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und auszustrecken. Es ist taub, als wäre es eingeschlafen. Dann passieren zwei Dinge gleichzeitig. Ein seltsames Geräusch kommt aus Richtung Motor, ein anderes von oben. Ich versuche, mich umzudrehen und schreie vor Schmerz. Es hat meinen Nacken erwischt. Ich höre, wie sich das erste Polizeiauto nähert. Es kommt in die Kurve und wird langsamer. Dann fährt es weiter. Drei weitere folgen. Sie fahren ebenfalls vorbei. Die Cops haben nicht mitbekommen, dass wir nicht mehr auf der Straße sind. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte ist das andere Geräusch. Es wiederholt sich, und diesmal ist es zu erkennen. Eine aufflackernde Flamme. Ich greife zur Tür, will sie öffnen. Sie lässt sich nicht bewegen. Panik kriecht meinen Nacken hinauf. Ich muss mein Gewicht verlagern, kann den Gurt trotzdem nicht öffnen. Es klappt nicht. Ich verliere die Kontrolle, schreie und trommle auf das Armaturenbrett.
    Martin »Scheiße! Verdammte Scheiße!«
    Ich versuche, mich zu beruhigen und sage mir, das Auto explodiert nicht. Das passiert nur im Fernsehen. Es brennt und das war’s. Also, eins nach dem anderen. Gurt auf, Tür auf. Geht nicht. Dann durchs Fenster. Das geht. Als ich halb draußen bin, sehe ich die ersten Flammen nach oben lecken. Das Auto brennt nur. Kein Problem. Alles unter Kontrolle. Eine letzte schmerzhafte Drehung, dann falle ich auf den Rücken. Direkt hinter dem Baum geht es nach unten. Das Auto ist nicht wiederzuerkennen. Höhe und Länge wurden um die Hälfte reduziert. Ich weiche zurück und prüfe Kopf, Arme und Beine. Alles noch dran. In diesem Moment fällt mir ein, dass Jason noch im Auto sitzt.
    Martin »Jason? Alles klar?«
    Jason »Fuck. Was für ’n Scheißtrip.«
    Ich klettere um das Auto herum, muss aufpassen, nicht auszurutschen, komme zur Fahrertür, doch sie klemmt. Verzweifelt zerre ich wieder und wieder am Türgriff. Da schießt eine gewaltige Stichflamme empor, und ich stolpere entsetzt zurück. Von einer Sekunde zur anderen hat der gesamte Wagen Feuer gefangen. Der Mitsubishi ist eine einzige Flammenkugel. Für Jason ist der Trip hier zu Ende. Für immer.
    Noch völlig unter Schock richte ich mich auf und sehe mich schwankend um. Felsen und Kiefern im blassen Schein des Mondes. Leiser Wind und das Knistern des Feuers. Sehr lange kann es nicht dauern, bis die Cops zurückkommen. Die Rauchsäule ist mit Sicherheit in ganz Porterville zu sehen. Also nichts wie weg. Ich beginne den Abhang hinunterzustolpern.

    Nach einer unfreiwilligen Rutschpartie, bei der ich mir Knie und Hände aufschürfe, erreiche ich den Fuß des Devil’s Peak. Angelehnt an eine knorrige Roteiche schöpfe ich Atem. Jetzt in der Dunkelheit erscheint der Shaden Forest still und geradezu friedlich. Ich lasse mich am Fuß des Baumes nieder und strecke die Beine aus. In welche Richtung soll ich gehen? Über die Stadtgrenze, sobald die Polizei weg ist? Das wäre die Gelegenheit …! Und dann? Wohin dann?

    Es dauert einen Moment, bis ich eine Entscheidung getroffen habe. Ist es Trotz oder die heimliche Hoffnung, Sarah doch noch irgendwo zu finden? Wahrscheinlich beides. Nur in einer Sache bin ich mir sicher: Bevor ich Porterville verlasse, habe ich noch ein paar Dinge zu erledigen.
    Jetzt, mitten in der Nacht, ist es empfindlich kalt im Shaden Forest. Ich bleibe in Sichtweite der Straße. Doch diese Sichtweite ist nach dem Verlust meiner Brille relativ gering. Vor jedem vorbeifahrenden Auto verstecke ich mich und verharre bewegungslos im Gras, bis es außer Hörweite ist. Die Vorgehensweise ist sicher, aber mühsam und zeitraubend, denn obwohl die Straße durch ein Naturschutzgebiet führt, nimmt der Verkehr in der Nacht seltsamerweise nicht ab. Gegen zwei Uhr morgens passiert mich die Polizeikolonne, gefolgt von einem Abschleppwagen mit dem Wrack des Mitsubishi am Haken. Trotz eingeschränkter Sicht erkenne ich Sheriff Parker im ersten Fahrzeug. Sie kommen vom Unfallort. Dass sie nicht nach mir suchen, werte ich als gutes Zeichen.

    Erst am Nachmittag des folgenden Tages erreiche ich wieder die Autobrücke über den Cale River. Ich habe seit 24 Stunden nichts gegessen und spüre deutlich, wie Müdigkeit und Hunger an meinen Kräften zehren. Die Brücke zu überqueren, ist eine besondere Herausforderung. Es gibt nur die Leitplanken zwischen Fahrspur und Fußgängerbereich, hinter denen ich mich verstecken kann. Und ich muss mich verstecken, denn überall in dieser Stadt lauern Augen.
    Ich schaffe es ungesehen, das andere

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