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Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)

Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon X. Rost , Ivar Leon Menger , John Beckmann , Raimon Weber , Hendrik Buchna , Christoph Zachariae
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besetzt, also ging ich in die erste Etage, um mich im Gästebad zu säubern. Auf der Treppe bemerkte ich, dass der Alkohol bereits spürbare Wirkung auf mein Koordinationsvermögen hatte. Oben angekommen hielt ich kurz inne, um mich zu orientieren. War das Badezimmer am Ende des Flures auf der rechten oder auf der linken Seite? Ich versuchte es rechts und stand unvermittelt im Schlafzimmer der Parkers. Gerade wollte ich die Tür wieder schließen, da bemerkte ich linkerhand auf einem kleinen Nachttisch eine Mappe. Sie hatte dasselbe Dunkelgrün wie die Mappen von Falkner. Ob das Zufall war? Ich konnte mich nicht erinnern, dass Hank irgendwelche mitgenommenen Originale erwähnt hatte. Er besaß ja Kopien von allen Dokumenten. Außerdem hatte er mal gesagt, dass er bei sich zu Hause kein Polizeimaterial haben wolle.
    »Man muss Job und Heim trennen, sonst hat man bald nichts mehr, zwischen dem man sich entscheiden kann«, war stets sein Credo gewesen.
    Obwohl ich wusste, dass es falsch war, ging ich auf den Nachttisch zu und nahm die Mappe in die Hand. Es waren eindeutig Unterlagen von Stewart Falkner. Hastig blätterte ich die Zettel durch, und ein mulmiges Gefühl begann in mir aufzusteigen. Ich kannte dieses Material nicht, hatte es nie zuvor gesehen!
    Ich konnte förmlich spüren, wie meine Körpertemperatur schlagartig abfiel, als ich auf immer mehr Dokumente stieß, die einen direkten Zusammenhang zwischen der ›Darkside Park‹-Legende und dem ›Abidias‹-Irrenhaus herstellten. Krankenakten von Menschen, die aufgrund lächerlicher Indikationen eingewiesen, aber nie wieder entlassen worden waren. Vermerke über Patienten, die nach seltsamen Behandlungen unerwartet starben oder die einfach spurlos in den Korridoren der Anstalt verschwanden und nie wieder auftauchten. Seite um Seite entfaltete sich ein Szenario des Grauens, verantwortet und überwacht vom Anstaltsdirektor Leland Horace. Ich fand rätselhafte Gebäudegrundrisse, die nicht stimmen konnten, unscharfe Bilder von Zellen, unter deren Türen dunkle Wasserlachen hervorquollen, Fotos gefesselter Patienten, in deren Gesichtern nackte Angst stand – Männer, Frauen und Kinder. Und immer wieder die Worte »Uhr« und »der bleiche Mann«.
    All das hatte mir Sheriff Parker vorenthalten. Mehr noch: Er hatte gezielt dafür gesorgt, dass mir nur gefiltertes Material zur Verfügung gestanden hatte. Die gesamte Untersuchung der letzten Monate – eine Farce! Von Beginn an durch Parker manipuliert, damit sie ins Leere lief. Dass ich dennoch auf eine Spur gestoßen war, die mich zur Anstalt geführt hatte, war sicher nicht vorgesehen gewesen.
    Zuletzt fiel mir ein Foto in die Hände, bei dessen Anblick meine Beine nachgaben und ich auf die Bettkante sank. Zusammengekrümmt wie ein ungläubiges Kind, das die schlimme Wahrheit nicht akzeptieren will, starrte ich auf das Schwarzweißbild. Zu sehen war ein hochgewachsener älterer Mann im weißen Kittel, die linke Augenbraue spöttisch erhoben, so als amüsiere ihn die Aufmerksamkeit des Fotografen.
    Die Bildunterschrift lautete: ›Dr. Leland Horace, Abidias Asylum, 13. Oktober 1922‹.
    Es war nicht die Statur, der säuberlich geschnittene Schnurrbart oder die markant geschwungene Nase, die mir Gewissheit gab, sondern die unscheinbare kleine Narbe unter seinem rechten Auge. Auch wenn es völlig unmöglich war, es bestand kein Zweifel: Dr. Leland Horace, der gefürchtete Leiter des ›Abidias‹-Irrenhauses und Sheriff Hank Parker waren ein und dieselbe Person!
    Ich weiß nicht, wie lange ich dort zusammengesunken auf dem Bett saß; es hätten einige Minuten, aber auch mehrere Stunden sein können. Irgendwann richtete ich mich auf, legte das Foto in die Mappe, nahm sie vom Nachttisch und ging hinaus. Mir erschien mein Gang die Treppe hinunter wie in Zeitlupe abzulaufen. Unten ging ich an fröhlichen Gästen, beschwingten Musikern und spielenden Kindern vorbei, zurück zur Terrasse. Hank hatte mir den Rücken zugewandt. Doch kurz bevor ich ihn erreicht hatte, drehte er sich langsam zu mir um, so als habe er mein Nahen gespürt. Stumm blickten wir einander an. Dann streckte ich meinen Arm aus und hielt ihm die Mappe hin. Er nahm sie, blickte kurz auf die Beschriftung und nickte. Kein Wort der Erklärung, keine Rechtfertigung – nichts. Als ich mich umsah, bemerkte ich, dass alle Anwesenden von ihren Gesprächen aufgeblickt hatten und nun zu uns herüberschauten. Nein, nicht zu uns – zu mir.
    Hanks Frau Cathy, der

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