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Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)

Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon X. Rost , Ivar Leon Menger , John Beckmann , Raimon Weber , Hendrik Buchna , Christoph Zachariae
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klingeln, bis die Mailbox anspringt.
    »Emily? Emily, ich bin’s … Jimmy«, höre ich mich lallen. »Ich wollte nur … ich dachte, ich sag mal Hallo. Also, hallo. Weißt du, ich … ich hab nachgedacht. Vielleicht … vielleicht waren wir einfach zu jung, verstehst du? Vielleicht…«
    Ich schmeiße das Telefon gegen die Wand. Die Plastikschale zerspringt, eine Batterie rollt bis in die Küche. Später, kurz bevor der Scotch leer ist, übermannt mich endlich der Schlaf.

    Die Sonne ist noch nicht ganz hinter dem Hudson Tower aufgetaucht, und es sind bereits 25 Grad im Schatten. Mein Körper ist anscheinend zu ausgetrocknet, um angemessen auf die Temperatur zu reagieren, dafür schwitzt Herb für uns beide. Er ist bester Laune wie jeden Morgen. Auch ohne Kater ist Herb morgens, nur schwer zu ertragen.
    »Du musst ordentlich frühstücken, Kleiner!«, sagt er und lenkt den Wagen stadtauswärts. »Kein Wunder, dass du so durchhängst. Tiff macht mir immer Rührei mit Speck und dazu Toast mit Erdnussbutter. Und manchmal, wenn sie erst später in den Salon muss, gibt’s sogar noch Nachtisch.« Herb wischt sich über das schweißnasse Gesicht. »Besser kann ein Tag nicht beginnen, glaub mir!«
    Er fährt mit 50 Sachen in eine scharfe Linkskurve, und ich schwöre, ihm in den Schoß zu kotzen, wenn sich die Möglichkeit dazu bietet.
    »Herb! Bitte, nicht so schnell!«, sage ich und schließe die Augen.
    »Gestern einen draufgemacht?«
    »Geht so.«
    »Dachte, du wolltest die Finger von scharfen Sachen lassen?«
    »Hab noch ’nen Rest Scotch gefunden«, sage ich. Ich bemerke die Vollbremsung erst, als mein Kopf gegen das Handschuhfach schlägt. »Sag mal, bist du bescheuert, oder was?« Ich presse die Handballen gegen meine Stirn.
    »Verdammte Scheiße …«, sagt Herb.
    Nur widerwillig schaue ich nach draußen. Das vorletzte Reihenhaus ist abgesperrt, davor stehen mehrere Streifenwagen in der flirrenden Hitze. Meine Augen brennen, selbst das Blaulicht verblasst. Die Welt ist einfach zu grell heute Morgen.
    »Verdammte Scheiße«, sagt Herb noch einmal, und ich frage: »Was ist hier denn los?«
    »Hoffentlich hast du ihn nicht unglücklich erwischt, Jimmy.«
    Eine Handvoll Schaulustiger hat sich an der Straße zusammengefunden, zwei Kollegen stehen bei ihnen. Die Anzugträger von der Mordkommission lehnen an einem der Streifenwagen und trinken Kaffee.
    Erst als wir die Absperrung erreicht haben, verstehe ich, was Herb meinte. Einen Augenblick lang gelingt es mir, mich abzulenken. Dann sehe ich wieder Edward Shipman vor mir und die Platzwunde von meiner ›Maglites‹.
    ›Ein Blutgerinnsel‹, denke ich, ›eine schwere Gehirnerschütterung, er ist ohnmächtig geworden und im Schlaf gestorben‹, und jetzt muss ich tatsächlich kotzen.
    »Wer ist es?«, höre ich Herb fragen, als sich mein Magen wieder etwas beruhigt hat.
    »Wissen wir noch nicht genau«, sagt Kirkland, einer der Anzugträger. »Aber wahrscheinlich Selbstmord, wie es aussieht.«
    »Seid ihr sicher?«, fragt Herb.
    Kirkland zuckt mit den Schultern. »Sicher sind wir nie. Auf jeden Fall hatte er das Messer noch in der Hand. Hat sich die Pulsadern aufgeschlitzt. Und anscheinend auch die Kehle. Ging ihm wohl nicht schnell genug. Ziemliche Sauerei da drinnen. Mal sehen, was die Jungs von der Spurensicherung sagen.«
    »Wer führt denn die Ermittlungen?«
    »Trosman. Wer sonst?«
    Ich richte mich vorsichtig auf und gehe zur Absperrung hinüber.
    »Was Schlechtes gegessen?«, fragt Kirkland.
    Ich nicke.
    »Hatte ich früher auch oft.«
    Die Tür öffnet sich, und die Jungs von der Spurensicherung in ihren weißen Überzügen treten hinaus in das gleißende Sonnenlicht. Sie sehen aus, als seien sie glücklich, wieder im Freien zu sein. Als letztes kommt einer der Anzugträger aus dem Haus. Sein Jackett ist zugeknöpft, die Krawatte ordentlich gebunden – trotzdem ist sein Gesicht knochentrocken.
    »So, meine Damen: Die Kaffeepause ist vorbei!«, ruft er. »Es gibt noch einiges zu tun.«
    »Also, Big Herb, bleib sauber!«, sagt Kirkland. »Wir sehen uns später im ›Bunks‹?«
    »Weiß nicht, muss Tiff noch abholen, mal schauen.«
    »Okay.«
    Auch die anderen Anzugträger setzen sich langsam in Bewegung. Der Mann mit dem zugeknöpften Jackett sieht zu uns rüber. »Was ist los? Gibt’s nicht irgendwo den Verkehr zu regeln?«
    »Fick dich!«, sagt Herb, aber so leise, dass nur ich es verstehe.
    »Wer war das?«, frage ich, als wir zurück zum Wagen

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