Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)
den Bauch und dem anderen mit dem Griff vor das Kinn. Beide stolperten zurück, aber nicht weit genug, um ihrem zweiten und dritten Schlag ausweichen zu können.
Sie sah, dass sich Croft an seinem Schreibtisch abstützte, aber unverletzt war. »Das mit dem Fenster tut mir leid.«
»Mein liebes Mädchen«, sagte er mit schwacher Stimme. »Entschuldigen Sie sich nicht.« Er lief zu den Männern und nahm sich die Waffen, die sie fallen gelassen hatten, und die, die noch im Gürtel des dritten steckte. »Waffen sind illegal in diesem Land«, erklärte er dem stöhnenden Mann. »Und auch das Schlagen unschuldiger Vampire.«
Nick ging zu Gabriel. »Lass uns hier verschwinden.« Sie nahm seinen Arm und zog ihn durch das Fenster.
Einige erschrockene Londoner hatten sich dort versammelt, aber sie wichen zur Seite, als sie Gabriel auf das Motorrad half und sich selbst auf den Sitz schwang.
»Wir kriegen dich, Seran«, schrie eine Stimme, und Nick sah, dass einer der Männer im Laden wieder aufgestanden war. »Jeder Bruder in England jagt dich und diese diebische Schlampe jetzt. Du kannst dich nicht ewig verstecken …«
Croft trat hinter ihn und schlug ihm mit einem dicken Buch auf den Hinterkopf. Der Mann brach zusammen.
»Entschuldige, mein lieber Junge«, rief er den beiden zu. »Offenbar bin ich kompromittiert worden. Wenn du mich erreichen musst, dann kontaktiere Geoff. Es tut mir so leid, dass Sie nicht zum Tee bleiben konnten, meine Liebe.«
»Nächstes Mal.« Nick sah nach unten, um zu überprüfen, ob Gabriels Hände auf ihrer Hüfte lagen, dann fuhr sie los.
Michael ließ Philippe und Leary beim Lieferwagen zurück und nahm sich ein Pferd aus einem nahe gelegenen Stall, um an den Grenzen von Dundellan entlangzureiten.
Um Richards Festung zu reiten hätte Michael beruhigen sollen, denn es war Monate her, seit er auf einem Pferderücken gesessen und die Einsamkeit genossen hatte. Aber Marcellas Vorhersage war eingetreten. Während der letzten Tage hatte sein Temperament seinen Willen niedergerungen, und nicht eine Stunde verging, in der er sich nicht fühlte, als müsse er aus der Haut fahren. Oft dachte er jetzt, dass er verrückt wurde, wenn er noch einen Tag ohne sie sein musste. Michaels Verstand begriff, dass es an seinem Band zu Alexandra lag und dass es der Preis war, den er dafür bezahlte, aber sein Herz wollte nur endlich wieder mit ihr zusammen sein.
Wir sind hier. Ich werde mir zurückholen, was mir gehört.
Michael führte das Pferd aus dem Schatten und riskierte, von den Burgwachen gesehen zu werden, konnte jedoch nicht widerstehen, auf das Licht zu sehen, das aus einem der schmalen Fenster im östlichen Steinturm schien. Er wusste nicht, ob Alexandra in diesem Raum oder, wie Leary meinte, tief in den Katakomben von Dundellan festgehalten wurde.
Er wurde ein wenig ruhiger, als er seine Gedanken auf sie konzentrierte, auf die Erinnerung an ihr Gesicht, den Duft ihrer Haut. Bald , mon amour. Ich werde wieder mit dir zusammen sein, sehr bald schon .
Als Michael alles gründlich erkundet hatte, wurde ihm klar, dass auf Dundellan nicht alles so war wie sonst. Richard ließ zweimal so viele Wachen patrouillieren wie normalerweise, aber sie blieben bei der Festung und wanderten nicht über die Ländereien. Der vernachlässigte Zustand des Landes ließ darauf schließen, dass das Personal entweder eingesperrt, entlassen oder sogar umgebracht worden war. Er nahm an, dass mit zunehmendem Wahnsinn des Highlords seine Kyn-Wachen ihn möglicherweise schweigend verließen. Vielleicht hatten sie es schon getan, als sie von Lucans Attentat auf Richard erfuhren.
Michael traf Philippe am Lieferwagen. Drinnen saß Leary und beobachtete die Festung, während die Drogensüchtigen, die sie aus Dublin mitgebracht hatten und die Philippes Wille zwang, ruhig zu bleiben, blicklos vor sich hinstarrten.
»Die Patrouillen reiten nicht weiter als fünfzig Meter aus der Festung heraus«, berichtete er seinem Seneschall. »Sechs Kyn-Wachen stehen am Lieferanteneingang auf der West- und der Nordseite. Die Fenster sind gesichert, aber die Zäune sind verfallen. Nichts steht uns im Weg.«
»Ich habe Marcella vom Handy aus angerufen«, meinte Philippe. »Sie hat die Patrouillen beobachtet und sagt, dass Richards Wachen sowohl normale als auch Kupferwaffen bei sich tragen.«
Ausgerüstet, um Menschen und Kyn zu töten . »Er erwartet jemand anderen als uns.«
Philippe holte einen kleinen Koffer aus dem Kofferraum, den er
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