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Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Titel: Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Sonnenaufgang ein und ging in ihren Träumen nach Hause.
    Sie wusste, dass sie wieder zu Hause auf der Farm war, obwohl sie nichts sehen konnte. Sie konnte die Krähen hören, das frisch gebackene Brot in der Küche riechen, und sie spürte die vertraute feuchte Landluft. Zuerst wusste sie nicht, wo genau sie sich befand, bis sie die Kräuter roch. Ihre Mutter hatte sie geschnitten, gebündelt und zum Trocknen aufgehängt.
    Jemand hatte sie in der kalten Speisekammer eingesperrt.
    »Nicky?« Ihre Mutter war auch da, eine körperlose Stimme irgendwo über ihrem Kopf.
    »Mom?« Nick wandte sich um und sah auf, versuchte, in der Dunkelheit etwas zu erkennen.
    »Nicky, ich werde das nicht eine Minute länger dulden«, sagte Annette Jefferson, und ihre sanfte Stimme klang wütend. »Komm da raus. Komm sofort da raus!«
    Eine Tür erschien, allerdings nicht die verwitterte der Farm. Diese hier war aus purem Gold und wie das friedliche Gesicht einer Frau geformt. Sie zitterte, weil auf der anderen Seite jemand stand und dagegen hämmerte.
    »Warte.« Nick griff nach dem Türknauf-Gesicht, aber es sah sie finster an und begann sich zu bewegen, wich zur Seite und nach unten aus, sodass es immer ein paar Zentimeter außerhalb ihrer Reichweite blieb. »Ich kann nicht raus, Mom. Ich weiß nicht wie.«
    »Mach die Tür auf, Nicola.« Die tiefere, freundlichere Stimme gehörte Malcolm, ihrem Stiefvater. »Lass uns rein, dann helfen wir dir. Komm schon, Mädchen. Wir setzen Wasser auf und machen dir den irischen Tee, den du so gerne magst.«
    Trotz der beruhigenden Worte ihres Stiefvaters hatte Nick plötzlich Angst, sie reinzulassen. Ihre Eltern hatten die Schlüssel; das wusste sie. Sie hatten sie hier eingesperrt, oder nicht? Also warum wollten sie dann, dass sie die Tür aufmachte?
    Der Knauf grinste sie an. »Sie haben gesehen, dass du zugesehen hast, Nicola. Sie wussten es. Bevor sie starben, wussten sie es.«
    Sie wich zurück, bis sie auf einen großen, harten Schrank traf, dessen Türen sich öffneten, als sie sich umdrehte. Bücher füllten die vier Regale ganz oben und auch die drei langen Schubladen, die jemand herausgezogen hatte. Es gab jetzt mehr Licht, obwohl Nick nicht hätte sagen können, woher es kam. Sie las die Titel auf den Buchrücken – Le Voyage d’Hiver, Quand Je Dors, Amour Immortel – und fragte sich, warum ihre Mutter französische Bücher versteckte.
    Annette sprach kein Französisch, und Malcolm auch nicht. Deshalb hatte er eine Übersetzung des alten Buches in Auftrag gegeben, dass er gefunden hatte. Das mit der Legende von der Goldenen Madonna. Um sicher zu sein, dass das, was er im Keller ausgegraben hatte, auch wirklich existierte.
    » … aurem tuam ad preces nostras «, rezitierte Malcolm auf der anderen Seite der geschlossenen Tür, » quibus misericordiam tuam supplices deprecamur, ut animam famuli tui Abbadon …«
    Der Schrank kippte nach vorn auf sie zu. Nick hatte nur noch Zeit, die Arme schützend über den Kopf zu legen, bevor sie in den Schrank und durch einen Spiegel gezogen wurde, der nicht zerbrach. Auf der anderen Seite stand die dunkle Gestalt eines Mannes, dessen Hände gefesselt und dessen Augen von einem schwarzen Schatten bedeckt waren, als hätte man sie ihm verbunden. Er stand nach vorn gebeugt, niedergedrückt von dem Umhang, der um seine Schultern lag. Er war grün, und der Rand der Kapuze war mit Tannennadeln eingefasst.
    Du darfst mich nicht verlassen .
    Nick ging zu ihm und löste die Fesseln an seinen Händen. Wo bist du?
    Ich weiß es nicht. Finde mich . Seine befreiten Hände legten sich um ihr Gesicht. Und ich werde uns retten . Blut rann unter dem dunklen Schatten über seinen Augen hervor und lief über seine Wangen. Er weinte Blut.
    Sie konnte es nicht ertragen, ihn so zu sehen. Wie kann ich dich finden? Sag es mir, bitte, dann mache ich mich sofort auf den Weg. Ich komme zu dir, sobald ich aufwache.
    Du warst schon dort. Komm zurück zu mir.
    Nick befand sich plötzlich wieder in der kalten Speisekammer, allein und schrecklich verängstigt. Etwas nagte sich unten durch das Holz. Der Anblick ließ sie erschaudern; sie hasste Ratten.
    Das Loch wurde größer.
    Voller Panik wich sie zurück, und ihre Schultern prallten gegen die goldene Tür. Der Knauf öffnete seinen Mund und bleckte zerklüftete Zähne, versuchte, sie zu beißen. Das Loch wurde höher und breiter, bis es schließlich so groß war, dass sie hindurchgehen konnte.
    Nick sah nicht, was auf der

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