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Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Titel: Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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ihrem Rucksack oder ihren Jackentaschen unter.
    Es war kein Vorzeigemotorrad, zu hässlich, um Diebe anzuziehen, und eines, das ihren Stiefvater Malcolm stolz gemacht hätte. Er hatte schon als Teenager damit angefangen, Motorräder auseinanderzubauen und wieder zusammenzusetzen; als er entdeckte, wie sehr Nick es liebte, mit Werkzeugen zu hantieren, brachte er ihr alles bei, was er wusste.
    Wir machen noch eine richtige Schrauberin aus dir, Mädchen.
    Sie schloss eine der Gepäckboxen auf und nahm das Portemonnaie heraus, das darin steckte. Sie hatte immer ein Attrappen-Portemonnaie bei sich, in dem sich eine Handvoll Euros, einige abgelaufene Kreditkarten und ein Kondom befanden. Aus irgendeinem Grund überzeugte das Kondom die Diebe immer davon, dass es echt war.
    Ihr richtiges Portemonnaie, das unter einem doppelten Boden der Gepäckbox lag, enthielt eine Rolle mit Reiseschecks, die Schlüssel zu ihren Geldreserven und den Pässen in Banksafes überall in Europa, eine Karte mit einer Telefonliste sicherer Orte, noch zehn weitere falsche Personalausweise und ein Foto von ihrer Mum und Malcolm, lächelnd und glücklich an ihrem Hochzeitstag.
    Wenn es besonders schlimm wurde, griff Nick immer zuerst nach dem Foto.
    Nachdem sie die Sporttasche mit einem flexiblen Band auf dem Rücksitz festgeschnallt hatte, stieg sie auf, startete den Motor und lauschte den Geräuschen, die er machte. Das Motorrad war sauber gelaufen, seit sie Paris verlassen hatte, aber der Gedanke, dass es irgendwo an einem Weg liegen blieb, über den nie jemand fuhr, war wenig reizvoll. Zufrieden über das gleichmäßige Tuckern des Motors trat sie den Mittelständer zurück und fuhr auf die Straße hinter der Pension.
    Jeder, der sie vom Dorf wegfahren sah, würde glauben, dass sie eine Tour durch die Weinberge machen wollte, und nicht, dass sie sich quer über die Feldwege zu dem hiesigen Spukschloss begeben würde.
    Die Sterne funkelten am klaren schwarzen Himmel, als Nick die nördliche Ecke von St. Valereye erreichte. Schnaken und Mücken stiegen aus dem Gras auf, als sie das Motorrad in ein Gebüsch schob, deshalb behielt sie die Handschuhe an und ließ das Visier ihres Helms geschlossen.
    Das einzige Licht, das Nick sehen konnte, war ein fernes Leuchten, das aus einem Fenster im Haus des alten Mannes kam. Es leuchtete nicht dauerhaft, sondern flackerte, so als käme es von einem Feuer oder einer Kerze. Sie widerstand der Versuchung, hinzugehen und durch das Fenster zu blicken, um zu sehen, ob Vater Claudio noch wach war; sie wäre viel zu laut, wenn sie durch das Gras und das Gestrüpp ging. Sie schloss das Motorrad an einen Baum – mehr aus Gewohnheit als aus Angst vor Dieben – und trug ihre Tasche zum Waldrand. Von hier aus würde sie mehrere hundert Meter zugewachsenes Gelände überwinden müssen, um zur Kapelle zu gelangen.
    Nicht rennen , dachte Nick, während sie über die verwahrloste Wiese ging. Mit jedem Schritt scheuchte sie kleine schwarze Grillen auf, aber ihr Zirpen überdeckte das Knacken und Rascheln auf ihrem Weg durch das Gras. Fast da .
    Die Außentür der Kapelle war mit einer Kette und einem Vorhängeschloss gesichert, etwas, das bei ihrem letzten Besuch noch nicht so gewesen war. Sie stellte die Tasche ab, holte ihren Bolzenschneider heraus und durchtrennte damit sauber eines der Glieder in der Mitte der Kette, wo sie später Klebeband benutzen konnte, um sie wieder zusammenzufügen, sodass es nicht zu offensichtlich aussah. Nach einem letzten Blick auf das Haus des Verwalters und nachdem sie einen Moment gelauscht hatte, zog sie die Kette ab, hob die Tasche auf und betrat die Kapelle.
    Eine dunkle Wolke verschluckte sie.
    Es dauerte eine Minute, bis Nick registrierte, dass sie mitten in einem Fliegenschwarm stand, nicht in einem aus Bienen oder Wespen. Dankbar für ihr Helmvisier schloss sie die Tür hinter sich und legte die Kette und das Schloss auf eine Bank, wo sie es auf dem Weg nach draußen sehen würde.
    Die Kapelle schien so von Ungeziefer verseucht zu sein, wie Vater Claudio behauptet hatte, aber als Nick nach vorne zum Altar ging, schienen sich die Fliegen zu zerstreuen. Ein weiteres, glänzendes, neues Schloss war an der Tür dahinter angebracht worden, hinter der sie den Eingang zu einem versteckten Raum vermutete. Offenbar hatte ihr Besuch den alten Mann so nervös gemacht, dass er alles abgesichert hatte.
    Wenn er nicht wollte, dass Touristen kamen, warum hatte er dann nicht sofort Schlösser

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