Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)
Du ihn mir bitte holen?«
Chris fand den Schlüssel und öffnete die Handschelle. »Dein armer Arm, der ist ganz blau.« Sie sah das Wasser, das Essen und den Eimer, den Lucan für Sam dagelassen hatte. »Netter Einbrecher. Weißt du, dass er, na ja, so ziemlich alles in der Wohnung zerbrochen hat?«
»Es war ein lausiges Date.« Sam rieb ihr Handgelenk, während sie aufstand und ihre verkrampften Glieder streckte. Sie war wund und wütend und musste dringend duschen, aber ansonsten ging es ihr gut.
»Willst du Kaffee? Oder Aspirin?«
Bei dem Gedanken, irgendetwas zu trinken oder zu essen, drehte sich Sam der Magen um. »Mir geht es gut. Mach dir einen, wenn du einen möchtest.« Sie starrte Chris’ schwarzes Outfit an, und eine Idee formte sich in ihrem Kopf. »Wie viel Uhr ist es?«
»Ungefähr halb sechs, glaube ich.«
»Hast du heute Abend schon was vor?«
»Außer schlafen? Nein.«
Sam deutete auf ihre Kleidung. »Kannst du mir helfen, so auszusehen? Wie ein Gothic?«
Chris runzelte die Stirn. »Das Fesseln und das lausige Date waren noch nicht aufregend genug?«
»Ich muss verdeckt in dem Nachtclub ermitteln, dem Infusion , und ich brauche deine Hilfe, um entsprechend auszusehen. Sieh dir die Sachen in meinem Schrank an, ob irgendetwas davon geht«, sagte Sam, bevor sie ins Badezimmer ging. »Ich gehe kurz duschen.«
Als sie zehn Minuten später zurückkam, hatte Chris fast alle ihre Kleider aufs Bett geworfen.
»Langweilig.« Das junge Mädchen warf einen braunen Hosenanzug auf den Haufen, dann betrachtete sie den schwarzen Hosenanzug, den sie in der Hand hielt. »Hässlich und langweilig.« Sie sah Sam an. »Lässt du dir die Klamotten eigentlich alle von deiner Urgroßmutter kaufen?«
»Ich bin Waise.«
»Du ziehst dich jedenfalls wie eine an.« Sie warf den schwarzen Hosenanzug oben auf den braunen. »Gehen wir rüber zu mir. Ich habe ein paar Sachen, die dir passen könnten.«
Es klopfte an der Tür, und Sam zuckte ein wenig zusammen. Burke kommt erst, wenn es vorbei ist , erinnerte sie sich selbst. Sie sah Chris an und deutete auf den Stapel Hosenanzüge. »Häng die wieder auf.«
»Bist du sicher, dass ich sie nicht verbrennen darf?«, grummelte Chris.
Sam hielt ihre Waffe in der Hand, als sie durch den Spion sah, steckte sie jedoch in die Tasche ihres Bademantels, bevor sie die Riegel zurückschob.
Adam Suarez schien beinahe überrascht, sie zu sehen. »Detective Brown. Sie sind … zu Hause.«
Sie hatte Urlaub. Wo sollte sie sonst sein? »Was kann ich für Sie tun, Lieutenant?«
»Ich bin gekommen, um nach Ihnen zu sehen.« Er blickte über ihre Schulter, dann wieder in ihr Gesicht. »Bleiben Sie heute Abend zu Hause?«
Eine Welle von Bildern schwappte durch sie hindurch, aber sie widerstand den Erinnerungen. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um vor Suarez auszuflippen, und sie war nicht einmal sicher, was sie in ihrem Kopf gesehen hatte. Was hatte er sie gefragt? Irgendwas, ob sie zu Hause bleiben würde. »Nein.«
»Das solltest du, Samantha.«
»Wir sind noch keine Partner, Adam. Warte, bis wir es sind, bevor du über mein Leben bestimmst.« Sie wollte die Tür wieder schließen, aber seine Hand stoppte sie. »Wolltest du noch irgendwas?«
»Wenn du zum Nachtclub gehst, dann brauchst du Verstärkung. Ich habe keinen Dienst.« Er sah auf die Uhr. »Ich komme in einer Stunde wieder und hole dich ab.«
»Ich kann selbst fahren, danke.« Sie konnte seine Augen hinter der Sonnenbrille, die er trug, nicht erkennen, und sein Gesichtsausdruck verriet nichts. Und sie konnte nicht herausfinden, ob es stimmte, was sie vermutete, bis sie ihn ohne Sonnenbrille sah. »Was weißt du über das Infusion ?«
»Nur das, was ich in den Akten gelesen habe. Da soll heute Abend ein großes Konzert stattfinden. Ich treffe dich um sieben Uhr davor.« Er drehte sich um und ging.
Sam schloss langsam die Tür. »Okay.«
»War das das lausige Date?«, fragte Chris, als sie aus dem Schlafzimmer kam.
»Nein, das war mein neuer Partner, der nach mir sehen wollte.«
»Schön, dass sich noch jemand außer mir für dich interessiert.« Chris hakte Sam unter. »Kommen Sie, Officer. Zeit, auf der dunklen Seite des Mondes zu wandeln.«
John fuhr vom Krankenhaus zum Kloster zurück und versammelte die Brüder in der Kapelle. Ignatius protestierte einen Moment lang und sagte ihm, er habe keine Befehlsgewalt über sie, bis John ihn ansah. Der Mönch verstummte sofort und ging hinter den anderen
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