Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)
dich geehrt fühlen.« Er zog eine ihrer kleinen, geschickten Hände an seine Lippen. »Wann habe ich dir zuletzt gesagt, wie sehr ich dich liebe?«
Ihre glatte Stirn legte sich in Falten. »Das hast du mir noch nie gesagt.«
»Nein?« Sein Schaft wurde dick und schwer, während er ihr das Nachthemd aufknöpfte und ihre kleinen, hübschen Brüste enthüllte. »Ich erinnere mich aber genau an meine Worte.«
»Na ja, als ich diesen Kupferpfeil in der Brust hatte, damals in Chicago, hast du, glaube ich, mal so etwas erwähnt, aber da hast du eine Menge Unsinn geredet.« Ihr Blick glitt zum Fenster. »Wie spät ist es, Mitternacht? Dann sollten wir uns besser beeilen, wenn wir im Morgengrauen fertig sein wollen.«
»In der Tat.« Er beugte sich vor, um sie zu küssen, aber sie schlüpfte an ihm vorbei.
»Du kannst mich im Jet verführen, wenn du willst«, versicherte sie ihm und ging hinüber zum Kleiderschrank. »Wie viele Anzüge soll ich einpacken? Und sollen alle von Armani sein, wie immer, oder sollen wir diesmal etwas provokanter sein und ein paar Calvin Kleins mitnehmen?«
»Pack einfach.« Er hielt es für einen Scherz, bis er sah, wie sie zwei Koffer aufs Bett legte. »Wohin fahren wir?«
»Nach Florida«, sagte sie übertrieben geduldig. »Faryl ist, soweit wir wissen, zu Fuß unterwegs, nicht wahr? Also sollten wir vor ihm bei Lucan eintreffen.« Sie hob ihre Arzttasche auf und überprüfte den Inhalt. »Ich brauche Zeit, um ein paar Pfeile vorzubereiten, für den Fall, dass er sich aufführt wie Thierry.«
Michael ging zu dem geöffneten Koffer und schloss ihn. »Wir werden nicht versuchen, Faryl aufzuhalten, Alexandra.«
»Natürlich werden wir das. Der Typ ist in ernsten Schwierigkeiten. Teile seines Körpers fallen von ihm ab.« Sie blickte verärgert zu ihm auf. »Du kannst Lucan eine Weile hinhalten, bis ich den Typen betäubt habe, und Philippe bringt ihn dann ins Flugzeug.«
»Faryl ist nicht wie Thierry. Was mit Faryl passiert ist, hat er sich selbst angetan.« Er wollte nach ihrem Hals greifen, doch sie entzog sich ihm.
»Warte mal.« Sie sog die Luft ein, und Wut flammte in ihren Augen auf. »So riechst du nur, wenn du jagst oder versuchst, dein Talent anzuwenden. Du willst meine Erinnerungen löschen? Nach allem, was wir … Wie zur Hölle kannst du das wagen?«
Er schüttelte den Kopf. »Es ist besser so, ma belle . Lass mich dir helfen.«
»Mir bei was helfen? Dabei, die Pavieres zu vergessen?« Sie blickte auf seine Erektion. »Ich verstehe. Du kannst mich nicht so lange ficken, bis ich tue, was du sagst, also willst du mich einer Gehirnwäsche unterziehen? War das der Plan?«
»Du kannst nicht jeden retten«, fuhr Michael sie an.
»Warum zur Hölle nicht?«, schrie sie zurück, und ihre Augen wurden schmal. »Was hat Faryl getan? Verdammt, Michael, du sagst, du liebst mich, dann vertrau mir auch und sag es mir.«
All seine Wut verließ ihn. Er konnte sie nicht anlügen oder ihre Erinnerungen löschen. Sie hatte recht: Er liebte sie zu sehr. Nun blieb nur noch die Wahrheit.
»Faryl war ein gläubiger Templer, aber anders als bei den meisten von uns hat seine Verwandlung seinen Glauben nicht zerstört. Er blieb auch nach seiner Rückkehr aus dem Grab ein Katholik.« Er ging zum Fenster und schloss die Vorhänge. »Er ist so, wie viele von uns am Anfang waren. Er hasste es, ein Darkyn zu sein, und verabscheute die Tatsache, dass wir uns von Menschen ernähren müssen. Über die Jahrhunderte versuchte Faryl, seine Bedürfnisse zu akzeptieren, aber der Kampf zwischen seinem Glauben und seinem Überleben wurde zu viel für ihn. Vor zweihundert Jahren verschwand er. Wir dachten, er wäre tot, aber er hat sich in die Sümpfe zurückgezogen, weit weg von den Menschen. Er hat sich von den Kreaturen ernährt, die dort leben.«
»Er trinkt seit zweihundert Jahren Tierblut?«, wollte Alex wissen. »Nichts anderes?«
Michael nickte. »Du weißt aus eigener Erfahrung, dass uns das krank macht. Für kurze Zeit können wir jedoch von Tierblut leben. Es ist der letzte Strohhalm. Wenn ein Darkyn sich ausschließlich von Tierblut ernährt …« Wie konnte er ihr das erklären?
»Lass mich raten.« Sie schloss kurz die Augen. »Dann bekommen sie so etwas wie Lepra, und ihre Körper fangen an zu verfaulen.«
Es war nicht weit entfernt von der Wahrheit. »So etwas in der Art.«
»Okay, also zerfällt Faryl langsam, weil er es hasst, ein Vampir zu sein, aber er muss zu Lucan gehen und Mr Brutalo
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