Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)
gefallen«, sagte Byrne. »Sie hat sich den Kopf angeschlagen, ihre Schulter ist verletzt, und sie hat mehr Blut verloren, als ich ersetzen kann. Ich muss sie zurück in die Burg bringen.«
Rob sah Skald an. »Reite zurück zum Stall und berichte Harlech, was passiert ist. Schick ihn mit Seilen und Männern her, damit wir sie raufziehen können.«
»Sofort, Mylord.« Skald lief zu seinem Pferd und drehte sich dann zögernd noch mal zu ihm um. »Ich habe das hier am Rand gefunden.« Er gab ihm einen Pfeil.
»Gut.« Rob warf ihn beiseite. »Jetzt beeil dich.«
Während er darauf wartete, dass Hilfe kam, ging Rob um den Krater. Risse und Mulden an der Oberfläche bildeten ein etwa ein Meter breites Netz um den Rand.
Byrne beobachtete ihn. »Wie schlimm ist es?«
»Sehr schlimm. Dieser verdammte Boden ist instabil; jede Art von Druck auf die Wände könnte einen weiteren Einsturz zur Folge haben.« Er schätzte die Breite des Lochs. »Wenn wir eine Art Gerüst darüberbauen würden – «
»Es gibt noch einen anderen Weg«, unterbrach ihn Byrne. »Hast du dein Handy dabei?«
Er betastete seine Tasche. »Ja.«
»Ruf Scarlet an. Er soll Nottingham herschicken.«
»Ich werfe ihn gerne in die Grube«, sagte Rob. »Aber zuerst holen wir euch beide da raus.«
»Die Erde in der Nähe des Sees ist immer feucht«, erinnerte ihn Byrne.
Rob begriff, was er meinte, holte sein Handy heraus und rief seinen Seneschall an. Man musste es Will zugutehalten, dass er den Befehl nicht hinterfragte, sondern grimmig versprach, Nottingham an den Eiern zu dem Krater zu ziehen, falls er sich weigern sollte, freiwillig mitzukommen.
Harlech und seine Männer kamen schon nach ein paar Minuten, genau wie Cyprien und Alexandra. Die Ärztin hatte eine Klapptrage dabei und sprach mit Byrne über Jayrs Zustand. Sie hatte auch einen Beutel mit Blut dabei, den er ihr geben konnte. Nottingham kam, gefolgt von Will Scarlet, als Letzter.
»Seigneur.« Nottingham verbeugte sich vor Cyprien und deutete dann auf Scarlet. »Dieser Mann hat darauf bestanden, dass ich herkomme. Soweit ich verstanden habe, ist Suzerän Byrne in ein Loch gefallen, aber ich sehe nicht, was ich daran ändern könnte.«
Rob stellte sich neben Michael. »Du sollst dein Talent benutzen und den Boden einfrieren.«
Nottingham sah ihn herablassend an. »Redet Ihr mit mir?«
»Wenn es hier nicht noch einen Idioten gibt, der Dinge durch seine Berührung einfrieren lassen kann«, sagte Rob mit zusammengebissenen Zähnen, »dann ja.«
Cyprien trat zwischen sie. »Ganelon, er hat recht. Wenn Ihr das Wasser in der Erde gefriert, dann stürzen die Wände nicht ein, während wir die beiden raufziehen.«
»Also gut, ich werde es tun. Für Euch, Seigneur.« Nottingham zog sich den schwarzen Handschuh von seiner großen weißen Hand. Er warf den Männern um ihn herum einen verächtlichen Blick zu. »Wenn ihr keine Statuen werden wollt, dann zieht euch bis zu den Bäumen zurück.«
»Frier den Boden ein«, sagte Rob ihm, bevor er ging. »Sonst nichts.«
Nottingham wartete, bis alle weg waren, und ging dann in die Hocke und steckte seine Finger in den Boden.
Zuerst passierte nichts, dann hörte Rob das Geräusch von knackendem Eis. Schmale Eisringe bildeten sich im Boden um die Hand des Italieners, und Anisduft lag schwer in der Luft. Die Ringe breiteten sich aus, streckten sich aus wie Eisfinger, die alles einfroren, was ihnen in den Weg kam. Das sanfte Plätschern von Wasser verstummte, als Eis auch den Rand des Sees bedeckte.
Leise Aufschläge ließen Rob herumfahren, und er sah mit einer dicken Eisschicht bedeckte Orangen von den Bäumen fallen.
Cypriens Atem erschien weiß in der Luft, als er murmelte: »Unglaublich. Er ist so mächtig wie Lucan.«
Nottingham stand auf, zog ein spitzenbesetztes Taschentuch aus seiner Weste und wischte sich damit den Dreck von den Händen. »Der Oberflächenfrost wird schmelzen, sobald die Sonne aufgeht, aber falls die Temperaturen nicht sehr ansteigen, wird der Boden zwölf Stunden lang gefroren bleiben.«
»Das gibt uns genug Zeit«, sagte Cyprien. »Danke.«
Nottingham drehte sich um und ging davon.
Rob trat an den Rand des Kraters, gefolgt von Alexandra.
»Aedan?«, rief sie hinunter. »Seid ihr beiden okay?«
»Es ist kalt«, rief der Suzerän zurück, »aber wir sind nicht erfroren.«
Cyprien testete ein Stück Erde in der Nähe des Randes. »Es fühlt sich fest an.«
»Bringt die Seile«, befahl Rob Harlech.
Zuerst holten sie
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