Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)
Sie spießt ihn im ersten Durchgang auf.«
»Ich spieße ihn jetzt auf«, versprach Locksley, »wenn mir jemand mein verdammtes Schwert zurückgibt.«
Alle sprachen gleichzeitig, während Michael versuchte, die verschiedenen Argumente abzuwägen. Byrne war das Gerede egal. Gesetze und Bräuche spielten keine Rolle. Der Italiener würde Jayr kein Haar krümmen, und wenn er es versuchte, würde Byrne ihm Arme und Beine ausreißen.
Als immer mehr seiner Männer sich an dem Streit beteiligten und der Lärm anschwoll, beschloss Byrne, Jayr zurück in seine Gemächer zu bringen. Sie waren beide erschöpft, und er wollte schlafen so wie letzte Nacht, mit ihr in seinen Armen. Als er nach ihrer Hand greifen wollte, stellte er jedoch fest, dass sie von ihm weggegangen war und jetzt vor dem Italiener stand.
Byrne fluchte und folgte ihr.
»Lord Nottingham«, sagte Jayr gerade leise, als Byrne hinter sie trat. »Ich nehme Eure Herausforderung an.«
» Nein .«
Byrnes Stimme brachte alle anderen in der Halle zum Schweigen.
»Nein, Mädchen«, sagte er und drehte sie vorsichtig zu sich um. Sie blickte ihn so ernst an, dass er fast erleichtert war, bis er den verletzten Stolz in ihren Augen sah. Natürlich, sie nahm die Herausforderung an, um ihr Gesicht zu wahren. Er konnte ihr helfen. »Du hast gehört, was Lady Alexandra gesagt hat. Du bist nicht fit. Du kannst mit dem Arm nicht tjosten.«
»Ich trage die Lanze rechts, nicht links«, widersprach sie. »Ich wurde herausgefordert, Mylord. Meine Ehre wurde infrage gestellt, nicht Eure. Ich werde gegen ihn kämpfen.«
Sie hatte den Mut von hundert Männern, seine Jayr. »Ich weiß, wie du dich fühlst – «
»Nein, Mylord, das wisst Ihr nicht. Ihr könnt das nicht für mich entscheiden.« Sie sah Cyprien an. »Was Lord Nottingham sagt, ist wahr. Ich bin ein Seneschall. Ich kenne meine Pflichten meinem Lord gegenüber und meinen Platz unter den Kyn. Ich habe mein Geschlecht niemals vorgeschoben, um nicht tun zu müssen, was von jemandem meines Ranges erwartet wird, egal wie gefährlich es war. Ich werde jetzt nicht damit anfangen.«
»Jayr«, sagte Cyprien freundlich, »denkt gut darüber nach, was Ihr sagt.«
»Ich verstehe besser als jeder andere, wie Lord Nottingham sich fühlt«, erklärte sie. »Man hat mir ebenfalls schreckliche Dinge vorgeworfen. Wie er verlangt meine Ehre als Seneschall, dass ich auf diese Anschuldigungen reagiere. Wie er kann ich nur mein Schwert als Beweis anführen. Das reicht offensichtlich nicht, also werde ich meine Lanze sprechen lassen.«
»Wenn Ihr das so empfindet«, sagte Cyprien, »dann wird sich niemand einmischen. Die Herausforderung wurde ausgesprochen und akzeptiert. Die Kyn werden Zeuge sein, wenn Ihr Lord Nottingham auf dem Feld der Ehre gegenübertretet.«
Byrne starrte ihn fassungslos an. »Und du willst mein Freund sein? Er wird sie umbringen.«
»Aedan.« Jayrs Hand schloss sich um seine. »So muss es geschehen. Vertraut mir. Glaubt an mich.«
»Ich soll dasitzen und zusehen, wie er dich abschlachtet?« Er riss seine Hand los. »Du darfst das nicht tun. Ich verbiete es. Ich verbiete es dir .«
Qual schimmerte in ihren Augen. »Vergebt mir, Mylord, aber ich muss es tun.«
Jayr hatte sich ihm nie widersetzt, wurde Byrne klar. Sie hatte sich immer seinem Willen gebeugt und seine Pläne und Wünsche ausgeführt, ohne sie zu hinterfragen. Sie war eine Erweiterung seiner Person gewesen, eine, auf die er sich ohne nachzudenken verlassen hatte. Sie hatte ihre Bedürfnisse seinen immer untergeordnet. Selbst jetzt entschuldigte sie sich bei ihm, als sei die Verteidigung ihrer Ehre etwas, das ihn stören könnte.
Plötzlich wusste er, wie er sie dazu zwingen konnte, ihm zu gehorchen. »Ich bin dein Meister, und du hast geschworen, mir bedingungslos zu gehorchen. Ich befehle dir, diese Herausforderung abzulehnen.«
Der Fehdehandschuh, den er warf, hätte nicht härter sein können. Ihre Liebe, noch neu und keinen Prüfungen unterworfen, würde sie vielleicht nicht davon abhalten, aber das Blutband zwischen ihnen, das von Lord und Seneschall, konnte nicht gebrochen werden.
Und dann, so leise, dass er ihre Worte kaum hörte, zerstörte sie es. »Das werde ich nicht tun, Mylord.«
»So sei es.« Mit einem bleischweren Herzen drehte Byrne sich um und richtete das Wort an seine Männer. »Bevor dieses Turnier begann, bat ich den Seigneur, einen neuen Suzerän für das Realm auszuwählen. Mit dem Beginn des neuen Jahres regiere ich
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