Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)
hier nicht länger. Bis zu dem Tag bin ich weiterhin Suzerän. Treueide, die mir geleistet wurden, haben weiter Bestand.«
Harlech trat einen Schritt vor. »Nein, Mylord. Um Gottes willen, Ihr dürft nicht – «
»Du hast bei deinem Blut geschworen, mir und meinem Haus zu dienen und mir in allen Dingen zu gehorchen«, sagte Byrne zu Jayr. »Indem du meinen Befehl verweigerst, hast du diesen Schwur gebrochen und mich aus meinen Verpflichtungen dir gegenüber entlassen.«
Sie wich einen Schritt zurück, und Nottingham fluchte unterdrückt.
Byrne sah jetzt Cyprien an. »Seigneur, Ihr seid mein Zeuge, dass diese Frau ihren Schwur mir gegenüber gebrochen hat. Sie hat fortan keinen Platz mehr in meinem Haus und keinen Rang mehr innerhalb der Kyn. Ihre Waffen und ihr Besitz werden konfisziert, und alle ihre Privilegien werden ihr entzogen.«
»Nein«, flüsterte Jayr entsetzt.
Zu ihr sagte Byrne: »Jayr von Bannock, ich entlasse dich aus meinem Gefolge. Von diesem Tag an dienst du mir nicht länger als Seneschall.«
»Byrne kann das Jayr doch nicht wirklich antun, oder?«, wollte Alex von Michael wissen, als er sie von der Halle in die Krankenstation begleitete. »Ich meine, nur weil sie mal Nein gesagt hat?«
»Er ist fest entschlossen, sie von einem Kampf gegen Nottingham abzuhalten«, sagte Michael traurig. »Leider sah er ihre Entlassung als einzigen Weg, es zu verhindern.«
»Ich verstehe die Regeln irgendwie nicht richtig. Jayr konnte gegen den Eismann kämpfen, so lange sie Seneschall war. Was für einen Unterschied macht es, dass sie jetzt arbeitslos ist?«
»Sie hat keinen Rang mehr, und nur Männer – oder Personen – von Rang dürfen herausgefordert werden«, erklärte Michael ihr.
Philippe mischte sich ein. »Ein Seneschall zu sein, ist nicht nur ein Job, Alexandra. Es ist so, als würde man eine Ehe eingehen oder ein Kind bekommen. Man bindet sich lebenslang an seinen Meister.«
»Okay.« Ein Gedanke kam ihr. »Aber könnte jetzt, wo sie ungebunden ist, ein anderer kommen und sie zu seinem Seneschall machen? Ich meine, wenn sie nur einen Job braucht … « Die Männer blieben stehen und starrten sie an. »Was habe ich gesagt?«
»Locksley würde Will nicht entlassen«, sagte Philippe zu Cyprien. »Er möchte am liebsten selbst gegen Nottingham kämpfen.«
Michael nickte. »Wer von uns hat keinen Seneschall?«
»Halkirk«, erklärte Philippe. »Sein Mann wurde vor zwei Monaten während einer Auseinandersetzung mit den Brüdern in Marseille getötet. Er kam her, um sich Ersatz zu suchen.« Er verzog das Gesicht. »Und er hat Jayr gebeten, ihm jemanden zu empfehlen.«
»Such Jayr.« Michael wandte sich zu ihr um. »Alexandra, ich muss mit Lord Halkirk sprechen.«
»Kein Problem.« Sie forderte sie mit einem Winken zum Gehen auf. »Ich werde in der Krankenstation aufräumen. Ich sehe euch dann später.«
Alex war eine Stunde später in der Krankenstation fertig. Sie packte ihre Arzttasche und machte sich auf den Weg zurück zu ihren Gemächern. Es war eine lange Nacht gewesen, und zum ersten Mal machte ihr der Gedanke an Schlafen keine Angst. Sie war müde, aber glücklich. Sie würde sich einen Wecker stellen; sie hatte das Gefühl, dass sie wie ein Stein schlafen würde, sobald ihr Kopf das Kissen berührte.
Etwas schepperte hinter einer geschlossenen Tür, an der sie vorbeikam, dann hörte sie jemanden drinnen schreien.
»Du Idiot.«
Zuerst dachte sie, die Tür wäre aus weißem Holz gemacht, doch als sie näher trat, entdeckte sie, dass die Oberfläche von Frost überzogen war. Einige der winzigen Kristalle fielen zu Boden, als ein schweres Gewicht von der anderen Seite gegen die Tür knallte.
»Meister, bitte!«
Alex steckte die Hand in die Tasche und benutzte ihre Jacke, um den Türknauf zu drehen. Die Tür schwang ächzend auf, und ein Regen von Kristallen löste sich und fiel ihr auf Kopf und Schultern.
Im Zimmer hatte Nottingham Skald am Hals gepackt und hielt ihn über den Boden. Er benutzte das ramponierte Gesicht des Seneschalls als Punchingball. Blut lief dem kleinen Mann aus Mund und Nase.
»Braucht hier jemand einen Hausbesuch?«, fragte Alex, während sie ihre Arzttasche abstellte und ihre Betäubungspistole herausholte.
Der Italiener achtete gar nicht auf sie. »Das geht Euch nichts an, Mylady«, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen. »Bitte entfernt Euch wieder.«
»Hör auf, den kleinen Kerl zu verprügeln, sonst lege ich dich schlafen.« Als Nottingham sie
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