Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)
los?«, wollte Harlech wissen.
»Jemand hat uns einen Gefallen getan«, sagte Farlae zu ihm, »und hat Nottingham geköpft.«
»Sie haben auch den Seigneur und seine Lady umgebracht«, rief jemand.
Harlech drängte sich durch die Menge bis zu Nottinghams Gemächern. Dort sah er Skald und die Sarazenen in einem Kreis um drei Leichen stehen. Der Seneschall zog ein blutbeflecktes Schwert aus dem Hals seines Meisters und betrachtete es.
»Ich habe es jemanden benutzen sehen«, sagte Skald, während er es drehte und das Blut vom Griff abwischte. »Auf dem Turnierplatz, glaube ich.« Er runzelte die Stirn und dachte einen Moment nach, bevor er sich umwandte und Harlech ansah. »Du da.« Er hielt das Schwert hoch. »Wessen Schwert ist das?«
Harlech erkannte es sofort, aber er hatte nicht vor, es dem kleinen Mann zu verraten. »Das weiß ich nicht.«
»Das Mädchen des Lords hat mich vor zwei Tagen damit besiegt«, sagte einer der Männer in der Menge.
»Gehört diese Waffe Jayr?«, fragte Skald Harlech höflich.
»Ja, aber sie wurde ihr offensichtlich von jemandem gestohlen«, erklärte Harlech hastig. »Jayr würde so etwas niemals tun.«
»Genauso wie ihre Pfeile gestohlen und benutzt wurden, um auf Lord Byrne zu schießen«, sagte Skald. »Was für ein unglücklicher Zufall. Ich werde es meinen Männern sagen.« Er sprach in schnellem Italienisch mit den Wachen.
Die Sarazenen murmelten etwas unter sich, und ihr Hauptmann warf Harlech einen feindseligen Blick zu.
»Wir werden Lord Byrne finden und der Sache auf den Grund gehen.« Harlech winkte Beaumaris und Farlae herein. »Bringt die Leichen in die Krankenstation und bewahrt sie im Kühlraum auf.«
Skald blickte auf die Kyn, die sich vor der Tür versammelt hatten. »Meine Lords und Ladies, habt Ihr jemanden die Gemächer meines Meisters betreten sehen?«
Niemand erwiderte etwas, und dann sprach eine Frau. »Ich sah Lord Byrnes Seneschall heute Morgen durch den Korridor gehen, als ich in mein Gemach zurückkehrte. Sie sah … nun ja, wütend aus.«
»Danke, Mylady«, sagte Skald. »Wurde noch jemand in der Nähe der Gemächer gesehen?«
Niemand antwortete.
Skald wandte sich an Harlech. »Wo ist Jayr?«
»Ihr könnt sie nicht dafür verurteilen, dass sie einen Korridor entlanggegangen ist«, protestierte Harlech. »Das beweist gar nichts.«
»Mein Meister wurde im Schlaf ermordet, mit einem Schwert, das ihr gehört«, erklärte der Seneschall ruhig. »Sie war die Einzige, die um diese Zeit hier gesehen wurde. Sie hat ihren Platz im Gefolge ihres Meisters verloren, weil mein Meister sie herausgefordert hat. Wer hätte mehr Grund gehabt, ihn zu hassen oder ihm den Tod zu wünschen?«
»Das ist falsch«, sagte Harlech. »Ich kenne Jayr. Ich weiß, dass sie das nicht tun würde. Man will ihr das anhängen.«
»Wer denn? Wer würde ihr so etwas antun?« Als Harlech nicht antwortete, nickte Skald. »Ich frage Euch noch mal: Wo ist Jayr?«
»Ich sah sie zu den Ställen gehen, vor ungefähr einer halben Stunde«, sagte einer der Gäste.
Skald erteilte den Wachen auf Italienisch Befehle und schob sich an Harlech vorbei. Die Sarazenen folgten ihm.
»Wartet. Wartet .« Als sie ihn ignorierten, fluchte Harlech. »Beaumaris, ruf die Männer zusammen. Farlae, such Lord Byrne.«
20
Alexandra erwachte mit einem trockenen Mund, einem schmerzenden Kopf und einem Tuch über dem Gesicht. Sie schob es weg und stellte, als sie sich aufsetzte, fest, dass sie auf einer Bahre direkt neben einem Regal voller Blutbeutel lag. Neben ihr sah sie noch zwei weitere Körper unter Tüchern; eines war weiß, das andere an einem Ende mit dunkelrotem Blut getränkt.
Die Erinnerung daran, wie Skald auf sie geschossen hatte, kehrte zurück, und sie sprang auf die Füße und riss das blutgetränkte Tuch zurück. Nottingham, dessen abgetrennter Kopf direkt an seinen aufgeschnittenen Hals gelegt worden war, starrte zur Decke.
» Chérie .«
Sie drehte sich um und keuchte auf, als sie sah, wie Michael das andere Tuch wegzog und sich aufrichtete. »Bist du verletzt?« Sie ging zu ihm und suchte ihn nach Wunden ab.
»Nein, mir geht es gut. Skald hat mit einem deiner Betäubungspfeile auf mich geschossen, als ich dich suchte; ich glaube, das ist alles.« Er sah über ihre Schulter. »Wo sind wir?«
»Im Kühlraum der Krankenstation. Er muss Nottingham umgebracht und uns dann alle hierhergebracht haben.« Sie ging zur Tür, sah, dass sie von innen keinen Griff hatte, und drückte
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