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Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Titel: Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Blinddarm geplatzt wäre. Eine so schreckliche Wunde wie Nottinghams hätte jedes menschliche Wesen sofort umgebracht.
    Aber während sie die durchtrennten Enden der Blutgefäße wieder zusammenfügte, wurde Alex klar, dass das Kyn-Pathogen mehr tat, als die Menschen zu mutieren; es erhielt sie unter den schlimmstmöglichen Umständen am Leben. Kyn konnten monate- und sogar jahrelang ohne Sauerstoff, Nahrung oder Wärme auskommen. Kein Mikroorganismus, kein Bakterium oder Virus konnte in ihrem Blut überleben; der Erreger brachte alles um, was dem Körper fremd war. Er wollte nur menschliches Blut, das unverdaut durch das drastisch veränderte Verdauungssystem der Kyn geleitet wurde und den Organismus ernährte.
    Praktisch unsterblich durch Vampirismus.
    Alex konnte nicht einfach einer einzigen Anleitung zur Schließung von Nottinghams Wunde folgen; sie musste zehn verschiedene Techniken der Wiederherstellungschirurgie gleichzeitig anwenden. Sie arbeitete mit den einfachsten, grundlegendsten Instrumenten, was das Ganze nicht gerade einfacher machte. Aber immerhin, als sie sich langsam in die äußeren Partien vorarbeitete, hielten die Nähte, was sie zuversichtlich stimmte. Als sie die Nackenmuskeln erreichte, war sie sicher, dass Nottingham eine Chance hatte, wieder gesund zu werden.
    »Lass den Tropf laufen«, sagte sie zu Michael, »und drück fest die Daumen.«
    »Ich kann den Tropf nicht laufen lassen, wenn ich meine Daumen drücke«, sagte er und lächelte sie charmant an, als sie ihn wütend anstarrte. »Du hast gesagt, ich soll tun, was du mir sagst, ganz egal, was es ist.«
    »Ich kann dich auch treten, während ich operiere«, erwiderte sie. »Denk dran.«
    Michael löste die Klemme am Infusionsschlauch, und Blut lief in Nottinghams Arm. Als Alex die Halsmuskeln nähte, begannen die inneren Teile, die sie bereits vernäht hatte, zu verheilen. Sie musste die Hautschichten unglaublich schnell aneinanderfügen, bevor auch sie sich wieder schlossen. Mit einem leichten Schwindelgefühl trat sie schließlich zurück und betrachtete ihren Patienten.
    »Heilige Scheiße«, flüsterte sie. »Ich glaube, ich habe es geschafft.«
    Ein drei Zentimeter breiter Streifen neuer rosiger Haut bildete sich über den äußeren Wundrändern und formte einen Ring um Nottinghams Kehle. Gleichzeitig atmete er ein, und seine Brust hob sich, als Luft in seine Lungen strömte. Alex lauschte auf irgendwelches Keuchen oder Pfeifen, das auf eine Blockade der Luftröhre hingedeutet hätte, aber sein Atmen klang normal.
    Sie würde den Champagnerkorken aber noch nicht knallen lassen. »Okay, wecken wir ihn auf.«
    Michael legte eine Hand auf Nottinghams Brust. »Ganelon von Florenz. Lord Nottingham. Es ist vorbei. Kommt zu uns zurück.«
    Nichts passierte.
    Michael rief noch mehrmals seinen Namen, mit dem gleichen entmutigenden Resultat. »Manchmal gehen Kyn in die Traumländer und kehren aus irgendeinem Grund niemals zurück. Ich glaube nicht, dass er wiederkommt, Alexandra.«
    »Quatsch. Ich habe gerade drei Stunden damit verbracht, ihn wieder zusammenzuflicken, also wird er jetzt gefälligst aufwachen.« Sie erinnerte sich, was Skald ihr erzählt hatte, und obwohl die Vorstellung sie innerlich zusammenzucken ließ, erklärte das vielleicht, warum er nicht auf Michael reagierte. »Lass mich es versuchen. Und reg dich nicht darüber auf.« Sie beugte sich zu ihrem Patienten hinunter. »Guy von Guisbourne, erhebe dich wieder.«
    Nottingham öffnete die Augen, blinzelte und starrte sie an.
    » Wie hast du ihn genannt?«, fragte Michael, und seine Wut füllte den Raum mit dem Duft von verbrannten Rosen.
    »Er ist nicht der Guy, den du meinst«, sagte Alex. »Der Guisbourne, den ihr alle hasst, war sein Halbbruder. Er hat seinen Platz eingenommen, ihn eingesperrt und dann aus England vertrieben. Dieser Guy kämpfte nie in den Jardin -Kriegen. Er versteckte sich in Italien. Skald hat mir die ganze Geschichte erzählt.«
    »Bevor oder nachdem er auf dich geschossen hatte?« Michaels Augen, die jetzt halb bernsteinfarben waren, hielten ihre fest. »Also gut. Dann soll er für sich selbst sprechen.«
    »Das kann er nicht.« Alex wandte sich an ihren Patienten. »Euer Kehlkopf war völlig zerstört, Guy. Das bisschen, was das Schwert übrig gelassen hat, war zu wenig, um daraus einen neuen zu formen. Es tut mir leid.«
    Nottingham legte eine Hand an seine Kehle, befühlte die neue Haut und starrte dann zur Decke.
    »Was für einen Unterschied

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