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Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Titel: Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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dagegen. Sie bewegte sich nicht. »Wir sind eingeschlossen. Warum haben sie uns eingeschlossen? Hat sich denn keiner die Mühe gemacht, unseren Puls zu fühlen?«
    »Das weiß ich nicht, chérie .« Michael kam zu ihr und drückte ebenfalls gegen die Tür, dann blickte er sich im Raum um. »Es muss etwas geben, das wir benutzen können, um sie aufzustemmen.«
    Alex ging zu der Bahre, auf der Nottingham lag, weil sie ihn wieder zudecken wollte. Wer immer ihn enthauptet hatte, war mit einem einzigen Schlag ausgekommen. Sie schloss die Augen und spürte, wie etwas ihren Arm berührte. Als sie sah, dass es eine Hand war, die versuchte, nach ihr zu greifen, und dass Nottingham plötzlich die Augen auf sie richtete, schrie sie auf.
    »Alexandra?«
    »Mein Gott, Michael, er ist nicht tot.« Sie schob ihre Hand unter Nottinghams Hals. »Skald hat den Kopf nicht ganz abgetrennt. Sein Rückenmark ist noch intakt. Ich kann es nicht glauben. Er lebt noch.«
    Michael stellte sich neben sie. »Sein Kopf ist fast völlig vom Körper getrennt. So kann er nicht leben.«
    »Mit ein bisschen Glück wird er das nicht müssen.« Sie ließ den Blick durch den Raum schweifen. »Hol mir fünf von diesen Nähsets da drüben, während ich nach einem Messer suche.«
    Michael betrachtete Nottingham zweifelnd. »Selbst du kannst eine solche Wunde nicht wieder nähen.«
    »Ich kann es versuchen. Er hat so viel Blut verloren, dass nichts geheilt ist.« Sie riss einen Karton auf, sah hinein, ließ ihn fallen und griff nach dem nächsten. »Beeil dich und zieh dir ein paar Handschuhe aus der Box da drüben an.«
    Er holte ihr die Sets und legte sie auf die Bahre, auf der er gelegen hatte. »Warum brauche ich Handschuhe?«
    »Weil du dann nicht so schnell abrutschst.« Sie fand eine kleine Kiste mit einem kupferbeschichteten Skalpell und einem Zugangsschlauch. »Du wirst mir assistieren.«
    Alexandra zog sich die Handschuhe über, holte ihre Stiftlampe heraus und betastete vorsichtig die massive Halswunde, um den Schaden abzuschätzen.
    »Der Schlag hat den Kehlkopf getroffen, der teilweise fehlt, und der Rest ist total zerstört. Das Schwert hat die Halsmuskeln, die Luft- und die Speiseröhre und alle Hauptblutgefäße durchtrennt.« Sie bewegte die Lampe und betrachtete Nottingham prüfend. »Skald hat keinen besonders festen Schlag. Die Klinge ist an einem der Halswirbel abgeprallt. Ich wette, an der Axis. Das ist der Wirbel mit dem Dorn, der dafür sorgt, dass wir den Kopf drehen können.« Sie richtete sich wieder auf und sah, dass Nottingham die Augen bewegte. »Oh Gott, Michael. Er starrt mich an.«
    »Er kann dich immer noch sehen und hören.«
    »Haben die meine Arzttasche mitgebracht?« Sie blickte sich um. »Ich muss ihn dafür außer Gefecht setzen.«
    Michael durchsuchte den Raum. »Ich sehe sie nicht.« Er ging zu der Bahre. »Lord Nottingham, meine Sygkenis wird Euch jetzt operieren und versuchen, die Wunde an Eurem Hals zu schließen. Ihr müsst dafür in die Traumländer gehen. Ich werde Euch rufen, wenn es vorbei ist.«
    Nottingham schloss die Augen und öffnete sie nicht mehr.
    »Er macht diese Trance-Sache, die du auch gemacht hast, als ich dich operiert habe«, sagte Alex. »Ihr nennt das ins Traumland gehen?«
    »In die Traumländer«, korrigierte er sie. Er beobachtete, wie sie den Infusionsbeutel aufhängte und ein provisorisches Instrumententablett zusammenstellte. »Wie willst du es machen?«
    »Ich werde damit anfangen, seine Blutgefäße zu verbinden, und anschließend nähe ich die Luft- und die Speiseröhre wieder zusammen«, sagte sie und zog ihre Jacke aus. »Ich werde von innen nach außen arbeiten, und wenn wir auf die Muskeln stoßen, lassen wir den Tropf laufen. Du wirst mir assistieren.«
    Er sah entsetzt auf die schreckliche Wunde. »Alexandra, ich weiß nichts über Operationen.«
    »Dann betrachte es als Crashkurs. Und jetzt hör zu.« Sie schob ihre Ärmel nach oben und ging das Instrumententablett mit ihm durch, nannte ihm alle Namen. »Wenn ich dich um etwas bitte, dann legst du es mir in die Hand, die ich dir hinhalte. Wenn ich dir sage, dass du etwas tun sollst, ganz egal, was es ist, dann tust du es.« Sie sah ihn an. »Das hier wird hässlich, blutig und schnell. Bist du bereit?«
    Er nickte.
    Sie streckte die Hand aus. »Klammer.«
    Wenn jemand Alexandra im Medizinstudium erzählt hätte, dass sie irgendwann versuchen würde, einen Kopf wieder an den Körper anzunähen, dann hätte sie gelacht, bis ihr

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