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Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Titel: Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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die Hüften des Italieners schlang.
    »Siehst du, Ana«, flüsterte Nottingham, als er eine Linie an ihrem Hals entlang küsste. »Du erinnerst dich.« Er hob den Kopf und hielt sie auf eine Armeslänge von sich fern. »Wir werden das später beenden. Komm zu mir, wenn er schläft.«
    Viviana wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. »Wenn ich wieder zu Euch komme, dann, wenn Ihr schlaft, und die nächste zärtliche Berührung wird die meiner Klinge sein.«
    Nottingham lächelte. »Ich kann es kaum erwarten.«
    Harlech beobachtete, wie sich seine Frau mit unsicheren Schritten entfernte. Auch Nottingham ging wieder. Das Einzige, was ihn davon abhielt, den Italiener rücklings zu erstechen, war der Schmerz, den Harlech auf seinem Gesicht sah, als er sich umdrehte, um wieder in seine Gemächer zu gehen. Schmerz wie der eines Mannes, der von seinem Pferd abgeworfen worden war oder einen Tritt in den Unterleib bekommen hatte.
    Harlech verließ den Gästeflügel und kehrte zur Halle zurück. Er sagte nichts zu Viviana, als sie zu ihm kam, und akzeptierte ihre Entschuldigung, dass sie zu spät war, weil ein Gast noch ihrer Dienste bedurft hatte.
    »Diese ganzen Änderungen in letzter Minute sind ein Ärgernis«, sagte sie, als er sie auf die Tanzfläche führte und in die Arme schloss. »Es tut mir leid, dass du warten musstest, aber Farlae ist zu ungeduldig für die Feinarbeiten.«
    »Ich würde dir alles verzeihen«, sagte er und sah sie jetzt mit anderen Augen. Wie oft war sie schon zu Nottingham gegangen und hatte getan, was er verlangte, um ihn zu schützen? »Du bist meine Frau.«
    »Das bin ich.« Ihr zufriedenes Lächeln schwand, als sie ihm in die Augen sah. »Harlech? Was ist los?«
    »Er wird dich niemals in Ruhe lassen«, hörte er sich selbst sagen. »Das musst du doch wissen.«
    Sie stolperte über ihre Füße, aber er hob sie hoch und drehte sie um, überspielte elegant ihren Schrittfehler.
    »Entschuldige.« Sie versuchte ihn anzulächeln. »Mach dir wegen Farlae keine Sorgen. Ich werde ihm sagen, dass Helvise sich um die Gäste kümmern soll.«
    »Und was ist mit Nottingham?«, fragte er höflich. »Wird sie auch an deiner Stelle heute Nacht zu ihm gehen?«
    Sie wurde bleich. »Harlech, was sagst du denn da? Wer hat dir diese Lügen erzählt?«
    Er wirbelte sie zum Rand der Tanzfläche, wo er sie auf die Stirn küsste und dann in ihr Gesicht blickte, das von Angst erfüllt war. »Ich habe dich gesehen, vor seinen Gemächern, in seinen Armen. Ich sah, wie er dich angesehen hat. Du bist in seinem Herzen.«
    »Da irrst du dich.« Sie schüttelte den Kopf. »Er hat mich nie geliebt. Er hat mir nur mein Leben genommen und mich zu einer Kyn gemacht.«
    Das erklärte den Einfluss, den Nottingham auf sie hatte. Viviana sprach nie von der Vergangenheit, und Harlech hatte immer angenommen, dass der Fluch wie bei so vielen Kynfrauen von einem Familienmitglied, das als Templer gedient hatte, auf sie übergegangen war.
    Stattdessen hatte Nottingham ihr ein unsterbliches Leben aufgezwungen, indem er ihr das Blut aus dem Körper gesaugt und sie gezwungen hatte, seines zu trinken. Menschen auf diese Weise in Darkyn zu verwandeln, war nur in den ersten hundert Jahren möglich gewesen, nachdem die Kyn sich erstmals erhoben hatten, um durch die Nacht zu wandeln. Kynlords hatten sich ganze Gefolge aus Kriegern, Dienern und Leibeigenen geschaffen, die ihnen nun für die Ewigkeit dienten. Dann hatte Gott die Vrykolakas für ihre Arroganz bestraft und jeden Menschen getötet, der Kynblut trank. Bevor der Prozess der Verwandlung überhaupt beginnen konnte, waren sie alle gestorben.
    Wenige Dinge waren dauerhafter als das Band zwischen einem Darkyn und dem Menschen, den er verwandelt hatte. Und dann gab es noch eine Möglichkeit, warum das Band zwischen Nottingham und Viviana enger war: dass er der Lord und sie seine Sygkenis gewesen war. Es passierte, wenn die Verwandlung eine emotionale und körperliche Abhängigkeit zwischen den beiden schuf. Oft konnte nur der Tod das Band zwischen einem Kynmann und seiner Lebensgefährtin trennen.
    Beide Verbindungen würden Viviana noch immer beeinflussen, aber wenn sie einmal Nottinghams Sygkenis gewesen war und der Italiener diese Gefühle wiedererweckt hatte, dann würde sie ihm gar nichts versagen können.
    »Hast du dich ihm hingegeben, seit er hier ist?« Als sie den Mund öffnete, schüttelte er sie kurz. »Sag mir die Wahrheit.«
    »Nein.« Sie schluckte und sah zu Boden.

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