Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)
tanken .«
»Aber ich habe Durst, und mein Magen knurrt .« Sie stand auf und blickte auf das hell erleuchtete Gebäude. »Gehen wir doch da drüben in dem Rasthaus etwas holen. Ich könnte dir beibringen, wie man Poolbillard spielt .«
Kyan hatte noch drei oder vier Stunden, bevor er wieder etwas essen und sich ausruhen musste. Er wollte sie nicht in einem Rasthaus verbringen, was immer das war. »Ich spiele nicht .«
»Komm schon « , bettelte sie. »Vielleicht hättest du dann ja Spaß, ohne dass du dich mit mir nackt ausziehen musst. Es sei denn, du möchtest das noch mal machen .«
Kyan überlegte, ob er sie k. o. schlagen und in die Kabine werfen sollte, aber dadurch erregte er vielleicht Aufmerksamkeit. Er hatte die Fährte des Mädchens noch nicht aufgenommen, deshalb musste er davon ausgehen, dass sie noch nicht in Florida angekommen war. Er musste sich auf sein Ziel konzentrieren und nicht darauf, mit der Amerikanerin zu schlafen.
»Bitte ?« , bettelte Melanie.
»Zuerst tanke ich Treibstoff .«
Das Boot schwankte, als sie auf und ab sprang und in die Hände klatschte. Kyan bemerkte, wie ihre großen Brüste hüpften, und erinnerte sich daran, wie sie geschmeckt hatten. Er beschloss, sich sofort nach der Erledigung seines Auftrags, wenn er wieder in Taiwan war, eine Konkubine zu kaufen. Vielleicht zwei.
Beide würden große Brüste haben, aber keine Tattoos.
Nachdem er den Bootstank aufgefüllt hatte, folgte Kyan der jungen Frau über den Pier auf die staubige Straße. Das Gefühl von Land unter seinen Füßen ließ seinen Mund trocken werden und machte seine Knie weich, aber das Gefühl verging schnell. Seine Schritte wurden langsamer, während er sich wappnete und seine Mitte fand.
Melanie war vorgelaufen und blickte jetzt über die Schulter. »Alles klar, Boss? Du siehst ein bisschen grün aus .«
»Mir geht es gut .« Er holte sie ein und machte kleinere Schritte, um sich ihren anzupassen. »Nenn mich nicht Boss .«
Sie lächelte ihn schelmisch an. »Wie wäre es mit Zuckerschnecke ?«
»Ich bin kein Kuchen « , sagte er beleidigt.
»Okay, aber du bist definitiv ein leckeres Kerlchen .« Sie zog ihre Augenbrauen hoch und runter.
Sie schien fest entschlossen, ihn zu provozieren. »Mein Name ist Kyan .« Er ging die Stufen zum Haupteingang des Rasthauses hinauf. »Benutz ihn .«
»Kyan. Richtig .« Sie legte den Kopf schief. »Wann wurde Spaß in China eigentlich verboten? Zur gleichen Zeit wie Sex ?«
Das Rasthaus wirkte von innen eher wie ein Irrenhaus. Hunderte von Leuten belagerten eine lange Bar und Dutzende von kleinen Tischen. Am Ende des Raumes tanzten Paare vor einer fünfköpfigen Band, die primitiv klingende Musik spielte. Einer der Männer sang in ein Mikrofon etwas über unmögliche Dinge, die er mit seinem Herzen tun wollte.
Frauen in kürzeren Klamotten, als Prostituierte sie tragen würden, flirteten mit Männern in altem Leder, Jeans und karierten Arbeitshemden. Diejenigen, die keine Hüte mit gebogenen Krempen trugen, bedeckten ihr Haar mit Kappen, auf die Namen von Farmzubehörmarken oder Rennwagenfahrern aufgedruckt waren.
Offensichtlich hocherfreut blickte Melanie sich um.
Kyan verschloss sich dem Schweiß, dem Speichel, dem Parfüm und dem Alkohol, die in der Luft hingen, und sah zwei Männer, die gerade von ihren Hockern am Ende der langen Bar aufstanden. Er nahm Melanies Arm und zog sie mit sich zu den freien Plätzen.
»Hey, ich dachte, wir könnten uns einen Tisch in der Nähe der Band suchen « , protestierte sie.
»Ich will meine Hörfähigkeit lieber behalten .« Er drängte sich an den beiden Männern vorbei, setzte sich auf einen der Hocker und schob sie auf den anderen.
Er hob die Hand und machte dem fetten kahlköpfigen Mann, der hinter der Bar bediente, ein knappes Zeichen.
Der Barkeeper beugte sich über die Theke und sagte etwas zu den Männern, die in der Nähe des Zapfhahns saßen, bevor er langsam zu Kyan und Melanie herüberkam. »Hier gibt’s keinen Sake für dich, Junge .«
Kyan wurde oft für einen Japaner gehalten, deshalb kommentierte er das nicht. »Karte .«
»Von denen habe ich auch keine .« Das Doppelkinn wies auf eine schwarze Tafel, die mit weißem Staub und einigen mit Kreide geschriebenen Wörtern bedeckt war. »Chicken Wings, Pommes, Nachos und das hausgemachte Chili meiner Mama. Mamas Pitbull ist seit letzter Woche verschwunden, deshalb kann ich das Chili nicht empfehlen .« Er sah Kyan an. »Es sei denn, einer von euch
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