DARLING, LASS DICH EROBERN
abgelehnt worden war, konnte man wohl nur schwer darauf vertrauen, dass andere Menschen nicht dasselbe tun würden. Deshalb ging Shallie immer nur sehr vorsichtig und zögerlich auf andere zu.
Alis begeisterte Reaktion war genau das, was Shallie brauchte. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war sie sehr froh, dass sie Ali gefragt hatte. Und er hatte jetzt eine Frau vor sich, die glücklich war, was ihm sehr gefiel.
„Hast du schon dein Brautkleid gekauft?“, erkundigte sich Ali.
„Mein Brautkleid?“ Shallies Lächeln wich einem Anflug von Panik. „Nein, dazu bin ich noch nicht gekommen.“
„Großartig. Dann können wir zusammen einkaufen gehen.“
Es ist ein Glücksfall, dass sich Shallie und Ali so gut verstehen, dachte Mac später, als er mit Shallie zurückzur Berghütte fuhr. Die beiden Frauen hatten die Köpfe zusammengesteckt, um den Einkaufsbummel in Bozeman zu planen, während er und J. T. ein Schwätzchen gehalten hatten. Zwischendurch hatten sie die Ladies mit den leuchtenden Augen davor gewarnt, dem Kaufrausch zu verfallen, und gegrinst. Denn Mac wusste, dass er Shallie mit allem verwöhnen würde, was sie sich für eine perfekte Hochzeit wünschte.
Nun, wohl nicht ganz perfekt, dachte er. Das konnten sie innerhalb einer Woche nicht schaffen. Aber so perfekt wie irgend möglich. Er hatte bereits alles in Bewegung gesetzt, um dafür zu sorgen, dass im „Dusk to Dawn“ einer der größten und tollsten Hochzeitsempfänge stattfinden würde, die der Laden je gesehen hatte.
„Weißt du“, sagte Shallie, als sie am nächsten Abend vor dem flackernden Feuer im Kamin stand. „Wir hätten es uns viel leichter gemacht, wenn wir einfach nach Nevada gefahren wären und dort geheiratet hätten.“
„Oh, Mann, nicht schon wieder“, widersprach Mac. „Wir haben diese Diskussion doch schon geführt und den Gedanken verworfen.“
„Du hast den Gedanken verworfen.“
„Komm her.“ Er klopfte auf das Sofapolster neben sich. „Lass es mich dir noch einmal erklären.“
Mit einem Lächeln setzte Shallie sich neben ihn und bettete den Kopf an seine Schulter, als er den Arm um sie legte.
„Bequem?“
Sie nickte und schmiegte sich ganz selbstverständlich an ihn.
„Gut, dann hör mir zu. Wir werden im Beisein unserer beiden besten Freunde heiraten und dann den größten Hochzeitsempfang geben, den Sundown je gesehen hat. Und das aus guten Gründen. Eine Frau verdient es, dass ihr Hochzeitstag ein ganz besonderer Tag ist, von demsie später noch ihren Kindern und Enkeln vorschwärmen wird.“ Er streichelte ihren Arm. „Und ein Mann will sich später daran erinnern können, dass seine Frau, die sich an diesem besonderen Tag für ihn so schön gemacht hat, vor Glück gestrahlt hat.“
„Ich hasse es, dir das sagen zu müssen, McDonald. Aber sosehr du auch das glatte Gegenteil behauptest, du bist ein hoffnungsloser Romantiker, weißt du das? Auch wenn du vorgibst, nicht an eine Liebe wie im Märchen zu glauben.“
Ja, er war ein Romantiker. Und eines Tages würde er Shallie wissen lassen, wie romantisch er war. „Was ich bin“, Mac wählte seine Worte mit Bedacht, „ist ein Mann, dem eine bestimmte Frau sehr viel bedeutet. Ich will dich glücklich machen, Shallie. Und das fängt damit an, dass der Tag, an dem wir heiraten werden, ein ganz besonderer Tag für dich werden soll.“
Sie legte den Kopf in den Nacken, um ihn ansehen zu können. In ihren goldbraunen Augen schimmerten Tränen der Rührung, und sie schaute ihn so gefühlvoll an, dass ihm plötzlich die Kehle eng wurde. „Du bist ein so guter Mann“, flüsterte sie und strich mit den Fingerspitzen über sein Gesicht.
Dann liebten sie sich langsam und zärtlich vor dem flackernden Feuer im Kamin, während draußen die Sonne am Horizont versank.
„Ich werde immer für dich da sein, Shallie“, versprach Mac, als sie sich an ihn klammerte. „Für dich und das Baby.“
„Ich weiß“, flüsterte sie. „Ich weiß.“
Nachdem sie gemeinsam zum Gipfel gekommen waren, weinte sie. Meine tapfere, zähe Shallie, die sonst nicht einmal weint, wenn ihr jemand wehtut, dachte Mac. Er hielt sie in den Armen, strich ihr übers Haar und sagte sich, dass wohl diese Hormone dafür verantwortlich waren,auf die sie immer schimpfte.
Ich muss es ihm sagen, dachte Shallie vor, als sie in dieser Nacht wach im Bett lag. Er war so gut zu ihr, so liebenswert, und er vertraute so sehr darauf, dass sie die Person war, für die er sie hielt. Sie
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