Darling wir sind schwanger
“Bräutigam” aussprach, ließ Whitney aufhorchen. Aber Onkel Karl hatte sich bereits abgewandt und ging, von den anderen begleitet, in einen Nebenraum. Sie war mit Dylan allein.
Der Moment, vor dem sie sich gefürchtet hatte, war gekommen. Es gab keinen Ausweg. Also riss Sie sich zusammen, griff nach ihrem Maßband und hoffte, dass sie die Situation meistern wurde.
So lässig wie möglich.
Ohne loszuheulen oder Dylan auf dem Ladentisch zu verführen.
Gegen beide Gefühle musste sie heftig ankämpfen.
“Gut, Dylan, wie soll es denn sein? Konservativ? Oder altmodisch mit langen Rockschößen und Zylinder? Modern?
Oder wie?”
Er sah sie lächelnd an. “Was würdest du denn für das Beste halten?”
“O nein, so funktioniert das nicht. Du bist der Kunde.
Außerdem entscheidet den Stil der Hochzeit normalerweise nicht der Bräutigam, sondern die Braut.”
“Meine eigene ausgenommen.”
.
Whitney musste lachen. Auf einmal fühlte sie sich ruhiger.
“Ach ja, das habe ich ganz vergessen. Eine Braut, die bei der Anprobe ihres Hochzeitskleides nicht einmal die Jeans auszieht, ist sicher eine Braut, die sich nicht so sehr um Details kümmert.
Also, lass mich die Frage noch einmal anders stellen: Was hat Mrs. Spencer für die Hochzeit vorgegeben?”
“Traditionell und konservativ.” Er senkte einen Moment lang den Blick, und Whitney, die diesen Blick schon Hunderte von Malen gesehen hatte, wusste, was jetzt kommen würde: Dylan hob den Kopf und sah sie mit leuchtenden Augen an. Es war ein überaus charmanter und frecher Blick, und sie konnte nichts anderes tun, als sich an der Theke festzuhalten. Ihre Knie wurden weich.
Doch dann musste sie sein Lächeln einfach erwidern.
Sie schüttelte den Kopf. “Ich kenne diesen Ausdruck in deinen Augen, Dylan, und ich weiß, dass du dir gerade eine Frechheit ausdenkst. Damit will ich nichts zu tun haben.”
“Ach komm, Slim, sei kein Spielverderber. Ein bisschen Spaß muss sein.”
“Willst du Mrs. Spencer oder Cori ärgern?”
“Mrs. Spencer. Du musst zugeben, dass sie sehr steif ist.”
Whitney konnte ein Kichern nicht unterdrücken. “Du bist schlimm.”
“Also, was ist, hilfst du mir?”
“Nicht, wenn es um unsere Fräcke geht. Wir müssen auf unseren Ruf achten. Aber ich habe da in dem verrückten Schuhladen um die Ecke ein paar Schuhe gesehen, die das Traditionelle, Konservative definitiv auflockern würden. Wenn du diese roten Lackplateauschuhe bei der Hochzeit tragen würdest, dann kann uns niemand dafür die Verantwortung geben.”
“Wie wäre es mit lila Schuhen?”
“Auch gut.”
“Kommst du mit, wenn ich sie kaufe?”
“Auf keinen Fall!”
“Bitte, sei ein Kumpel.”
Whitney wandte sich ab und griff nach ihrem Maßband. “Auf dem Ladentisch verführen” siegte über “in Tränen ausbrechen”.
“Ich werde dich jetzt erst mal mit einem passenden Frack ausstatten. Obwohl ich nicht verstehe, warum du dir einen mietest, wo du doch sicherlich einige in deinem Kleiderschrank hängen hast.”
Er zuckte mit den Schultern. “Irgendwie kommt es mir richtiger vor, für die Hochzeit einen zu mieten, den ich dann zurückgeben kann. Sonst habe ich später jedes Mal, wenn ich meinen Frack trage, das Gefühl, dass ich zu meiner eigenen Hochzeit gehe. Es kommt mir schon seltsam genug vor, dass ich plötzlich heirate.”
Whitney hielt inne und kämpfte gegen die Hoffnung an, die in ihr aufstieg. “Wenn du dir nicht sicher bist, Dylan, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um einen Rückzieher zumachen,”
Vor ihren Augen schien er fünf Jahre zu altern und sah plötzlich unglaublich müde, ja geradezu traurig aus. “Ich habe aber mein Wort gegeben.”
Aus unerklärlichem Grund machte seine Erklärung sie maßlos wütend. Nun, Dylan war ein Ehrenmann» und wenn er sein Wort gegeben hatte, würde er es nicht zurücknehmen, egal welchen Preis er dafür zahlen musste. So hatte Randolph Montgomery seinen Sohn erzogen.
Sie fragte sich oft, ob der Geist des alten Montgomery Dylans Lebens kontrollierte. Aber sie konnte unmöglich in diesem Moment mit Dylan über seinen Vater sprechen. Das Thema war zu kompliziert.
“Na gut. Lass uns jetzt erst einmal einen Frack finden, der dir passt.”
Sie führte ihn zu einer Ankleidekabine, drückte ihm eine Hose, ein Jackett und ein gestärktes, dezent gefälteltes weißes Hemd in die Hand. “Zieh das mal an.”
Während er sich umzog, kaute sie auf den Nägeln und versuchte sich eine
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