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Darling

Darling

Titel: Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Hartmann
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Video vermieten? Frau Dr. Brückner klärt unsere … Verwaltungsangelegenheiten. Vergleichen Sie sie mit dem Service-Center im Ordnungsamt“, lächelte Clara. Dann kramte sie in ihrer Handtasche. Als sie ihr Handy auf den Tisch legte, sah Adrian, dass das Amulett mit den Lederbändern, den Ringen und dem Engelsflügel wieder an ihrem Telefon befestigt war.
    „Möchten Sie etwas trinken?“ Adrian nickte.
    „Ein Bier wäre jetzt echt cool.“
    Nach einer Minute kehrte Clara grinsend aus der Küche zurück. Lässig pustete sie sich eine Haarsträhne aus der Stirn. Das Pandora-Armband klimperte an ihrem Handgelenk. Sie legte den Kopf schief und schaute Adrian verschmitzt an.
    „Musik?“
    Adrian nickte. Clara startete den CD-Player. „Another Day in Paradise“ erfüllte den Raum.
    „Ich mochte von Anfang an Ihre wunderschönen Augen. Diese Bernsteinfarbe hat so etwas Sanftmütiges.“
    In Claras Stimme schwang Sehnsucht. Adrian pochte das Herz bis zum Hals. Vielleicht war sie ja doch nicht so professionell und unnahbar, wie sie sich in den vergangenen 48 Stunden gegeben hatte.
    Clara schaute über ihn hinweg zum Fenster.
    „Warum sind Sie …?“ Adrian schluckte.
    „… Schauspielerin geworden?“, lachte Clara. Dann setzte sie sich mit einem Glas Champagner neben Adrian.
    „Geplant als Beruf war das zumindest nicht. Ich bin da eher reingeschlittert. Escort-Service neben dem Studium, das war lukrativ und interessant. Ich habe es genossen, so schnell so viel Geld zu verdienen, um mir spontan das kaufen zu können, was mir gefällt. Irgendwann kommt dann aber eines zum anderen, Sie brechen das Studium ab, und Ihr Leben steuert in eine Einbahnstraße. Und irgendwann wollen Sie auch nicht mehr als Verkäuferin bei Karstadt oder Woolworth auf der Zeil für einen Bruchteil des Geldes fünf Tage in der Woche buckeln und mit hundert Euro über Hartz nach Hause gehen. Als ich 26 war, habe ich Alexander Paul kennengelernt … und dann nahmen die Dinge eben ihren Lauf.“
    Clara stockte und blickte über Adrian hinweg in die Dunkelheit der Dachterrasse.
    „Wir sind verheiratet.“
    Es war wie ein Schlag in die Magengrube. Betreten sah Adrian auf den Tisch.
    „Jetzt brauche ich eine Zigarette.“
    Nachdenklich griff er nach der Schachtel Marlboro, die neben dem Engelamulett auf dem Tisch lag.
    „Mein Leben passt nicht in Ihr Konzept, oder?“
    Adrian stand auf und ballte die Fäuste in den Hosentaschen.
    „Ich habe von einer Ehe, ähm … andere Vorstellungen. Das ist mir alles zu hoch. Das verstehe ich nicht. Wenn ich verheiratet wäre, würde ich nicht vor den Augen meiner Frau …“ Adrian versagte die Stimme.
    „... Sex mit einem anderen Partner haben?“, fragte Clara.
    „Das mit der Liebe ist schon lange vorbei. Wenn Sie mal achtzehn Jahre verheiratet sind, sehen Sie vieles nicht mehr durch die rosarote Brille. Wir sind heute ein gutes Team, wo jeder dem anderen blind vertraut.“
    „Aha.“ Adrian blieb skeptisch. „Dann hat er Ihnen von Karls Tod erzählt?“
    Clara senkte ihren Blick.
    „Ja oder nein?“, insistierte Adrian.
    Clara blickte beschämt zur Seite, doch Adrian ließ nicht locker. Er stand auf und drückte ihren Kopf hoch, sodass sie ihm in die Augen sehen musste.
    „Ja oder nein?“, wollte er wissen.
    Clara schloss die Augen. Adrian schüttelte sie an den Schultern.
    „Ich will eine Antwort!“
    „Lassen Sie mich in Ruhe.“
    Clara schlug nach seiner Hand wie nach einem lästigen Insekt. Doch Adrian wollte sich nicht so einfach abwimmeln lassen. Einem Impuls folgend drückte er sie in die Couch.
    „Sagen Sie es mir, bitte! Ich muss es wissen. Es ist wichtig für mich.“
    Clara wehrte sich nicht.
    „Ich hab es nicht gewusst“, flüsterte sie traurig. Dann drehte sie ihren Kopf zur Seite. „Alex hat sich verändert. … Alles ist irgendwie anders geworden.“
    Adrian lockerte den Griff, und Clara sackte in sich zusammen. Sie sah traurig und müde aus. Er fühlte, dass sie die Wahrheit gesagt hatte.
    „Clara, man kann nicht einfach einen Menschen töten, weil er ein Schweigegelübde gebrochen hat. In welcher Welt leben Sie denn?“
    Clara zuckte hilflos mit den Achseln. Ihr Blick ging über Adrian hinweg ins Leere.
    „Ich weiß nicht, wie es mit der Firma weitergeht, wenn Sie zur Polizei gehen“, sagte sie ruhig und gefasst. „Sagen Sie mir, wovon ich dann leben soll.“
    „Sie müssen die Verantwortung für das übernehmen, was passiert ist.“
    Adrian blickte Clara direkt in

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