Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
Unterrichtsstunde anzeigte.
»Sehr gut, Bane«, sagte der Twi'lek und deutete eine Verbeugung an. »Ich dachte, diese Aktion würde dich überraschen, aber du konntest sie beinahe perfekt vorhersehen und dich verteidigen.«
Bane sonnte sich im Lob des Meisters, aber es tat ihm leid, dass die Stunde vorüber war. Er atmete schwer, und seine Muskeln glitzerten vor Schweiß und zuckten vor Adrenalin, aber er hatte das Gefühl, noch stundenlang weiterkämpfen zu können. Übungskämpfe und Drill waren nun viel mehr als nur körperliche Anstrengung für ihn. Jede Bewegung, jeder Schlag, jeder Stoß waren zu einer Demonstration der Macht geworden.
Er sehnte sich nach einem anderen Gegner, er gierte nach der Herausforderung, sich seinen Mitschülern entgegenzustellen. Aber dazu war es noch zu früh. Er würde noch besser werden müssen, um Sirak zu besiegen, und bis er den Zabrak niederschlagen konnte, musste er seine sich rasch entwickelnde Begabung weiter verbergen.
Kas'im warf ihm ein Handtuch zu. Bane stellte erfreut fest, dass der Twi'lek ebenfalls schwitzte, wenn auch nicht annähernd so stark wie er selbst.
»Gibt es etwas, woran ich bis morgen arbeiten sollte?«, fragte Bane eifrig. »Eine neue Sequenz? Eine neue Form? Etwas anderes?«
»Du bist weit über Sequenzen und Formen hinaus«, sagte der Meister, »Bei diesem letzten Schlagabtausch hast du deinen Angriff mitten in einer Sequenz abgebrochen und mich aus einem vollkommen anderen und unerwarteten Winkel angegriffen.«
»Tatsächlich?« Bane war überrascht. »Das ... das hatte ich nicht beabsichtigt,«
»Und genau das machte es zu einer so vernichtenden Reaktion«, erklärte Kas'im. »Du lässt deine Klinge jetzt von der Macht führen. Du handelst, ohne zu denken oder die Vernunft zu bemühen. Du wirst von Leidenschaft getrieben: Wut. Zorn ... sogar Hass. Dein Schwert ist zu einem Arm der Dunklen Seite geworden.«
Bane musste lächeln, aber dann runzelte er verwirrt die Stirn. »Aber ich konnte Eure Verteidigung immer noch nicht durchbrechen.« Er versuchte, sich den Kampf noch einmal vor Augen zu führen. Ganz gleich, was er versucht hatte, es schien, als wäre eine Seite der Waffe mit der Doppelklinge, die der Twi'lek benutzte, immer da gewesen, um seine Schläge und Stöße abzufangen. So etwas wie Zweifel befiel ihn, als er sich erinnerte, dass Sirak die gleiche Art von Waffe benutzte. »Gibt diese Doppelklinge Euch einen Vorteil?«, fragte er.
»Ja, aber nicht auf die Weise, an die du denkst«, erwiderte Kas'im.
Bane schwieg und wartete geduldig auf weitere Erklärungen. Nach ein paar Sekunden tat sein Meister ihm den Gefallen.
»Wie du bereits weißt, ist die Macht bei jeder Konfrontation der wahre Schlüssel. Die Gleichung ist allerdings nicht ganz so einfach. Jemand, der gut im Lichtschwertkampf ausgebildet ist, kann einen Gegner besiegen, selbst wenn dieser stark in der Macht ist. Die Macht gestattet dir, die Bewegungen deines Gegners vorherzusehen und ihnen deine eigenen entgegenzusetzen. Aber je mehr Möglichkeiten deinem Gegenüber zur Verfügung stehen, desto schwieriger ist es vorherzusagen, welche er wählen wird.«
Bane glaubte zu verstehen. »Also gibt Euch die Waffe mit der Doppelklinge mehr Möglichkeiten?«
»Nein«, erwiderte Kas'im. »Aber du denkst, dass es so ist, also ist die Wirkung die gleiche.«
Mehrere Sekunden dachte Bane über die seltsamen Worte des Schwertmeisters nach und versuchte sie zu begreifen. Arn Ende gab er sich geschlagen. »Ich verstehe es immer noch nicht, Meister.«
»Du kennst dich gut mit dem gewöhnlichen Lichtschwert aus. du benutzt es selbst und hast auch gesehen, wie die meisten anderen Schüler es benutzen. Mein Doppelschwert kommt dir seltsam vor. Fremdartig. Du verstehst nicht vollkommen, was es leisten kann und was nicht.« Der Twi'lek wirkte weder ungeduldig noch gereizt, also nahm Bane an, dass es hier um etwas ging, das zu begreifen sein Lehrer von ihm noch nicht unbedingt erwartet hatte.
»Im Kampf versucht dein Geist, beide Klingen getrennt zu verfolgen und verdoppelt damit die Anzahl der Möglichkeiten. Aber die beiden Klingen sind miteinander verbunden: Wenn du weißt, wo sich die eine befindet, ist dir automatisch auch die Position der anderen bewusst. Tatsächlich ist das Lichtschwert mit Doppelklinge in der Praxis eingeschränkter als die traditionelle Waffe. Es kann mehr Schaden anrichten, ist aber weniger präzise. Es verlangt ausholendere Bewegungen, die sich nicht gut in ein
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