Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei
mentalen Erkundung auf das, was er suchte. Viele Kilometer entfernt spürte er eine Konzentration der Macht. Er hatte die Quelle der dunklen Energie gefunden, die den Wald rings umher durchdrang und Macht ausstrahlte wie ein Leuchtfeuer sein Signal.
Es musste Nadds Grabmal sein, und nun, da er sich darauf konzentrierte, spürte Darth Bane, wie ihn der Ort zu sich rief. Er ließ das Wrack der Valcyn hinter sich und arbeitete sich auf diese Quelle der Energie zu. Dabei marschierte er in vollkommen gerader Linie und nahm den direkten Weg zu seinem Ziel, indem er sich mit seinem Lichtschwert einen Pfad durch das dichte Unterholz schlug, das ihm im Weg stand.
Er richtete einen Teil seiner Aufmerksamkeit weiter auf den Weg zu Nadds Grab und versetzte den Rest seines Bewusstseins in einen hyperwachsamen Zustand. Wie in den meisten Ökosystemen eines Waldes waren die Raubtiere, die sich auf Dxun entwickelt hatten, Herren ihrer Umwelt. Mehr als nur ein paar waren vermutlich imstande, sich zu tarnen, und verschwammen so nicht nur mit den Zweigen und Bäumen, sondern auch dem stetigen Summen der Dunklen Seite, das diese Umgebung durchdrang.
Trotz seiner Vorsicht hätte sich Bane beinahe überraschen lassen, als der Angriff schließlich erfolgte. Ein riesiges Katzengeschöpf sprang von oben auf ihn zu, lautlos bis auf das schwache Zischen seiner Vorderpfote, die die Luft durchschnitt, wo sich noch eine Sekunde zuvor die Kehle der Beute befunden hatte.
Bane hatte das Tier im letztmöglichen Moment gespürt, und seine Machtwahrnehmung hatte ihm instinktiv gewarnt, sodass er den tödlichen Klauen ausweichen konnte. Dennoch krachte der gewaltige Körper des Tiers gegen ihn und riss ihn herum.
Der Dunkle Lord der Sith wäre auf der Stelle tot gewesen, wäre das Geschöpf nicht einen Augenblick über das unerwartete Scheitern seines Hinterhalts verstört gewesen. Die Verwirrung des Tiers gab Bane die Sekunde, die er brauchte, um sich von seinem Feind wegzurollen und Kampfhaltung anzunehmen.
Nachdem das Tier nicht mehr vom Wald verborgen war, konnte Bane das Wesen, das ihn beinahe umgebracht hätte, klar sehen. Es betrachtete ihn aus leuchtenden grünen Augen, die eindeutig katzenhaft aussahen, obwohl sein metallisch graues Fell mit winzigen Bronzeplättchen besetzt war, die schillerten, wenn sich die Muskeln unter der Haut bewegten. An der Schulter war es anderthalb Meter hoch, und es wog mindestens dreihundert Kilo. Es hatte vier dicke, muskulöse Beine und rasiermesserscharfe einziehbare Krallen. Aber was Banes Aufmerksamkeit sofort anzog war der schlangenhafte Doppelschwanz, an dessen beiden Enden jeweils ein tödlicher Stachel leuchtete und vor grünem Gift nur so triefte.
Bane zog sich langsam zurück, bis er mit dem Rücken gegen einen knorrigen Baumstamm stieß. Das namenlose Monster kam näher, dann sprang es mit einem tiefen Knurren, das Baue eine Gänsehaut verursachte, wieder auf ihn zu, und der Doppel schwänz peitschte wild umher. Bane sprang zur Seite, denn er wollte die Taktik seines Gegners einschätzen, bevor er sich auf einen Kampf einließ. Er sah, wie die vorderen Krallen durch die Luft fegten und der Doppelschwanz sich über den Rücken des Tiers bog, um in den Bereich zu stechen, den er noch einen Augenblick zuvor eingenommen hatte. Die Stacheln rammten sich in den Baum, an den Bane sich gelehnt hatte, und das geschah mit solcher Wucht, dass der Stamm aufbrach und das ätzende Gift im Holz zwei rauchende Krater zurückließ.
Das Geschöpf landete auf allen vieren gleichzeitig und fuhr wieder zu Bane herum, bevor dieser Gelegenheit hatte, nach seiner ungeschützten Flanke zu schlagen. Wieder näherte es sich bedächtig. Aber als es diesmal sprang, war Bane bereit.
Das Tier handelte instinktiv, es war kein intelligentes Wesen, und verließ sich nur auf seine Kraft und sein Tempo, um seine Feinde zu besiegen. Seine Angriffsmethoden hatten sich über zahllose Generationen entwickelt, bis es sie instinktiv anwendete, und es würde die gleichen Bewegungen auch ein zweites Mal einsetzen, um Bane anzugreifen.
Es schlug hoch oben zu, mit den Krallen voran, wie er erwartet hatte. Die natürliche Reaktion der meisten Beutetiere hätte darin bestanden, sich vor diesen Krallen zurückzuziehen, indem sie nach hinten sprangen - um dann von den tödlichen Stachelschwänzen, die nach vorn peitschten, durchbohrt zu werden. Bane jedoch duckte sich unter die Krallen und trat dann dem Angriff des Tiers entgegen, das
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