Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen
der auf Doan gestorben war.
Die drei berobten Gestalten führten sie von der Landeplattform durch einen wohlgepflegten Garten, der von einer Vielzahl von Denkmälern und Statuen durchsetzt war. Einmal eilte eine kleine Gruppe Kinder lachend an ihnen vorüber.
»Jünglinge aus den Anwärtersälen«, erklärte Ma'ya. »An den Nachmittagen ist es ihnen erlaubt, in den Gärten zu spielen und ihre Studien auszusetzen.«
Serra entgegnete nichts, doch Lucia konnte das Aufflackern von Kummer in ihren Augen ausmachen. Sie wusste, dass das junge Paar in den Wochen vor Gerrans Tod versucht hatte, eine Familie zu gründen, und diese Kinder zu sehen, brachte zweifellos schmerzhafte Erinnerungen zurück.
Sie gingen schweigend weiter. Die Jedi führten sie zum Fuß des Nordwestturms und dann hinein. Sie stiegen mehrere Fluchten einer Wendeltreppe empor. Gegen Ende bemerkte Lucia, dass der Prinzessin die Puste ausging, obwohl weder sie noch die Jedi dieses Problem hatten.
Und dann, etwa auf einem Viertel des Weges den Turm hinauf, blieben sie vor einer großen Tür stehen. Ma'ya klopfte, und von drinnen rief eine tiefe Stimme: »Herein!«
Die Twi'lek öffnete die Tür und trat dann mit einer weiteren Verbeugung beiseite. Serra betrat den Raum. Lucia folgte einen einzigen Schritt hinter ihr. Ihre Eskorte blieb draußen und schloss die Tür.
Auf den ersten Blick hätte man das Innere des Raums fälschlicherweise für ein Treibhaus halten können. Ein einzelnes großes Fenster an der Rückwand gestattete dem Sonnenlicht hereinzuströmen, was den Raum außerordentlich hell und übermäßig warm machte. Eingetopfte Pflanzen von mindestens einem Dutzend verschiedener Arten säumten die Wände, ein weiteres halbes Dutzend wuchs in Kästen auf dem Fensterbrett, während noch mehr aus an der Decke angebrachten Übertöpfen hingen. Es gab keine Stühle, keinen Tisch und kein Pult. Erst, als sie eine kleine, aus Stroh gewobene Schlafrolle bemerkte, die zusammengerollt in der Ecke lag, begriff Lucia, dass sie sich in der Privatkammer des Jedi-Meisters befanden.
»Willkommen, Euer Hoheit! Euer Besuch ehrt uns.«
Meister Obba, ein Ithorianer, schaute aus dem Fenster und kehrte ihnen dabei den Rücken zu. In den langgestreckten Fingern einer Hand hielt er eine Gießkanne. Er stellte sie auf den Boden und drehte sich dann zu ihnen um.
Wie alle Ithorianer war er größer als der Durchschnittsmensch - mühelos über zwei Meter. Seine spröde, braune Haut wirkte fast wie Baumrinde, und sein langer Hals schwang sich abwärts gerichtet nach vorn, ehe er wieder etwas nach oben glitt, sodass es schien, als würde er sich zu ihnen hinlehnen. Wenn man die Augen betrachtete, die zu beiden Seiten seines hohen, flachen Schädels vorstanden, war es leicht zu verstehen, warum die Spezies häufig mit dem wenig schmeichelhaften Spitznamen »Hammerkopf« belegt wurde.
»Dies ist meine Ratgeberin, Lucia«, erklärte Serra ihm, entschlossen, sich an ihre abgesprochene Tarngeschichte zu halten. »Habt Dank für Eure Bereitschaft, uns zu empfangen, Meister Obba.«
»Angesichts der Umstände war es das Mindeste, was ich tun konnte«, erklärte der Ithorianer. Seine Stimme war tief und nachhallend. »Mein Beileid wegen Eures Gemahls. Sein Tod war eine schreckliche Tragödie.«
Lucia war keine Expertin, was die Feinheiten der Politik betraf, und sie vermochte nicht zu sagen, ob Obba einfach eine anteilnehmende Seele war, die echtes Mitgefühl zum Ausdruck brachte, oder ein ausgebuffter Unterhändler, der versuchte, die Prinzessin durch die Erwähnung von Gerran emotional aus dem Gleichgewicht zu bringen.
»Meine Tragödie spiegelt sich in Eurer wider«, entgegnete sie im formellen Tonfall einer geübten Diplomatin. Wie auch immer die Absichten des Jedi ausgesehen haben mochten, seine Worte hatten keine sichtbaren Auswirkungen auf ihr Auftreten. »Erlaubt mir, im Namen der Königsfamilie für das bedauernswerte Ableben von Medd Tandar um Verzeihung zu bitten.«
Der Ithorianer nahm ihre Entschuldigung mit einem Kopfnicken zur Kenntnis. »Ich betrauere seinen Tod. Und es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir die Identität der oder des Verantwortlichen in Erfahrung bringen.«
Lucia fühlte, wie ihr Herz einen Schlag aussetzte, auch wenn sie sich die Anspannung äußerlich nicht anmerken ließ.
»Ich verstehe«, versicherte Serra ihm. »Die Behörden auf meiner Welt tun alles in ihrer Macht Stehende, um die Schuldigen ihrer gerechten Strafe
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