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Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Titel: Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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Verhörzellen.
    Als sie zum ersten Mal von dem ausgedehnten Kerkerkomplex gehört hatte, der mehrere Kilometer unter der Burg in den Fels gebaut war, war Serra entsetzt gewesen. In der Vergangenheit hatten Adelige das Felsengefängnis dazu benutzt, sich politischer Widersacher zu entledigen. Im Herzen einer mehrere Kilometer hohen und Hunderte Meter breiten Felssäule gefangen, war jeder Gefangene hier drinnen vor der Entdeckung durch Scanner abgeschirmt. In dem unterirdischen Labyrinth konnte eine Person für immer verschwinden, um den Rest ihrer Jahre in Ketten zu verbringen, gefoltert - entweder, um an Informationen zu gelangen, oder bloß aus sadistischem Vergnügen -, ohne jede Hoffnung auf Erlösung.
    Für den Fall eines Rettungsversuchs war der gesamte Komplex darauf ausgelegt, dass er durch eine Reihe von Explosionen zum Einsturz gebracht werden konnte, was nicht bloß die Gefangenen, sondern auch ihre Möchtegernbefreier umbringen würde. Die sorgsam platzierten Sprengsätze würden in einer zeitlich genau abgepassten Reihenfolge gezündet werden, um den Kerker Raum um Raum zu zerstören, während den Wachen genügend Zeit blieb zu entkommen. Das Königshaus und andere Gebäude an der Oberfläche Tausende Meter weiter oben würden lediglich von ein paar leichten - wenn auch unverkennbaren - Beben heimgesucht werden, derweil der gesamte Komplex darunter in Schutt und Asche gelegt wurde.
    Gerran war noch am Leben gewesen, als Serra das alles erfahren hatte. Er hatte ihr erklärt, dass das Felsengefängnis seit über vierzig Jahren nicht mehr benutzt wurde. Es war ein Überbleibsel aus einer gewalttätigeren Ära der Unterdrückung. Als Reaktion auf den öffentlichen Druck, den der Senat ausgeübt hatte, war das Gefängnis geschlossen worden. Es gab dort nicht einmal mehr Personal. Gleichwohl, auf das Drängen seiner Braut hin, hatte er ihr geschworen, den berüchtigten Kerker dauerhaft versiegeln zu lassen, sobald er König war: eine Geste, die die neuen Bande symbolisieren sollte, die er zwischen den Adeligen und den Minenarbeitern zu schmieden gedachte.
    Doch jetzt war Gerran tot, genau wie ihr Vater. Und sie war diejenige, die Söldner angeheuert hatte, um ihren Feind gefangen zu nehmen und ihn für immer in den kalten, dunklen Zellen des Felsengefängnisses zu begraben. Sie konnte nicht umhin, sich zu fragen, was die beiden wohl von dem halten würden, was sie getan hatte. Was würden sie sagen, wenn sie jetzt hier gewesen wären?
    Serra verdrängte den Gedanken aus ihrem Bewusstsein. Sie waren nicht hier. Ihr Vater und ihr Ehemann waren beide tot, waren ihr für immer genommen worden. Und so blieb es ihr allein überlassen, mit dem Sith-Lord fertig zu werden.
    Sie brauchte annähernd zehn Minuten, um sich von dem Büro aus den Weg durch das Labyrinth von Gängen und Kammern dorthin zu bahnen, wo der Gefangene verwahrt wurde. Obwohl die Flure, die sie passierte, von blassen Lichtern an der Decke erhellt wurden, führten viele der Korridore ins Dunkle - ihre Söldner hatten bloß einen kleinen Bereich des Komplexes wieder in Betrieb genommen. Der Rest des Gefängnisses war nach wie vor verlassen.
    Der Mann, wegen dem sie hergekommen war, wurde in einer der Hochsicherheitszellen gefangen gehalten, deren einziger Zugang in einer Treppe bestand, die oben und unten mit verriegelten Durastahltüren gesichert war. Die Söldner, die auf der anderen Seite der oberen Tür Wache standen, öffneten sie, als sie näher kam, und sie stieg rasch die steilen Stufen hinunter.
    Die Tür am unteren Treppenende öffnete sich ebenfalls für sie, um eine kleine, zehn auf zehn Meter messende Wachstation zu enthüllen. Eine weitere verschlossene Durastahltür an der hinteren Wand führte in die Zelle des Gefangenen. In die Tür war ein kleines Sichtfenster eingelassen. In dem Raum gab es zwei Tische. Der größere stand neben der Seite der Tür, durch die Serra gerade hereingekommen war. Der kleinere Tisch hatte Rollen. Er war bloß einen Meter breit und einen halben Meter tief und war neben der Zellentür gegen die Wand geschoben worden.
    Sechs der Soldaten, die sie abgestellt hatte, um den Gefangenen zu bewachen, waren hier, zusammen mit Lucia und der Jägerin. Die Wachen saßen auf Stühlen um den größeren Tisch herum und spielten Karten. Die beiden Frauen befanden sich auf gegenüberliegenden Seiten des Raums, um sich voneinander ebenso zu distanzieren wie von jenen am Tisch. Lucia lehnte an der Wand, während die Jägerin

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