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Darth Maul - Der Schattenjäger

Darth Maul - Der Schattenjäger

Titel: Darth Maul - Der Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Reaves
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hätten sich Vorurteile gegen andere Spezies bei der Art, wie er in den letzten Jahren seinen Lebensunterhalt verdiente, nicht nur als geschäftsschädigend, sondern geradezu als gefährlich erwiesen.
    Aber er hasste es, mit Hutts zu tun zu haben. Schon auf rein körperlicher Ebene stieß ihn alles an den riesigen Wirbellosen ab: ihre großen Reptilienaugen, ihre gleitende Art, sich vorwärts zu schieben, und vor allem ihre schleimige Haut. Schon im selben Zimmer wie Yanth zu sein widerte ihn so an, dass er sich kaum beherrschen konnte.
    Yanth war jung für einen Hutt - kaum älter als fünfhundert Standardjahre. Trotzdem war er schlau und tückisch und hatte einen raschen Aufstieg durch die Ränge der Unterwelt hinter sich. Obwohl Lorn es kaum ertragen konnte, sich im selben Raum zu befinden wie diese übergroße Schnecke, verspürte er auch eine gewisse widerstrebende Bewunderung für die unmoralische Schlauheit und Geschicklichkeit des jungen Hutt. Niemand fand alle möglichen Winkelzüge so rasch und vollständig heraus wie Yanth.
    Nun ruhte er auf einem Podium in seinem unterirdischen Hauptquartier und paffte lässig eine Chakwurzel-Wasserpfeife, während er den Holocron-Kristall betrachtete. Ein paar gamorreanische Leibwächter standen ganz in der Nähe und beobachteten Lorn und I-Fünf.
    »Warum sind Sie mit diesem Ding nicht direkt zu den Jedi gegangen?«, fragte Yanth, und seine tiefe Bassstimme ließ die Gedärme des Menschen aufs Unangenehmste beben. »Das wären die logischsten Ansprechpartner gewesen.«
    Lorn sah nicht ein, wieso er Yanth viel von seiner persönlichen Abneigung gegen die Jedi erzählen sollte. »Angeblich haben sie nur geringe Mittel, um solche Dinge aufzukaufen«, sagte er. »Außerdem würde ich es ihnen durchaus zutrauen, dass sie einen ihrer kleinen Gedankentricks anwenden, um mich dazu zu bringen, es ihnen umsonst zu überlassen.« Er warf einen verstohlenen Blick auf das Chrono und sagte: »Haben Sie Interesse an dem Kristall oder nicht? Ich kann das Holocron auch direkt zum Botschafter von Naboo hier auf Coruscant bringen.«
    Yanth winkte mit einer dicklichen Hand ab. »Geduld, mein Freund. Ja, ich bin interessiert. Aber - und bitte nehmen Sie das nicht persönlich - ich müsste ein Idiot sein, wenn ich nicht die Echtheit des Würfels überprüfen würde, bevor ich Ihnen ein Bündel Credits dafür gebe.«
    Lorn achtete darauf, seine Empfindungen nicht zu zeigen. Wenn Yanth Verdacht schöpfen sollte, wie eilig sie es hatten, würde der Hutt nicht zögern, dies einzusetzen, um den Preis zu drücken. Auf der anderen Seite wurde die Zeit wahrhaftig knapp. »Und wie wollen Sie das machen?«, fragte er also.
    Yanth lächelte einfach nur und schob mehrere Facetten des Kristalls in verschiedenen Winkeln beiseite, wie ein Kind es bei einem geometrischen Puzzle tun würde. Schließlich drang aus der untersten Fläche ein Strahl hervor und projizierte schimmernde Worte und Bilder in die Luft, die sich langsam über die ganze Länge des holografischen Rahmens zogen, bevor sie wieder verschwanden. Lorn war zu weit entfernt, um den Text lesen zu können - und nicht nur das, er befand sich auch an einer Stelle, von der aus er die Worte und Ziffern nur in Spiegelschrift sah. Der Text schien jedoch in Basic verfasst zu sein, und die Bilder sahen aus wie Schemazeichnungen für die N-1-Sternenjäger des Planeten Naboo und Schiffe der Handelsföderation.
    Yanth drehte eine weitere Facette, und der Bilderstrom versiegte plötzlich. »Es kann manchmal ein bisschen schwierig sein, eines dieser Holocrons zu öffnen«, sagte er. »Neimoidianer sind allerdings nicht die schlaueste Spezies.«
    I-Fünf sagte: »Hervorragend. Nun wissen Sie, dass die Ware echt ist. Wir verlangen eine Million Credits.«
    »In Ordnung«, erwiderte Yanth sehr zu Lorns Überraschung. »Es ist zehnmal so viel wert.« Der Hutt wandte sich einem Schaltpult in der Nähe zu und drückte einen Knopf.
    Lorn gestattete sich einen weiteren Blick auf das Chronometer. Wenn es so weiterging, konnten sie den Raumhafen immer noch rechtzeitig erreichen. In einer weiteren Stunde würden Coruscant, der geheimnisvolle Sith-Killer und die Polizei hinter ihnen im Raum verschwinden.

    Darth Maul schnitt das Schloss zu der unterirdischen Wohneinheit rasch und präzise mit der Klinge seines Lichtschwerts heraus, wie er es schon bei dem Gebäude getan hatte, in dem Hath Monchar wohnte. Er ging rasch ins Zimmer hinein und ließ die Tür hinter sich

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