Darth Maul - Der Schattenjäger
hatte.
Obi-Wan hatte zwei Theorien, die einander leider gegenseitig ausschlossen. Theorie Nummer eins: Darsha verliert ihren Informanten an Agenten der Schwarzen Sonne und verfolgt sie bis zur Tusken-Oase, wo man sie angreift und sie sich gegen eine ganze Horde Leibwächter und Yanth, den Hutt, verteidigt. Sie ruft um Hilfe, und ihr Meister bricht auf, um sie zu retten. Sie fliehen und... verschwinden.
Die Löcher in dieser Theorie waren so groß, dass er einen Sternenjäger hätte hindurchfliegen können. Darsha war eine gute Kämpferin, aber wenn sie so gut wäre, hätte sie nie ihren Informanten verloren. Und es erklärte auch nicht diese Atmosphäre von Bosheit, von Schlechtigkeit, die über den Schauplätzen des Skycar-Unfalls und der Morde hing.
Theorie Nummer zwei besagte, dass eine andere Person oder Personen, die wahrscheinlich irgendwie mit der Schwarzen Sonne in Verbindung standen, die Morde an Yanth, dem Hutt, und seinen Leibwächtern begangen hatten. Obi-Wan gefiel diese Theorie aus mehreren Gründen besser, vor allem, weil er nicht glauben wollte, dass ein Jedi zu den Taten fähig gewesen wäre, die er untersucht hatte. Aber keine Theorie erklärte, wo Darsha und ihr Meister sich aufhielten oder warum sie so lange nichts von ihnen gehört hatten.
Obi-Wan seufzte. Er war noch nicht allen Spuren nachgegangen. Da war immer noch dieser Wohnblock, in dem es ebenfalls eine Explosion gegeben hatte. Er schaute noch einmal die Adresse nach und machte sich auf den Weg. Vielleicht würde er ja dort etwas erfahren, das ein wenig Licht auf dieses Durcheinander warf.
Aber er hatte kein Glück.
Am Schauplatz der Explosion hatte Obi-Wan ein paar sehr interessante Dinge erfahren, doch die verwirrten ihn nur noch mehr. Einer der Polizisten, die den Vorfall untersuchten, hatte ihm gesagt, der Mieter der explodierten Wohneinheit sei Hath Monchar, Stellvertreter des Neimoidianischen Vizekönigs der Handelsföderation, gewesen, und er sei ebenfalls umgebracht worden.
Es schien offensichtlich, dass die Schwarze Sonne hinter dieser Sache steckte. Bisher war nie vermutet worden, dass die Verbe-cherorganisation etwas mit der Handelsföderation zu tun hatte, aber es war sicherlich möglich.
Zu viele Fragen, dachte Obi-Wan. Zu viele Fragen, und nicht annähernd genug Antworten.
Siebenundzwanzig
Sie sahen ein Licht am Ende des Tunnels. Lorn, I-Fünf und Darsha eilten darauf zu. Sie erreichten eine Türöffnung - den zum Teil vernagelten Eingang eines anderen Kiosks, ganz ähnlich dem, durch den sie in diese unterirdischen Gänge gelangt waren - und traten hinaus in die dunklen Schatten des Roten Korridors von Coruscant.
Es war, als kämen sie plötzlich in helles Sonnenlicht - zumindest im Vergleich zu dem Labyrinth, in dem sie so lange gefangen gewesen waren.
Lorn seufzte erleichtert. Es hatte länger gedauert, als sie dachten, einen Weg zurück zur Oberfläche zu finden, und sie waren in mehrere Sackgassen geraten und hatten wieder umkehren müssen, aber zumindest waren sie von keinen weiteren Bewohnern der Unterwelt angegriffen worden. Offenbar waren die einzigen Cthone auf der anderen Seite der Brücke die im Bauch des Taozin gewesen.
Und das war gut so, denn nach der Anstrengung, die es gekostet hatte, an dem langen seidenen Seil zum oberen Rand der unterirdischen Schlucht zu klettern, waren die beiden Menschen erschöpft gewesen. Aber sie konnten es sich nicht leisten, sich auszuruhen oder auch nur langsamer zu werden. Sie mussten annehmen, dass der Sith irgendwo hinter ihnen war und sie immer noch verfolgte.
Das mochte ihr größtes Problem sein, aber bei weitem nicht das einzige. Lorn nahm an, dass das Sicherheitspersonal der Bank ihm und I-Fünf inzwischen ebenfalls auf der Spur war. Der Überweisungsbetrug, den sie begangen hatten, hatte wahrscheinlich auch die Aufmerksamkeit der Polizei geweckt und außerdem die der Fahnder des Finanzministeriums der Republik.
Lorn ging auch davon aus, dass die Schwarze Sonne einige Fragen an ihn haben könnte, je nachdem, ob Yanth Aufzeichnungen über seine Geschäfte hinterlassen hatte und ob es Augenzeugen der Ereignisse in der Tusken-Oase gab. Kurz gesagt, beinahe jede organisierte Macht auf dem Planeten war hinter ihm und I-Fünf her.
Der einzige Verfolger, von dem er mit Sicherheit wusste, war selbstverständlich der Sith. Lorns sonstige Vermutungen hätte I-Fünf wahrscheinlich als paranoid bezeichnet.
Na und?, sagte sich Lorn. Hier auf den unteren Ebenen war
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