Darth Maul - Der Schattenjäger
Paranoia keine psychische Störung, sondern eine Voraussetzung fürs Überleben.
»Meine Leute haben inzwischen sicher jemanden geschickt, der nach uns sucht«, erklärte Darsha. »Wenn wir zu einer Kom-Stati-on gelangen, müssen wir uns nur mit ihnen in Verbindung setzen, und sie werden uns abholen.«
Ja, genau, die Jedi. Die hatte er vergessen. Das machte noch eine Gruppe mehr.
I-Fünf sagte: »Wir befinden uns hier in einem Bereich mit nur sehr wenigen funktionierenden Kom-Stationen. Wahrscheinlich hätten wir weiter oben bessere Chancen.«
Schlau, dachte Lorn. Es gab hier durchaus funktionierende Kom-Stationen, die man auch finden konnte, wenn man wusste, wo, aber er wollte Darsha noch nicht die Gelegenheit geben, sie zum Tempel zu schleifen. In den Tunneln, während der endlosen Suche nach einem Weg zur Oberfläche, war es ihm gelungen, dem Droiden ein paar Anweisungen zuzuflüstern, ohne dass Darsha es hören konnte. I-Fünf wusste, dass Lorn so schnell wie möglich zu Tuden Sal gelangen wollte - und zwar ohne die Jedi-Padawan.
»Also stehen wir wieder vor der Frage des Tages - wie kommen wir auf die oberen Ebenen?«, sagte Darsha. »Klettern ist riskant. Ich habe bereits ziemlich schlechte Erfahrungen mit ein paar Falkenfledermäusen gesammelt. Ich bin schließlich in einen Hochhauskomplex gelangt, aber das war schwierig genug.«
Das stimmte: Ohne ein Fahrzeug war es nicht einfach, aus diesen Bereichen zu den oberen Ebenen zu gelangen. Selbstverständlich, wenn sie sich mit Tuden Sal in Verbindung setzen würden, würde der Mann ihnen ein Fahrzeug schicken. Aber damit drehten sie sich im Kreis. Als Erstes brauchten sie eine Kom-Sta-tion.
Es war ausgesprochen frustrierend. Sie waren die ganze Zeit nie weiter als einen halben Kilometer von einem der weltoffensten Bereiche der Galaxis entfernt gewesen. Das Problem war nur, es ging um einen halben Kilometer aufwärts. Der Weg in die Freiheit begann nur zwanzig Ebenen über ihren Köpfen, und dennoch hätte er sich ebenso gut auf einer der Raumstationen befinden können, die um den Planeten kreisten - so schwierig war er zu erreichen.
Wenn man das alles bedachte, sagte Lorn zu sich selbst, konnte es wohl kaum noch schlimmer werden. »Wir werden beobachtet«, verkündete der Droide.
Noch während er sprach, konnte Darsha sie spüren - es waren mehr als einer, sie gehörten verschiedenen Spezies an und hatten unmissverständlich böse Absichten.
»Warum überrascht mich das nicht?«, fragte Lorn. »Können wir feststellen, wer genau uns da beobachtet?«
Darsha breitete ihre Sinne aus und spürte vertraute Signale. Sie war sicher, ihnen schon einmal begegnet zu sein.
»Es ist nicht der Sith«, sagte sie, und der Informationsmakler entspannte sich sichtlich. Und dann erkannte sie die Vibration in der Macht. »Es ist...«
»Heh, Lady - immer noch in der Unterwelt unterwegs?«
Es war Grünhaar, der Anführer der Raptors, die Darsha nach ihrer ersten Landung im Korridor überfallen hatten. Drei seiner Genossen - der Trandoshaner, ein Saurin und ein Devaronianer - begleiteten ihn. Darsha hätte vor Erleichterung beinahe gelächelt. Im Vergleich mit den Geschöpfen, denen sie unter der Erde gegenübergestanden hatten, waren diese kleinen Gangster ein Nichts.
Lorn schien das ähnlich zu sehen. Er sagte: »Verschwindet, Jungs - wir werden euch mehr Ärger machen, als ihr wert seid.«
Sie sah Grünhaar an, dass dies nicht das Drehbuch war, nach dem er hatte fortfahren wollen. Diejenigen, die er sich als Opfer ausgesucht hatte, zeigten keine Angst. Aber das musste man ihm lassen - er tat einfach so, als hätte er Lorn nicht gehört, und versuchte es noch einmal: »Ihr seid auf unserem Territorium, also werdet ihr den Zoll zahlen.«
Darsha hätte beinahe gelacht. Es schien Jahre her zu sein, dass sie diesem Gesindel unsicher gegenüber gestanden hatte. Ihre Perspektive hatte sich in den letzten sechsunddreißig Stunden radikal verändert. Etwas von dem, was sie spürte, musste sich dem Bandenchef mitgeteilt haben, denn er wirkte ein wenig beunruhigt.
»Ich sagte...«, begann er wieder.
Lorn unterbrach ihn. »Was du gesagt hast, ist vollkommen unwichtig. Also hör gut zu. Es wird folgendermaßen ablaufen: Ihr gebt uns jetzt euer Geld. Ihr alle. Und du...«, er zeigte auf den Anführer, »... führst uns ein bisschen herum.«
Grünhaar hätte nicht schockierter dreinschauen können, wenn Lorn ihn mit einem Energieknüppel vor die Brust gestoßen hätte. Er
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