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Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Titel: Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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ängstigen, wusste aber überhaupt nicht, welche Schutzmaßnahmen sie ihnen empfehlen sollte.
    Sie las sich durch, was sie sich an diesem Morgen während des Interviews mit dem neuesten Opfer, Inez Fleming, notiert hatte. Genau wie Laura Rizzo und Anne Bennett war auch sie nach einer viele Stunden währenden Ohnmacht in der Nähe ihres Hauses aufgewacht. Im Lauf ihrer Ohnmacht war sie vergewaltigt, ziemlich schlampig wieder angezogen und im Freien abgelegt worden.
    Inez Fleming war an diesem Morgen um 9.00 Uhr von einer Ärztin in der Notaufnahme im St. Francis Hospital untersucht worden. Die Oberschwester hatte Joyce Miller angerufen und ihr erzählt, dass auch sie jetzt ein Vergewaltigungsopfer in Behandlung hatten, genau wie die beiden, die am Anfang der Woche im Metro Hospital gewesen waren.
    Joyce hatte Cindy angerufen, und Cindy hatte Inez Fleming aufgesucht.
    Das Erste, was Cindy an Inez Fleming auffiel, war, dass sie alles andere als schwächlich war. Sie wog an die hundert Kilo und arbeitete als Aushilfslehrerin in einer Schule im Mission District. Sie machte einen ziemlich abgeklärten Eindruck und war, im Gegensatz zu den ersten beiden Opfern, verheiratet.
    Inez erzählte Cindy, dass sie sich in einer Art Traumzustand befunden hatte und sich an ein paar wenige Worte erinnern konnte: »Irgendwas im Zusammenhang mit einem ›großen Tag‹. Was könnte das bedeuten?«
    Das hätte Cindy auch gerne gewusst.
    Jedenfalls gab es gewisse Übereinstimmungen mit den Erinnerungsfragmenten der anderen Frauen. Genau wie Laura und Anne konnte auch Inez nicht einmal mit Sicherheit behaupten, dass es wirklich eine Erinnerung war. Es hätte auch Einbildung sein können oder etwas, was sie aufgeschnappt hatte, während sie in dieser Seitengasse gelegen hatte.
    Aber dann war Inez Flemings Mann aufgetaucht und hatte gesagt, dass sie nicht mit der Presse reden sollte. Und jetzt, sechs Stunden später, versank Cindy immer tiefer im Treibsand, während Minute um Minute verrann.

 
    37 Cindy dehnte die Finger und pro bierte eine Schlagzeile aus. »Betäubt, vergewaltigt und wegge worfen.« Als sie gerade dabei war, den einleitenden Absatz zu formulieren – Ein unbekannter Vergewaltiger hat mehreren Berichten zufolge drei Frauen unter Drogeneinfluss gesetzt und vergewaltigt. Die Opfer können sich an nichts mehr erinnern –, klingelte das Telefon. Sie warf einen Blick auf die Anruferkennung.
    Es war Richie.
    Sollte sie abnehmen oder ihn auf die Mailbox sprechen lassen? Es war 15.23 Uhr. Sie hatte keine Zeit, um mit ihm zu reden. Nicht jetzt. Diese Geschichte war ihr letzter Strohhalm, und sie konnte sich jetzt mit nichts anderem beschäftigen.
    Beim dritten Klingeln nahm sie ab.
    »Kann ich dich zurückrufen, Rich? Ich habe gleich Redaktionsschluss.«
    »Nur einen Moment«, erwiderte er in neckischem Tonfall. »Ich möchte dich mit jemandem bekannt machen, mit einem bedeutenden Menschen.«
    Cindy lachte und ließ ihren Drehstuhl herumwirbeln, damit sie die Uhr nicht ständig im Blick hatte. »Ehrlich? Und wer ist dieser bedeutende Mensch?«
    »Das sage ich nicht. Noch nicht.«
    »Auch nicht inoffiziell?«, bohrte Cindy weiter.
    »Deine Art gefällt mir, Cin, aber du wirst dich gedulden müssen.«
    »Zu schade. Wo steckst du denn gerade?«
    »Vor dem Mark Hopkins. Ich warte auf Lindsay. Sie ist gerade bei den Richardsons. Müsste eigentlich jeden Augenblick hier sein.«
    Cindy malte sich in Gedanken aus, wie Richie an dem Zivilfahrzeug lehnte, blau gekleidet wie immer, während ihm eine kleine hellbraune Locke in die Stirn hing.
    »Gibt es schon was Neues von dem Baby?«, erkundigte sie sich.
    »Nichts. Gähnende Leere, so weit das Auge blickt«, sagte er. »Lindsay nimmt das Ganze sehr persönlich.«
    »Tun wir das nicht alle?«, meinte Cindy.
    »Da hast du verdammt noch mal recht«, sagte Rich. »Wenn du nach Hause kommst, dann zieh dir was Schickes an. Ich hol dich ab … Cin, ich muss los. Bis später.«
    »Warte. Um wie viel Uhr?«
    »Sieben, okay?«
    »Perfekt.«
    Anschließend schrieb sie ihre Geschichte zu Ende, schnell und selbstbewusst, wie immer, wenn sie unter Druck stand. Sie warf einen Blick auf die Uhr in der Ecke ihres Monitors und stellte fest, dass sie sogar noch Zeit für ein paar kleine Korrekturen hatte. Als die Anzeige auf 15.59 Uhr sprang, drückte sie auf Senden . Sie schüttelte die Finger aus und ließ sich gegen die Stuhllehne sinken. Am Morgen würde die Öffentlichkeit ihre Geschichte lesen.
    Die

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