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Das 5-Minuten-Grauen

Das 5-Minuten-Grauen

Titel: Das 5-Minuten-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erreichte. Ich drückte mich in die Hocke, das Kreuz hielt ich in der rechten Hand.
    »Asmodis«, flüsterte ich dem Schlamm entgegen, »diesmal wirst du dich getäuscht haben, du kommst gegen die Kräfte des Lichts nicht an. Die Welt darf nicht auf den Kopf gestellt werden, sie nicht.«
    Und ich sah, daß etwas geschah. Etwas Unheinliches passierte, mir kam es dabei vor, als hätte der Schlamm meine Worte genau verstanden. Er oder der Teufel, aber was spielte das für eine Rolle?
    Er blieb stehen…
    Kein Weiterkriechen mehr, nichts, was mich hätte beunruhigen müssen. Dicht vor meinen Füßen war er zur Ruhe gekommen. Hatte allein die Kraft meines Kreuzes ausgereicht?
    Ich wurde mutiger…
    Gelassen schob ich meine rechte Hand vor, um das Kreuz mit dem Schlamm in Kontakt zu bringen. Es war nicht möglich. Bevor es eintauchte, war der Höllenschlamm verschwunden. Blitzartig hatte ersieh zurückgezogen, dermaßen schnell, als würde ein Schatten über den Kellerboden huschen.
    Ich war wie vom Donner gerührt!
    Abermals versuchte ich es, lief hinter dem Schlamm her, aber er war schon weg. Eingetaucht in den Boden und die Wände des alten Kellers. Er hatte das Haus in Besitz genommen und hielt es unter Kontrolle. Ein Phänomen, das ich im Moment nicht begriff.
    Etwas ratlos blieb ich stehen. Der von oben herabfallende Schein erinnerte mich wieder an Rita Wilson. Ich blickte in die Höhe, um zu sehen, wie es ihr erging.
    Noch stand sie schräg über mir, auch die vier Frauen waren vorhanden. Wenn sie noch blieben und es mir gelang, dem Keller zu entwischen, sah die Lage wieder besser aus.
    Der helle Lampenstrahl wies mir den Weg. Er tanzte im Rhythmus über den Boden und zuckte bald gegen die ersten Stufen der Treppe. Ich nahm sie mit langen Sprüngen, stand vor der Tür und wuchtete mich dagegen. Sie zitterte zwar, aber sie ließ sich nicht sprengen. Mit zwei Tritten wollte ich sie auframmen, was auch nicht möglich war. Allmählich verging mir zuviel Zeit, denn irgendwo steckte Rita noch immer in der Klemme.
    Ich schaute mir das Schloß an. Okay, es war alt, leider nicht verrostet. Wieder versuchte ich es. Einen Anlauf konnte ich nicht nehmen, der Platz war nicht vorhanden. So winkelte ich das rechte Bein an, holte genügend Kraft und hämmerte den Fuß in Höhe des Schlosses gegen die Kellertür.
    Drei Tritte benötigte ich, als ich es splittern hörte. Der vierte Tritt schaffte die Tür.
    Mit einem gewaltigen Krach flog sie nach außen. Holz splitterte, sie hämmerte mit der Klinke gegen die Tür, schwang mir nicht mehr entgegen, weil sie schief in den Angeln hing.
    Freie Bahn!
    Ich stürzte in die Halle hinein mit all ihren ungewöhnlichen Möbelstücken, mit ihrem Plüsch, mit dem Geruch der Vergangenheit und mit ihrer Menschenleere.
    Die vier Frauen befanden sich irgendwo über mir. Ich hätte das Haus durchsuchen sollen, statt mit den Weibern Tee zu trinken, so wußte ich nicht, wie ich sie erreichen sollte und mußte erst lange herumlaufen, was für Rita Wilson fatale Folgen haben konnte.
    Es war zum Heulen.
    Automatisch lief ich der Treppe entgegen, suchte nach Spuren, fand natürlich keine und hetzte in langen Sätzen die Stufen hoch, um in dem Gang stehenzubleiben, wo sich auch unsere Zimmer befanden. Hielten sie sich hier auf?
    Mit der Beretta in der rechten Hand durchwanderte ich ihn. Kein Geräusch war zu hören, nur meine eigenen Schritte schleiften über den alten Mittelteppich.
    Hinter meiner Stirn tuckerte es. So schnell verkraftete auch ich einen Treffer nicht.
    Leer lag der Gang vor mir, kein Moder-oder Leichengeruch wehte mir entgegen, alles wirkte normal, auch wenn das Haus so verlassen erschien.
    Es dauerte etwas, bis ich meine Zimmertür erreicht hatte. Mir kam zuvor in den Sinn, auch bei Rita nachzuschauen. Blitzartig und mit schußbereiter Waffecschob ich mich in den Raum.
    Leer…
    Mein Gesicht bestand nur mehr aus Anspannung, als ich wieder zurückging und einige Schritte weiter die nächste Tür aufriß. Auch in meinem Zimmer hielt sich niemand auf, aber der leichte Modergeruch hielt sich zwischen den Wänden.
    Augenblicklich richtete ich meinen Blick auf den großen Schrank an der Wand.
    An seiner Rückseite begann der Geheimgang, von dem ich nicht wußte, wo er begann oder endete.
    Vielleicht dort, wo Rita auf den Tod wartete.
    Mit schnellen Schritten ging ich auf den Schrank zu, riß die Tür auf — und zuckte zurück.
    Vor mir stand eine Kuttengestalt. Im vorderen Auschnitt der Kapuze

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