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DAS 5. OPFER

DAS 5. OPFER

Titel: DAS 5. OPFER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer McMahon
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inspizierten. Zufrieden gestellt bahnte die kleine Parade sich ihren Weg zurück aus dem Haus, wo ein älterer Feuerwehrmann im Garten mit dem Polizeibeamten sprach.
    »Das Feuer ist aus, Chief«, meldete einer der Männer. »Aufflammen von einer Pfanne mit Öl auf dem Herd. Die Dame hat es mit einem Feuerlöscher geschafft.«
    »Wenn Öl so heiß wird, dann entzündet es sich«, sagte der Chief weise zu Reggie. Sie nickte und bemerkte, wie er auf ihren Arm sah. Blut sickerte durch ihren Shirtärmel.
    »Es geht mir gut«, sagte sie zu ihm, bevor er etwas sagen konnte. »Nur ein kleiner Kratzer. Wir werden in Zukunft beim Kochen vorsichtiger sein. Danke, dass Sie gekommen sind.«
    »War es der alte Beelzebub?« Vera war aus dem Truck ge-stiegen und stand jetzt direkt hinter Reggie. Der Chef der Feuerwehr blickte zu ihr hinüber, dann schien sein Blick auf ihr zu haften, wanderte von ihrem Gesicht zu der Stelle, wo ihre Hand sein sollte und wieder zurück.
    »Lieber Gott«, sagte er. »Ist das Vera Dufrane?«
    Reggies Haut kribbelte. Sie blickte auf den Kreis von freiwilligen Feuerwehrmännern – sieben Männer insgesamt, zusammen mit dem Polizisten.
    »Nein«, sagte Reggie und stellte sich vor ihre Mutter. »Ich fürchte, Sie irren sich.«
    Vera bewegte sich sofort hinter Reggie hervor.
    »Wussten Sie«, fragte Vera dramatisch, »dass ich das Aphrodite-Cold-Cream-Mädchen war?« Die Männer starrten sie an. Vera lächelte sie an, flirtete mit ihnen und zeigte dabei ihre braunen Zähne.
    »Ja, ich weiß«, sagte der Chief. Er nahm seinen Hut ab. »Ich bin’s, Vera, Paul. Paul LaRouche. Wir sind zusammen zur Schule gegangen.« Vera blickte ihn weiter verständnislos an, mit aufgeklebtem Lächeln. »Mein Gott«, sagte Chief LaRouche. »Ich sehe es mit meinen eigenen Augen, aber ich kann es nicht glauben.«
    »Warten Sie mal«, sagte der junge Polizeibeamte und trat vor, um sich Vera näher anzusehen. »Vera Dufrane? Neptuns letztes Opfer?«
    Reggie stellte sich wieder zwischen ihre Mutter und die Gruppe. »Die Polizei hat meine Mutter bereits befragt. Bitte, lassen Sie sie mich jetzt hineinbringen. Es geht ihr nicht gut.«
    Sie führte ihre Mutter sanft Richtung Haus, doch Vera leistete Widerstand. Sie drehte sich immer wieder um, zog sie zu dem Kreis von Männern zurück. Sie redeten leise, aufgeregt miteinander. Reggie bekam nur hier und da ein Bruchstück mit: Hand; die einzige Leiche, die nie gefunden wurde; wo in Gottes Namen ist sie in der ganzen Zeit gewesen?
    »Es ist so schnell gegangen«, sagte Lorraine am Rand des Kreises und rang die Hände, sprach zu allen und niemandem. »Ich brate dauernd Fisch. Ich habe nie Probleme damit gehabt. Aber heute … heute ist alles zum Teufel gegangen.«
    »Komm, Mom«, gurrte Reggie leise in das Ohr ihrer Mutter. »Lass uns hineingehen und nach der Uhr sehen.«
    »Ticktack! Ticktack!«, sagte ihre Mutter.
    Der junge Polizist war jetzt am Sprechfunkgerät. Einer der freiwilligen Feuerwehrmänner holte sein Mobiltelefon heraus und tätigte einen Anruf. Mist. So viel dazu, zurück in die Stadt zu schleichen, ohne dass jemand es bemerkte.
    Reggie führte ihre Mutter in den nach Rauch riechenden Flur.
    »Willkommen zu Hause«, sagte Reggie und atmete die beißende, rauchgeschwängerte Luft ein. Sie roch nach Verderben.

12 8. Juni und 12. Juni 1985 – Brighton Falls, Connecticut
    ZWEI TAGE NACH DEM Verschwinden der Kellnerin, am ersten offiziellen Tag der Sommerferien, kam ein Päckchen auf den Granitstufen der Polizeiwoche an. Der Beamte, der die Aufgabe hatte, nach jeder Art von verdächtigen Aktivitäten in der Nähe der Vorderstufen Ausschau zu halten, hatte irgendwie die Zustellung verpasst. Es waren eine Menge Leute dort, die kamen und gingen – die Presse, Bürger, die hereinkamen, um über ihre Strafzettel für Falschparken zu diskutieren, und es war der Beginn der Tagesschicht, daher strömten selbst die Polizisten in das Gebäude und aus ihm heraus. Der Beamte ging hin, um einem älteren Herrn die Tür aufzuhalten, und betrat dann das Gebäude, um ihm den Weg zu dem Fenster zu zeigen, wo er seine vermisste Katze melden konnte. Als der Beamte zu seinem Posten zurückkehrte, bemerkte er das Päckchen.
    Wie das erste, war dieses ein rot-weißer Milchkarton, der oben zugetackert worden war, eingewickelt in braunes Fleischerpapier, ordentlich mit einem dünnen Faden verschnürt.
    Darin befand sich Candace Jacques rechte Hand.
    Sie wurde durch den Nagellack in Kaugummirosa

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