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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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Wur­zeln.«
    »Wo­her weißt du das? Und wie­so mi­li­tärisch?«
    »Ich habe dar­über vor gar nicht lan­ger Zeit et­was ge­le­sen. Es han­delt sich um eine pa­ra­mi­li­täri­sche Po­li­zei­ein­heit, eine Ge­heim­po­li­zei, die sich Eu­ro­gend­for nennt. Das steht für Eu­ro­pean Gen­dar­me­rie For­ce.«
    »So ge­heim kann es nicht sein, wenn sie ihr Wap­pen zur Schau tra­gen, oder?«
    »Die Exis­tenz ist wirk­lich nicht mehr so an­onym. Du fin­dest im In­ter­net viel über die­se Eu­ro­gend­for. Al­ler­dings sind ihre Ein­sät­ze streng ge­heim. Da­mit mei­ne ich nicht das hier, son­dern ihre Haupt­auf­ga­be, wo­für sie ge­grün­det wur­den.«
    »Weißt du Nähe­res?«, woll­te Svet­la­na neu­gie­rig wis­sen.
    »Sie sind in Nor­di­ta­li­en sta­tio­niert. Die meis­ten eu­ro­päi­schen Staa­ten sind be­tei­ligt, nur nicht Deutsch­land. Zu­min­dest wird be­haup­tet, dass es so ist. Ob es auch stimmt, wis­sen wahr­schein­lich nur die da un­ten. Glau­ben kann ich es nicht, denn wes­halb soll sich aus­ge­rech­net Deutsch­land als ei­nes der führen­den EU-Staa­ten nicht dar­anbe­tei­li­gen?«
    »An­de­re Fra­ge: Wie­so sind die hier, wenn Deutsch­land da­mit nichts zu tun hat?«, woll­te Svet­la­na wis­sen.
    »Der Schutz der Bil­der­ber­ger ist nicht na­tio­nal be­grenzt, au­ßer­dem nur eine Rander­schei­nung. Ihre wirk­li­che Auf­ga­be liegt ganz wo­an­ders und egal, in wel­chem Land sie ein­ge­setzt wer­den, die na­tio­na­le Po­li­zei ver­liert in die­sem Mo­ment na­he­zu alle ihre Be­fug­nis­se. Die Eu­ro­gend­for greift sehr viel här­ter durch als jede an­de­re Po­li­zei­ein­heit und man will er­rei­chen, dass nie­mand sa­gen kann, die Po­li­zei sei auf die ei­ge­nen Lands­leu­te los­ge­gan­gen. Man möch­te eben nicht in Ver­ruf ge­ra­ten, ein Po­li­zei­staat zu sein, was ja ger­ne be­haup­tet wird, so­bald die Ord­nungs­hüter et­was här­ter durch­grei­fen.«
    »Das klingt ja, als ob das – wie soll ich sa­gen – eine ge­walt­ver­herr­li­chen­de Trup­pe ist?«
    »Sei bloß vor­sich­tig mit sol­chen Äu­ße­run­gen. Im Grun­de ge­nom­men hast du aber recht. Die Eu­ro­gend­for wur­de ge­grün­det, um in Eu­ro­pa kei­men­de Auf­stän­de zu ers­ticken, ohne jeg­li­che Rück­sicht­nah­me auf be­tei­lig­te Per­so­nen. Sie dür­fen so­gar von der Schuss­waf­fe Ge­brauch ma­chen, um Rä­dels­füh­rer aus­zu­schal­ten.«
    »Du meinst, sie dür­fen per Ge­setz töten?«
    »So sieht es aus, ob­wohl es nie­mand wahr­ha­ben will und ger­ne ab­ge­strit­ten wird. In die­sem Zu­sam­men­hang ist der Lissa­bon­ner Ver­trag sehr in­ter­essant, be­son­ders sind es die Fußno­ten. Die Exis­tenz die­ser Ein­heit wird zu­dem ger­ne ver­leug­net. Und wenn sie in ein frem­des Land ein­rei­sen, oder soll ich bes­ser sa­gen: ein­mar­schie­ren, tra­gen sie nie Uni­form. Die­se und ihre Waf­fen wer­den ge­trennt trans­por­tiert. Sie kom­men also als harm­lo­se Tou­ris­ten und ver­wan­delnsich erst vor Ort in die Eu­ro­gend­for. Meis­tens wer­den sie in ehe­ma­li­gen Ka­ser­nen un­ter­ge­bracht, mög­lichst weit weg, wo sie un­be­merkt ihr Haupt­quar­tier auf­schla­gen kön­nen.«
    »Na, we­nigs­tens ist Deutsch­land nicht be­tei­ligt«, sag­te Svet­la­na.
    »Wie ge­sagt, es wird zu­min­dest be­haup­tet. Selbst wenn es so ist, die Bil­der­ber­ger wer­den es schon rich­ten. Früher oder später sind wir da­bei, ver­lass dich drauf. Wir knicken doch im­mer ein, wenn un­se­re Ver­gan­gen­heit als Druck­mit­tel ver­wen­det wird. Wir ma­chen dann schön, was an­de­re von uns er­war­ten.«
    »Das Volk wird ganz schön für dumm ver­kauft, oder?«
    »Du triffst den Na­gel auf den Kopf. Üb­ri­gens, Ein­hei­ten der Eu­ro­gend­for wa­ren in Grie­chen­land im Ein­satz oder sind es viel­leicht im­mer noch.«
    »In Spa­ni­en si­cher­lich auch, oder?«
    »Das weiß ich nicht, liegt aber auf der Hand«, sag­te Tor­ge. »Wel­chen Grund soll­te es sonst ge­ben, dass ein strik­tes Pres­se­ver­bot ver­hängt wur­de, was die bür­ger­kriegs­ähn­li­chen Kon­flik­te zwi­schen Volk und Po­li­zei an­geht? Kein Po­li­zist darf fo­to­gra­fiert oder ge­filmt wer­den. Ist doch

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