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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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son­der­bar, oder?«
    Im Ho­tel wur­de es im­mer leb­haf­ter. Vom Fens­ter aus konn­ten Svet­la­na und Tor­ge be­ob­ach­ten, wie ein Bil­der­ber­ger nach dem an­de­ren vor­fuhr, die meis­ten im Taxi, an­de­re lie­ßen sich mit ir­gend­wel­chen Fahr­diens­ten her­brin­gen. Alle wa­ren sie be­müht, mit mög­lichst we­nig Auf­se­hen an­zu­kom­men. Einen ro­ten Tep­pich gab es nicht und auch kei­nen Ho­tel­die­ner, der je­dem die Fahr­zeug­tür auf­hielt. Selbst die Fah­rer wa­ren an­ge­wie­sen, im Auto sit­zenzu blei­ben. Man tat al­les, um kei­ne Schau­lus­ti­gen an­zu­locken. Die we­ni­gen, die sich al­lein durch die Ab­sper­rung an­locken lie­ßen, wur­den dis­kret aber bes­tim­mend von den Eu­ro­gend­for-Po­li­zis­ten zu­rück­ge­wie­sen.
    »Gibt es et­was Un­ge­wöhn­li­ches?«, frag­te der Di­rek­tor die Emp­fangs­da­me an der Re­zep­ti­on, nach­dem er sich eine hal­be Stun­de in sein Büro zu­rück­ge­zogen hat­te.
    »Un­ge­wöhn­lich ist heu­te wohl al­les. Aber ich kann Sie be­ru­hi­gen, es gibt kei­nen Grund zur Be­sorg­nis.«
    Die Ner­vo­si­tät hat­te sich kein bis­schen ge­legt. Der Di­rek­tor war die Un­ru­he in Per­son, wes­halb es die Emp­fangs­da­me lie­ber ge­se­hen hät­te, wenn er in sei­nem Ar­beits­zim­mer ge­blie­ben wäre.
    »Wirk­lich nichts von der Wei­ßen Rose ge­hört oder ge­se­hen?«, woll­te er wis­sen.
    »Es ist wirk­lich al­les in Ord­nung, Herr Di­rek­tor. Kei­ne frem­den Men­schen, die hier nicht her­ge­hören, kei­ne Frau hat wie­der eine Rose ab­ge­ge­ben, es läuft al­les per­fekt. Sie se­hen bes­timmt nur Ge­spens­ter, wenn ich mir die­se Be­mer­kung er­lau­ben darf. Über­mor­gen ist al­les vor­bei und nichts wird pas­siert sein.«
    »Ihr Ge­müt möch­te ich ha­ben«, sag­te der Ma­na­ger, »ich glau­be das erst, wenn es wirk­lich vor­bei ist.«
    »Sie ma­chen sich zu vie­le Ge­dan­ken. Las­sen Sie sich durch die­se Ro­sen nicht ver­un­si­chern. Das wa­ren bes­timmt nur lee­re Dro­hun­gen. Was soll denn bei die­sem Po­li­zei­auf­ge­bot pas­sie­ren? Die Leu­te von der Wei­ßen Rose kom­men hier doch gar nicht mehr rein.«
    »So wird es sein. Ich gehe wie­der in mein Büro. Sie wis­sen, wo Sie sich mich fin­den.«
    »Na­tür­lich«, sag­te sie und dach­te, dass sie ihn so schnellnicht be­nöti­gen wür­de. Es gab nichts, was sie nicht al­lei­ne in den Griff be­käme, viel­leicht so­gar bes­ser als mit ihm.
    Svet­la­na hat­te ver­ein­bart, eine hal­be Stun­de vor Kon­fe­renz­be­ginn eine Mi­kro-Head­set-An­la­ge auf­zu­set­zen. Sie drück­te einen Ohr­hö­rer in ihr Ohr und be­fes­tig­te ein klei­nes, kaum sicht­ba­res Mi­kro­fon. Tor­ge tat das glei­che.
    »Pas­cal, Lars, könnt ihr mich hören?«, frag­te sie lei­se, nach­dem sie das Mi­kro­fon ein­ge­schal­tet hat­te.
    »Laut und deut­lich«, hör­te sie Pas­cal ant­wor­ten.
    »Ist bei euch al­les okay?«
    »Al­les bes­tens«, ant­wor­te­te Lars. Die bei­den an­de­ren be­stätig­ten eben­falls, dass die Ver­bin­dung klar und deut­lich sei.
    Kei­ner von ih­nen war bis­lang ir­gend­je­man­den auf­ge­fal­len. Svet­la­na stell­te sich ge­ra­de amü­siert vor, wie die Po­li­zis­ten der Eu­ro­gend­for nach ih­nen Aus­schau hiel­ten, während sie sich längst im Ho­tel be­fan­den. Al­lein die Tat­sa­che, ei­nem der Po­li­zis­ten Auge in Auge ge­gen­über­ge­stan­den und so­gar mit ihm ge­spro­chen zu ha­ben, be­rei­te­te ihr eine in­ner­li­che Freu­de. Sie wünsch­te, Floyd könn­te es mit­er­le­ben. Die Wei­ße Rose war ins Zen­trum der Macht ein­ge­drun­gen und kei­ner hat­te es be­merkt.
    Der große Kon­fe­renzraum im ers­ten Ober­ge­schoss füll­te sich. Fast alle Mit­glie­der der Bil­der­ber­ger-Grup­pe wa­ren ein­ge­trof­fen und nun da­bei, ihre fest­ge­leg­ten Plät­ze ein­zu­neh­men. Die Ti­sche wa­ren ent­spre­chend der struk­tu­rel­len Ord­nung des Clubs leicht kreis­för­mig in vier Rei­hen an­ge­ord­net. An der Stirn­sei­te, den Krei­sen zu­ge­wandt, be­fan­den sich drei Plät­ze, die den so­ge­nann­ten in­ne­ren Kreis bil­de­ten. Sie wa­ren dem Chair­man und sei­nen zwei Ge­ne­ral­se­kre­tä­ren

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