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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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ihn auf, die Kaf­fee­pau­se un­ver­züg­lich ab­zu­bre­chen.
    »Wie stel­len Sie sich das vor? Au­ßer­dem kann mir nur der Herr Di­rek­tor die­se An­wei­sung er­tei­len, wenn er sei­ner­seits vom Chair­man dar­um ge­be­ten wur­de. Aber wie Sie se­hen, ist der Chair­man noch gar nicht wie­der an­we­send. Tut mir leid, ich kann nichts für Sie aus­rich­ten.«
    Gra­bow­ski schnaub­te vor Wut, be­hielt sich aber un­ter Kon­trol­le. Dem Chef de Rang konn­te nicht der ge­rings­te Vor­wurf ge­macht wer­den, denn was wuss­te er schon von der Wei­ßen Rose? Für Gra­bow­ski stand au­ßer Fra­ge, dass die­se Grup­pe hin­ter der Fin­te steck­te, um ihn vom Saal ab­zu­len­ken.
    Gra­bow­ski be­trat ihn und sah sich um. Sei­ne un­ge­teil­te Auf­merk­sam­keit galt vor al­lem den Ge­sich­tern der Ser­vice­kräf­te. Sie wa­ren die ein­zi­ge Per­so­nen­grup­pe, au­ßer den Kon­fe­renz­teil­neh­mern, die sich im Saal be­fan­den. Wenn die Wei­ße Rose an­we­send war, dann muss­te sie sich un­ter dem Per­so­nal be­fin­den, mut­maßte Gra­bow­ski. In die­serSe­kun­de schoss es ihm durch den Kopf, dass ei­ner von ih­nen sei­ne Pi­sto­le be­saß. Was hat­te er da­mit vor? Gra­bow­ski warf einen schnel­len Blick zur Bun­des­kanz­le­rin und dann zum ame­ri­ka­ni­schen Prä­si­den­ten. Nicht aus­zu­den­ken, wäre ei­ner von bei­den das Ziel ei­nes At­ten­tats.
    Gra­bow­ski schwitzte. Nichts fiel ihm auf, al­les nur un­be­kann­te Ge­sich­ter. Wo moch­te sich die Wei­ße Rose vers­teckt hal­ten? Dass sie da war, spür­te er förm­lich. Er bil­de­te sich so­gar ein, den Duft von Ro­sen in der Nase zu ha­ben. Schnell sah er über die Tisch­rei­hen, ob wo­mög­lich auf ei­nem der Ti­sche ein Strauß wei­ßer Ro­sen stän­de. War er dem Wahn­sinn nahe?
    Zum Schluss sah er hin­auf auf das Po­dest, wo der Drei­er­tisch des in­ne­ren Krei­ses stand. Auch dort ent­deck­te er kei­ne Rose, da­für aber den Chair­man, der mitt­ler­wei­le zu­rück­ge­kom­men war und eine Tisch­glocke in die Hand nahm. Als er da­mit läu­te­te, for­der­te der Chef de Rang alle Ser­vice­kräf­te auf, den Saal zu ver­las­sen.
    »Auch Sie müs­sen den Saal bit­te ver­las­sen«, sag­te er zu Gra­bow­ski und schob ihn sanft in Rich­tung Tür. Als er sie wie­der ge­schlos­sen hat­te, stand Gra­bow­ski fas­sungs­los ne­ben ihm, starr­te die Dop­pel­tür an, als kön­ne er durch sie hin­durch­se­hen.
    »Das kann doch nicht wahr sein«, mur­mel­te er. »Wel­ches in­fa­me Spiel wird hier ge­spielt?«
    »Schach«, hör­te er je­man­den sa­gen, »die da drin­nen spie­len das Spiel der Macht.« Der Ho­tel­di­rek­tor stand ne­ben ihm.
    »Ich verste­he das nicht«, sag­te Gra­bow­ski. »Die Wei­ße Rose kann doch nicht so un­ver­schämt schlau sein, dass wir alle von ihr aus­ge­trickst wer­den. Sie müs­sen hier sein, da­fürver­wet­te ich al­les, was ich be­sit­ze.«
    »Viel­leicht ist es aber auch tat­säch­lich so, dass sie uns nur Angst ma­chen woll­ten. Ein bis­schen Pa­nik ver­brei­ten und in Wirk­lich­keit pas­siert gar nichts.« Der Di­rek­tor wirk­te plötz­lich sehr viel ge­las­se­ner, als hät­te die Kü­chen­ak­ti­on den letzten Rest Ad­rena­lin in ihm frei­ge­setzt, was ihn na­he­zu in einen Tran­ce­zu­stand ver­setzte, in dem ihm al­les egal wur­de oder er nur noch das sah, was er se­hen woll­te. Je­den­falls kam es Gra­bow­ski so vor, der jetzt sei­ner­seits von un­ge­sun­der Ner­vo­si­tät be­fal­len wur­de.
    »Kom­men Sie, Herr Gra­bow­ski, wir trin­ken erst ein­mal einen Co­gnac in mei­nem Büro.«
    »Kei­ne schlech­te Idee«, fand Gra­bow­ski. »Wir müs­sen erst ein­mal wie­der einen kla­ren Kopf be­kom­men.«
    »Dann soll­ten wir nicht zu viel da­von trin­ken«, schmun­zel­te der Di­rek­tor.
    Bei­de ent­fern­ten sich, wo­bei Gra­bow­ski noch ein­mal einen Blick auf die Tür warf, als hät­te er eine Vor­ah­nung.
    Der Chair­man hat­te das Wort er­grif­fen und be­gann mit ei­ner Zu­sam­men­fas­sung ei­ni­ger Punk­te, die er­gän­zend oder als Ak­tua­li­sie­rung in die Agen­da 500-2061 auf­zu­neh­men wa­ren.
    »Zur Be­völ­ke­rungs­re­du­zie­rung neh­men wir nach eins­tim­mi­ger Be­schluss­fas­sung

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