Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
worauf ich mich einlasse.«
»Wie ich schon sagte, ich bin ein Bilderberger-Jäger und es geht um die Bremer Konferenz. Mein Anliegen erzähle ich Ihnen, wenn wir uns treffen.«
Kaspar rief seinen Fotografen Peters zu sich ins Büro und berichtete ihm von dem geheimnisvollen Anrufer.
»Du musst in der Nähe sein und unauffällig Fotos von dieser Begegnung machen. Mir kommt die Sache nicht ganz geheuer vor. Schließlich hätte er mich ja auch in meinem Büro treffen können. Hier wären wir auch ungestört gewesen.«
»Wer weiß schon, was in solchen Köpfen vorgeht. Vielleicht vertraut er dir genauso wenig wie du ihm.«
Exakt um dreizehn Uhr fand sich Kaspar vor dem Denkmal ein, welches einen riesigen Elefanten darstellte. Peters verbarg sich mit schussbereiter Kamera hinter einem Baum. Von dem Anrufer war noch nichts zu sehen. Die wenigen Menschen in der Nähe waren harmlose Fußgänger, die von Kaspar keine Notiz nahmen. Er wartete vor einemEingang im Sockel des Denkmals, der in einen darunter befindlichen Bunker führte. Kaspar sah auf seine Uhr und stellte fest, dass es bereits fünf Minuten über die Zeit war. Er dachte schon daran, hereingelegt worden zu sein, doch dann kam jemand um die Ecke des Elefantensockels auf ihn zu.
»Herr Kaspar?«
»In voller Größe«, begrüßte Kaspar den Fremden, wobei er sich neben diesem Mann sehr klein vorkam. Er schätzte ihn auf mindestens zwei Meter zehn.
»Was wollen Sie von mir?«, fragte Kaspar, während Peters unbemerkt Fotos schoss.
»Sie recherchieren über die Bilderberger, nicht wahr?«
»Woher wissen Sie das?«
»Spielt keine Rolle. Wir haben gleiche Interessen. Wir alle wollen, dass sich die Bilderberger nicht mehr vor der Öffentlichkeit verstecken und endlich offenbaren, auf welche Weise sie die Welt verändern wollen.«
»Es geht um eine neue Weltordnung, nicht wahr?«
»Ganz recht, aber keine, die unser aller Vorstellungen entsprechen könnte.«
»Kommen Sie zur Sache«, forderte Kaspar den Riesen auf.
»Ich war im Jahr 2009 in Griechenland, als dort die Bilderberger-Konferenz stattgefunden hatte. Die Sicherheitsvorkehrungen waren dort extrem hoch gewesen, sehr viel höher als heute in Bremen. Soldaten mit Maschinengewehren und Marinekommandos hatten das Hotel hermetisch abgeschirmt, Hubschrauber kreisten und zwei Abfangjäger überflogen ständig das Gelände. Als die Sicherheitskräfte auf meine Neugierde aufmerksam gewordenwaren, wurde ich observiert und von Zivilbeamten verfolgt und belästigt. Spätestens dann wurde mir klar, die Bilderberger sind nicht zum Scherzen aufgelegt.«
»Das ist jetzt nicht wirklich neu«, sagte Kaspar, der seine Zeit vergeudet sah.
»Daraufhin habe ich natürlich noch intensiver recherchiert. Ich bin freier Journalist, verstehen Sie?«
»Verstehe, Sie wollen mir Informationen verkaufen?«
»Ich muss schließlich leben.«
»Wie viel?«, stöhnte Kaspar.
»Fünfzigtausend sollte Ihnen die Sache wert sein.«
»Habe ich jetzt nicht gerade bei mir«, scherzte Kaspar und unterdrückte damit seinen Schock. Er hielt es für völlig überzogen, eine derartige Summe für Informationen zu zahlen, von denen er nicht einmal wusste, ob sie es wert waren. Andererseits entsprach es in etwa der Summe, mit der er schon Svetlana und die Weiße Rose finanziert hatte. Auch hier konnte er nur spekulieren, ob seine Investition auch wirklich gut angelegt war. Allerdings kannte er Svetlana, was im Falle dieses Journalisten nicht zutraf.
»Bevor wir weitersprechen, würde ich gern Ihren Presseausweis sehen, damit ich weiß, dass Sie wirklich Journalist sind«, sagte Kaspar.
»Kein Problem«, antwortete er und zückte seinen Ausweis. Kaspar betrachtete ihn und
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