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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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fol­gen­de Punk­te auf«, sag­te er ge­las­sen, als spräche er von ei­ner all­täg­li­chen Be­lang­lo­sig­keit. Er be­gann auf­zuzählen: »Sub­ven­tio­nie­rung von Ab­trei­bun­gen, Zer­störung des Fa­mi­li­en­ge­dan­kens, ak­ti­ve Ster­be­hil­fe, Aus­lö­sung von Herzat­tacken mit dem Ziel, Men­schen zu töten. Wir ha­ben dies erst kürz­lich er­folg­reich ge­tes­tet.«
    Svet­la­na stock­te der Atem, als sie dies hör­te. Sie dach­te an Floyd. Nur er konn­te da­mit ge­meint sein.
    »Be­zahl­ba­re Kran­ken­ver­sor­gung wird ein­ge­schränkt«, fuhr der Chair­man fort, »Ver­ab­rei­chung von Me­di­ka­men­ten wird streng kon­trol­liert, Re­du­zie­rung der Zahl selbst­stän­di­ger Ärz­te, Un­ter­drückung der Krebs­hei­lung und Schaf­fung von Schwie­rig­kei­ten bei der Er­for­schung neu­er un­heil­ba­rer Krank­hei­ten. Wir wer­den Ge­set­zes­än­de­run­gen durch­set­zen, die so­zia­les und mo­ra­li­sches Cha­os aus­lö­sen, wer­den so­zia­le Wur­zeln her­aus­rei­ßen, Dro­gen- und Al­ko­hol­kon­sum för­dern und die Not­wen­dig­keit von mehr Ge­fäng­nis­sen ein­for­dern. Au­ßer­dem set­zen wir auf An­wen­dung von Ter­ro­ris­mus und Schaf­fung ei­nes to­ta­li­tär­en glo­ba­len Sys­tems. In Fern­seh­ge­räte wer­den Mi­kro­ka­me­ras ein­ge­baut, da­mit wir das Volk un­ter Kon­trol­le be­hal­ten und nöti­gen­falls ein­grei­fen kön­nen. Alle Men­schen wer­den zu­dem ver­pflich­tet, sich einen ID-Chip ein­pflan­zen zu las­sen, über den auch der ge­sam­te Zah­lungs­ver­kehr ab­zu­wickeln ist. Bar­geld wird es nicht mehr ge­ben. Der Chip lässt sich fern­ge­s­teu­ert ab­schal­ten. Das be­reits er­wähn­te Aus­lö­sen von Herzat­tacken wird ge­nau­so fern­ge­s­teu­ert, und zwar über ein GPS-Sys­tem, das mit ei­nem Zen­tral­rech­ner ver­bun­den ist, der bei Er­rei­chen ei­nes Höch­stal­ters au­to­ma­tisch einen Im­puls ab­gibt.«
    Tor­ge hat­te Mühe, Svet­la­na zu­rück­zu­hal­ten. Er sah ihr an, wie es in ihr koch­te. Er hielt sei­ne Waf­fe fest, denn er hat­te Angst, sie kön­ne in ei­ner Kurz­schluss­re­ak­ti­on da­nach grei­fen, aus ih­rem Vers­teck her­aus­stür­men und den Red­ner er­schie­ßen. So wie Svet­la­na er­ging es den an­de­ren auch. Alle wa­ren ent­setzt über das, was sie mit­be­ka­men. Es schür­te ge­ra­de­zu das Feu­er, wel­ches sie brauch­ten, um end­lich los­zu­schla­gen.
    Bis jetzt wa­ren sie noch nicht ent­deckt wor­den.
    Der Chair­man setzte sei­ne Rede fort.
    »Wir wer­den na­tür­lich die klas­si­sche Me­tho­de ei­nes Krie­ges und von Bür­ger­krie­gen zum Ziel der Be­völ­ke­rungs­re­du­zie­rung nicht ver­nach­läs­si­gen. Wir wer­den Mas­sen­mi­gra­ti­on und Mas­sen­ar­beits­lo­sig­keit för­dern, um eta­blier­te Ge­mein­schaf­ten auf­zu­bre­chen und wur­zel­los zu ma­chen. Frem­den­hass wird ge­för­dert durch be­wuss­te Zu­las­sung von Flücht­lings­strö­men und durch so­zia­le Bes­ser­be­hand­lung von Frem­den ge­gen­über Ein­hei­mi­schen. Die Völ­ker sol­len ihre Spra­che, In­di­vi­dua­li­tät und Tra­di­tio­nen ver­lie­ren und ihre Her­kunft leug­nen, was sie in einen kul­tur­lo­sen Ein­heits­brei auf­ge­hen lässt. Den or­well­schen Staat, mei­ne Da­men und Her­ren, wir wer­den ihn eta­blie­ren. Wenn wir alle die­se Punk­te um­set­zen, wer­den wir es schaf­fen, bis zum Jah­re 2061 die Welt­be­völ­ke­rung auf eine Eli­te von 500 Mil­lio­nen Men­schen zu re­du­zie­ren. Eine neue Zeit­rech­nung be­ginnt.«
    »Ich kann mir das nicht län­ger mit an­hören«, flüs­ter­te Svet­la­na. »Wir müs­sen jetzt raus und dem ein Ende set­zen. Ich dre­he sonst durch.«
    »Bleib cool«, be­ru­hig­te Tor­ge, während der Chair­man den nächs­ten Kon­fe­renz­punkt an­riss.
    »Als Nächs­tes be­han­deln wir die Fra­ge der na­tio­na­len Ver­tei­lung. Dazu wer­den wir den US-Prä­si­den­ten hören und an­schlie­ßend die deut­sche Bun­des­kanz­le­rin, die für Eu­ro­pa spre­chen wird.«
    »Wir war­ten noch, bis die Bun­des­kanz­le­rin am Red­ner­pult steht«, flüs­ter­te Tor­ge.

18
    Hau­ke Kas­par saß un­ge­dul­dig an sei­nem Schreib­tisch.

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