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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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wirk­lich ge­schafft, die bis da­hin per­fek­te Ge­heim­hal­tung zu durch­bre­chen? Es wäre we­nigs­tens ein Tei­ler­folg ge­we­sen. Die Nach­rich­ten­sen­dun­gen am Abend wür­den Ant­wor­ten lie­fern, doch es war frag­lich, ob die Wei­ße Rose das noch er­fah­ren wür­de.
    »Die Wei­ße Rose ist wohl ge­schei­tert«, sag­te Svet­la­na be­trof­fen. »Viel­leicht war es kein gu­tes Omen, die Be­we­gung aus­ge­rech­net Wei­ße Rose zu nen­nen. Die hi­sto­ri­sche Wei­ße Rose hat­te auch nur sehr kur­ze Zeit be­stan­den.«
    »Machst du Wit­ze?«, frag­te Pas­cal, »die Wei­ße Rose kämpft wei­ter. Kas­par wird sich schon et­was da­bei ge­dacht ha­ben, uns hier her­auf­zu­lot­sen. Ihr wer­det se­hen.«
    »Stimmt – auf Hau­ke Kas­par ist Ver­lass«, sag­te Svet­la­na.
    We­nig später war das knat­tern­de Ge­räusch von Ro­tor­blät­tern zu hören, was schnell lau­ter wur­de. Vonder Fluss­sei­te aus näher­te sich ein He­li­ko­pter. Im ers­ten Mo­ment dach­te je­der, es kön­ne sich nur um einen Po­li­zei­hub­schrau­ber han­deln. Doch als er in Sicht­wei­te kam, ent­pupp­te er sich als ein zi­vi­ler Si­kor­s­ky, der groß ge­nug war, um alle auf­zu­neh­men.
    Die Freu­de war groß und alle la­gen sich in den Ar­men. Sie sa­hen hin­über zu dem He­li­ko­pter, der sich schnell näher­te.
    »Seht ihr, das ist mein Chef. Im­mer für eine Über­ra­schung gut«, sag­te Svet­la­na, die ihr La­chen wie­der­fand.
    Hau­ke Kas­par war mit dem In­ha­ber ei­ner klei­nen Flug­li­nie be­freun­det, die einen Li­ni­en­dienst zwi­schen den Bohr­in­seln in der Nord­see und dem Fest­land un­ter­hielt. Ihn hat­te er um den Ge­fal­len ge­be­ten, die Grup­pe vom Dach des Ho­tels ab­zu­ho­len. Kas­par, der im­mer noch un­ter den Schau­lus­ti­gen stand, be­ob­ach­te­te die Ak­ti­on zufrie­den. Er freu­te sich, dass es klapp­te, rech­ne­te aber im­mer noch da­mit, dass Ab­fang­jä­ger sei­nen Plan ver­ei­teln könn­ten. Ihm ging im­mer wie­der durch den Kopf, was der Jour­na­list über das Bil­der­ber­ger-Tref­fen in Grie­chen­land erzählt hat­te. Sei­ne be­sorg­ten Blicke in den Him­mel be­stätig­ten al­ler­dings nicht, dass es hier ge­nau­so sein könn­te. Weit und breit wa­ren kei­ne Jä­ger oder Po­li­zei­hub­schrau­ber zu ent­decken. Wenn es nur in den nächs­ten fünf Mi­nu­ten so blie­be, wür­de die Flucht­hil­fe funk­tio­nie­ren. Kas­par drück­te die Dau­men und ver­folg­te ge­bannt, was sich auf dem Dach tat.
    Der Pi­lot des He­li­ko­pters steu­er­te die Ma­schi­ne bis knapp über das Dach, setzte aber nicht auf. Er woll­te un­be­dingt das Ri­si­ko ver­mei­den, dass die Sta­tik der Dach­kon­struk­ti­on das Ge­wicht des He­li­ko­pters nicht tra­gen könn­te. Der Lärm der Ro­tor­blät­ter war un­er­träg­lich und bei dem Luft­strom, den sie er­zeug­ten, konn­ten sich die Wi­der­ständ­ler kaumhal­ten. Tief ge­duckt ar­bei­te­ten sie sich zur Ma­schi­ne vor. An der of­fe­nen Sei­ten­tür stand ein Mann in Flie­ger­mon­tur und Helm, der je­den Ein­zel­nen am Arm pack­te und ge­ra­de­zu her­ein­zerr­te. Svet­la­na und Pas­cal wa­ren schon an Bord. Lars, der als Letzter in der Rei­he stand, be­merk­te, wie der Schlauch nach­gab und die Luke auf­sprang.
    »Be­eilt euch«, schrie er, doch er konn­te sich noch so sehr an­stren­gen, der Lärm der Ro­tor­blät­ter ver­schluck­te sei­ne Stim­me. Er tipp­te den vor ihm ste­hen­den Bas­ti­an auf die Schul­ter und zeig­te in Rich­tung Luke, wo be­reits ein Po­li­zist der Eu­ro­gend­for mit sei­ner Ma­schi­nen­pi­sto­le er­schi­en. Sie be­ka­men einen mäch­ti­gen Schrecken. Wür­de er das Feu­er er­öff­nen, trä­fe er zwei­fel­los auch den He­li­ko­pter, was un­wei­ger­lich eine Ka­ta­stro­phe her­bei­führen wür­de. Lars hoff­te, der Po­li­zist möge es ge­nau­so se­hen. Mitt­ler­wei­le kam ein zwei­ter aus der Luke ge­kro­chen. Glück war, dass sie sich mit ih­ren schuss­si­che­ren Wes­ten nur schwer durch die enge Luke zwän­gen konn­ten. Trotz­dem wur­de es sehr knapp.
    Es hät­te kei­ne Se­kun­den län­ger dau­ern dür­fen, bis alle an Bord wa­ren. Der Mann, der ih­nen hin­ein­ge­hol­fen hat­te,

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