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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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    »Pri­ma Idee«, lob­te Svet­la­na, die zu ih­rer Aus­ge­gli­chen­heit zu­rück­fand.
    »Was jetzt?«, frag­te Pas­cal, der sich gleich­zei­tig um Lars küm­mer­te, der jetzt erst rea­li­sier­te, was er ge­tan hat­te. Zit­ternd lehn­te er sich an eine Wand, hin­ter der das Ma­schi­nen­haus der Kli­ma­an­la­ge lag. Er schi­en völ­lig ab­we­send zu sein und be­kam nicht ein­mal mit, dass Svet­la­na te­le­fo­nier­te.
    »Wir sind auf dem Dach«, in­for­mier­te sie Kas­par.
    »Ich hab euch ge­se­hen. Hal­tet ein oder zwei Mi­nu­ten aus. Hil­fe ist un­ter­wegs«, sag­te Kas­par.
    Svet­la­na hat­te zwar kei­ne Idee, wie die­se Hil­fe aus­se­hen moch­te, wuss­te aber we­nigs­tens, das Kas­par in der Nähe war, der sie sonst kaum auf dem Dach be­mer­ken konn­te. Sie ging et­was dich­ter an die Kan­te und blick­te hin­un­ter. Zum ers­ten Mal sah sie die Men­schen­mas­se. Als die De­mons­tran­ten auf sie auf­merk­sam wur­den, fin­gen sie zu grö­len an, schwenk­ten wild ihre Pla­katta­feln und streck­ten große Trans­pa­ren­te in die Höhe. Svet­la­na konn­te aus der Ent­fer­nung nicht ent­zif­fern, was dar­auf stand, aber sie ahn­te es. Als sie auch von Schau­lus­ti­gen und von Po­li­zis­ten be­merkt wur­de, wich sie zu­rück.
    »Da un­ten ist die Höl­le los«, be­rich­te­te sie den an­de­ren. »Über­tra­gungs­fahr­zeu­ge habe ich auch ge­se­hen. DieBil­der­ber­ger ha­ben also einen Teil un­se­rer For­de­rung er­füllt«, freu­te sie sich, ging zu Lars hin­über und stell­te sich dicht ne­ben ihn.
    »Wie geht es dir?«, frag­te sie be­sorgt.
    »Geht schon wie­der«, ant­wor­te­te er lei­se. »Tut mir wirk­lich leid, Svet­la­na.«
    »Ist schon gut.«
    »Und? Was sagt Kas­par? Holt er uns hier her­un­ter?«
    »Si­cher­lich«, ant­wor­te­te sie und hoff­te, es möge so sein.
    »Was ist mir Tor­ge?«, frag­te Lars, »wir kön­nen ihn doch nicht zu­rück­las­sen.«
    Svet­la­na ant­wor­te­te nicht und ging ein paar Schrit­te weg. Ihr ging es ge­nau­so an die Nie­ren, wenn nicht so­gar mehr als je­dem an­de­ren. Sie er­in­ner­te sich, wie er mit ihr in die Pa­tho­lo­gie ein­ge­bro­chen war, an die Rei­se nach Mos­kau und das Er­leb­te in der Vil­la in Eind­ho­ven. Sie dach­te au­ßer­dem dar­an, dass aus­ge­rech­net er es war, der sie dar­über auf­klär­te, dass die Eu­ro­gend­for Rä­dels­füh­rer so­fort er­schie­ßen durf­te. War Tor­ge wo­mög­lich er­schos­sen wor­den? Sie be­hielt ihre wir­ren Ge­dan­ken für sich. Ein sol­ches Ende hat­te nie­mand ge­wollt. Sie hat­te be­reits Floyd ver­lo­ren und nun auch noch einen sehr gu­ten Freund und Weg­ge­fähr­ten? Das war ein­fach zu viel. Sie kämpf­te mit Trä­nen, konn­te ihre Ge­fühle je­doch nicht mehr zu­rück­hal­ten.
    Lars kam her­bei und leg­te sei­nen Arm um ihre Schul­ter.
    »Was ist los, Svet­la­na? Hat dich das so sehr mit­ge­nom­men, was ich ge­ra­de ge­tan habe?«
    Sie wisch­te sich ihre Trä­nen ab und sah ihn an.
    »Das hat nichts mit dir zu tun – wirk­lich nicht. Mir ging ge­ra­de Floyd durch den Kopf.« Sie ver­schwieg, dass sie auch dar­an dach­te, Tor­ge kön­ne nicht mehr am Le­ben sein.
    Die Zeit wur­de knapp. Als Svet­la­na sich wie­der ge­fan­gen hat­te, warf sie einen be­sorg­ten Blick zur Dach­lu­ke hin­über. Der Schlauch, der die Ver­rie­ge­lung blockier­te, be­weg­te sich et­was. Of­fen­sicht­lich wa­ren die Ver­fol­ger be­reits da und ver­such­ten, die Luke zu öff­nen. Es ließ sich nicht leug­nen, dass alle einen er­höh­ten Herz­schlag hat­ten, bis auf Lars, der mit Ad­rena­lin voll­ge­pumpt war und sich so­mit in ei­nem Zu­stand be­fand, von dem sich sa­gen ließ: Ihm war al­les egal. Viel­leicht hat­ten alle in­zwi­schen in­ner­lich auf­ge­ge­ben, ohne es sich selbst ein­zu­ge­ste­hen. Schließ­lich be­fan­den sie sich in ei­ner Sack­gas­se und von Hil­fe war weit und breit kei­ne Spur. Der Schlauch an der Luke wür­de si­cher­lich in den nächs­ten Mi­nu­ten nach­ge­ben und kei­ner wuss­te, was dann ge­sche­hen wür­de.
    Auf der Straße wa­ren meh­re­re Fern­seh­re­por­ter da­mit be­schäf­tigt, ihre Be­richt­er­stat­tung zu be­gin­nen. Hat­te es die Wei­ße Rose

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