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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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gab dem Pi­lo­ten über sei­nen Helm­funk die An­wei­sung, auf­zus­tei­gen und ab­zu­dre­hen. Ge­nau­so schnell wie er ge­kom­men war, ver­schwand der He­li­ko­pter wie­der und mit ihm die Wei­ße Rose. Nur Tor­ge blieb zu­rück und kei­ner kann­te sein Schick­sal.
    Die­se Ak­ti­on, die kaum län­ger als fünf Mi­nu­ten ge­dau­ert hat­te, wur­de von al­len Schau­lus­ti­gen, De­mons­tran­ten und von der Eu­ro­gend­for be­ob­ach­tet, wo­bei kei­ner der Po­li­zis­ten einen Funk­spruch ab­setzte, um den Hub­schrau­ber ver­fol­gen zu las­sen. Sie lie­ßen es ein­fach zu, dass die Wei­ße Rose ent­kam. Al­les an­de­re hät­te wohl auch so viel zu­sätz­li­chesAuf­se­hen er­regt, dass nicht nur die Bil­der­ber­ger, son­dern auch die­se Spe­zi­al­ein­heit in Er­klärungs­not ge­ra­ten wäre. Schließ­lich wur­de auch um die Eu­ro­pean Gen­dar­me­rie For­ce ein Ge­heim­nis ge­macht.
    Im He­li­ko­pter herrsch­te all­ge­mei­ne Er­leich­te­rung.
    »Wo flie­gen Sie uns hin«, frag­te Svet­la­na den Mann mit der Flie­ger­mon­tur, wo­bei sie ihre Stim­me stark an­he­ben muss­te, um ge­gen den Lärm an­zu­kom­men. Es war un­er­träg­lich laut. Erst als sie Kopf­hö­rer be­ka­men, über die sie am Bord­funk an­ge­kop­pelt wur­den, wur­de es bes­ser.
    »Wir set­zen Sie gleich wie­der ab und flie­gen so­fort wei­ter. Soll­ten wir ver­folgt wer­den, ver­fol­gen sie einen lee­ren Hub­schrau­ber. Sie sind dann auf sich al­lein ge­stellt, aber Hau­ke wird mit Ih­nen Kon­takt auf­neh­men.«
    »Wis­sen Sie viel­leicht, was mit un­se­rem Freund ist?«
    »Tut mir leid, ich habe kei­ne Ah­nung.«
    Für den Rest des Flug­es schwie­gen sie, aber alle dach­ten an Tor­ge.

21
    Zwei Tage war die Kon­fe­renz jetzt her, ohne dass sich die Auf­ge­regt­heit ge­legt hat­te. Svet­la­na war zu ih­rer bes­ten Freun­din ge­zogen, da sie sich in ih­rer ei­ge­nen Woh­nung nicht mehr si­cher fühl­te. Gra­bow­ski kann­te ihre Adres­se und sie hat­te ihm einen Woh­nungs­schlüs­sel über­las­sen. Er hat­te ihr den Schlüs­sel zwar zu­rück­ge­ge­ben, aber konn­te da­von aus­ge­gan­gen wer­den, dass er kei­nen Nach­schlüs­sel an­ge­fer­tigt hat­te? Für Svet­la­na war es ein un­er­träg­li­cher Ge­dan­ke, er kön­ne zu je­der Ta­ges- und Nacht­zeit plötz­lich in ih­rer Woh­nung vor ihr ste­hen.
    Für sie war er ein skru­pel­lo­ses und un­be­re­chen­ba­res Scheu­sal ge­wor­den. Zwei­fel­los wür­de er sei­nen Kampf ge­gen die Wei­ße Rose nicht so ein­fach auf­ge­ben. Seit dem Vor­fall im Ho­tel, als Lars auf ihn ge­schos­sen hat­te, war er al­ler­dings nicht mehr ge­se­hen wor­den. Die Ku­gel hat­te ihn ver­fehlt, denn sonst hät­te er nicht un­mit­tel­bar nach dem Schuss ver­schwin­den kön­nen, ohne eine Spur zu hin­ter­las­sen.
    »Die Wei­ße Rose trifft sich heu­te zum ers­ten Mal nach ih­rer Ak­ti­on«, sag­te Svet­la­na zu ih­rer Freun­din. Ce­li­ne war be­sorgt und wünsch­te sich, dass al­les wie­der so wäre wie früher. Svet­la­na hat­te sich in den letzten Ta­gen stark ver­än­dert. Was will man auch er­war­ten, wenn sich ein Mensch von heu­te auf mor­gen ei­ner Wi­der­stands­be­we­gung an­schließt, noch dazu ei­ner Grup­pe, die sich mit den Mäch­tigs­ten der Welt an­leg­te.
    »Du weißt, was du zu tun hast?«, frag­te sie Ce­li­ne.
    »Ja, du hast es mir oft ge­nug er­klärt. Wenn du bis Mit­ter­nacht nicht zu­rück bist, dann soll ich die Po­li­zei an­ru­fen. Rich­tig so?« Ce­li­ne wirk­te ge­nervt. Sie war zwar Svet­la­nas bes­te Freun­din, woll­te aber in die Ge­schich­te der Wei­ßen Rose nicht hin­ein­ge­zogen wer­den. Sie glaub­te so­wie­so nicht, was Svet­la­na ihr über die Bil­der­ber­ger erzählt hat­te. Es pass­te ein­fach nicht in ihre klei­ne un­be­rühr­te Welt. Aus Svet­la­nas Sicht gab sie ein per­fek­tes Mus­ter ab, wie sich die Bil­der­ber­ger das ein­fa­che Volk vors­tell­te: Der Tag ver­läuft nach ei­nem stren­gen Ab­lauf­plan. Die we­ni­ge Frei­zeit wird zu­meist vor dem Fern­se­her ver­bracht, um sich eine Rea­li­ty­se­rie nach der an­de­ren an­zu­se­hen mit dem Re­sul­tat, dass kei­ne Zeit zum Nach­den­ken bleibt. Es ist ja auch

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