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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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Ers­ter?«
    »Lasst Svet­la­na zu­erst fah­ren«, schlug Tor­ge vor, »da­mit sie auf je­den Fall in Si­cher­heit ist. Sie ist au­ßer­dem die leich­tes­te von uns. Ich fah­re als Letzter, da ich wohl der schwers­te bin. Soll­te die Kis­te zu­sam­men­bre­chen, seid ihr we­nigs­tens oben.«
    Svet­la­na kroch in den För­der­korb. Mit eng an­ge­zoge­nen Bei­nen und nach vor­ne ge­neig­ten Kopf fand sie ge­ra­de Platz.
    »Nicht ge­ra­de ge­müt­lich«, scherz­te sie. Ihr war nicht ganz ge­heu­er, da es während der Fahrt stock­fins­ter sein wür­de und sie nicht wuss­te, ob sie oben über­haupt her­aus­käme.Die Schie­be­tür zum Schacht könn­te ver­schlos­sen sein. Für Pes­si­mis­mus war jetzt je­doch kei­ne Zeit.
    »Wir se­hen uns oben«, sag­te sie und drück­te selbst auf den Knopf, der den För­der­korb in Be­we­gung setzte. Die Ge­räusche flö­ßten ihr nicht un­be­dingt Ver­trau­en ein und die Enge mach­te ihr sehr zu schaf­fen, ob­wohl sie kei­nes­wegs un­ter Platz­angst litt. Au­ßer­dem gab es die Un­ge­wiss­heit, ob mög­li­cher­wei­se ein Kon­troll­lämp­chen dar­über Aus­kunft gäbe, das der klei­ne Fahr­stuhl in Be­we­gung war. Im Kel­ler gab es kein Si­gnal, was je­doch nicht hei­ßen muss­te, dass es in den Eta­gen eben­so war. Svet­la­na stell­te sich ge­ra­de vor, wie ein Po­li­zist oder gar Gra­bow­ski das Auf­flam­men ei­nes sol­chen Kon­troll­lämp­chens be­ob­ach­te­te und nun genüss­lich auf die An­kunft des För­der­kor­bes war­te­te.
    Als sie in der obers­ten Eta­ge an­kam, ver­such­te sie, mög­lichst lei­se die Schacht­tür nach oben zu schie­ben. Zu ih­rer Er­leich­te­rung ließ sie sich öff­nen. Zu­nächst be­gnüg­te sie sich mit ei­nem Spalt von we­ni­gen Zen­ti­me­tern, um sich einen Über­blick zu ver­schaf­fen. Vor dem Schacht war nie­mand zu se­hen und so­weit sie nach links und rechts se­hen konn­te, auch nicht. Schnell öff­ne­te sie den Schacht voll­stän­dig, klet­ter­te hin­aus und schick­te den Korb gleich wie­der hin­un­ter.
    Ei­ner nach dem an­de­ren fuhr nach oben, was ei­ni­ge Zeit in An­spruch nahm. Zeit, die sie ei­gent­lich nicht hat­ten. Aber was soll­ten sie ma­chen? We­nigs­ten gab es kein auf­leuch­ten­des Si­gnal, was Svet­la­na be­ru­higt zur Kennt­nis nahm. Es war an­zu­neh­men, dass es in den üb­ri­gen Stock­wer­ken auch keins gab. Was sie al­ler­dings alar­mier­te, war das un­über­hör­ba­re Ge­räusch des fah­ren­den Kor­bes. Es war zwar sehr lei­se, aber im­mer­hin hör­bar. Wenn sich jetzt je­mand inder Nähe des Schach­tes auf­hielt, wür­de er das ver­räte­ri­sche Ge­räusch ohne Zwei­fel wahr­neh­men.
    Als Timo an­kam, fühl­te sich Svet­la­na er­leich­tert. In Ge­sell­schaft ließ sich Angst deut­lich leich­ter er­tra­gen und sie hat­te Angst, auch wenn sie es nicht zu­gab.
    »Ich bin schon be­que­mer Fahr­stuhl ge­fah­ren«, mein­te er, als er sich aus dem en­gen Korb her­aus­quäl­te.
    »Such du schon mal den Aus­gang auf das Dach«, for­der­te Svet­la­na ihn auf, während der Korb wie­der nach un­ten fuhr.
    »Wol­len wir hof­fen, dass wir ihn fin­den und auch öff­nen kön­nen«, sag­te Timo, der sich gleich auf den Weg mach­te.
    Al­les klapp­te bes­tens. Der För­der­korb äch­zte zwar ge­wal­tig un­ter der Last der Män­ner, schaff­te es aber pro­blem­los. Zum letzten Mal ließ Svet­la­na ihn wie­der hin­un­ter. So­bald Tor­ge an­ge­kom­men war, woll­ten sie wei­ter auf das Dach.
    Der För­der­korb war schon wie­der zu hören, Tor­ge war also un­ter­wegs. Doch als der Korb in der obers­ten Eta­ge an­kam, vers­tei­ner­ten sich die Ge­sich­ter und die ein­tre­ten­de Bläs­se trat in einen di­rek­ten Wett­streit mit der wei­ßen Wand­far­be. Tor­ge saß nicht im För­der­korb, statt­des­sen lag eine wei­ße Rose dar­in. Es muss­te sich um die Rose han­deln, die Svet­la­na kurz zu­vor auf den Bistro­tisch ge­legt hat­te.
    Gra­bow­ski hat­te den Spieß um­ge­dreht.
    Als er aus der Kü­che her­aus­ge­kom­men war und dicht am Ver­sor­gungs­schacht vor­bei­kam, wur­de er auf das Ge­räusch auf­merk­sam, wel­ches aus dem Schacht kam. Hek­tisch hat­te er ver­sucht, die Klap­pe auf­zu­schie­ben, was

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