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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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Eu­ro­päi­schen Uni­on ein Dorn im Auge. Das Kräf­te­ver­hält­nis zwi­schen Ost und West wird sich zu un­se­rem Nach­teil stark ver­än­dern. Das könn­te ein neu­es Feind­bild er­zeu­gen.«
    »Verste­he«, sag­te Svet­la­na, »aber was ge­nau ha­ben Sie jetzt vor?«
    »Ich will die Wei­ße Rose un­ter­stüt­zen. Wenn Sie es schaf­fen, dass die Öf­fent­lich­keit ge­gen die Bil­der­ber­ger-Be­schlüs­se auf­zu­be­gehrt, kann die­se Fu­si­on viel­leicht ver­hin­dert wer­den. Die NAEU darf nicht ge­grün­det wer­den, denn es wird nicht bei ei­nem wirt­schaft­li­chen Zu­sam­menschluss blei­ben. Wir be­fürch­ten, dass es mi­li­täri­sche Aus­wir­kun­gen ha­ben wird.«
    »Da­mit könn­ten Sie mög­li­cher­wei­se recht ha­ben«, sag­te Kas­par. »Die ame­ri­ka­ni­sche Ar­mee setzt auf fern­ge­s­teu­er­te Kriegs­führung mit­tels be­waff­ne­ter Droh­nen. Da stellt sich die Fra­ge, wes­halb die Bun­des­wehr aus­ge­rech­net jetzt dar­auf bes­teht, auch sol­che Droh­nen zu be­kom­men.«
    »Da­von verste­he ich nichts«, sag­te Svet­la­na. »Für mich und die Wei­ße Rose bleibt die Be­völ­ke­rungs­re­duk­ti­on das zen­tra­le The­ma. Über nichts an­de­res soll es in der Sen­dung ge­hen. Dar­auf beste­he ich.«
    »Dar­an soll sich auch nichts än­dern«, ver­sprach Kas­par, »vie­les greift aber in­ein­an­der.«
    »Ist das ei­gent­lich die an­ge­kün­dig­te Über­ra­schung?« Kas­par sah Svet­la­na prü­fend an. Soll­te er es ihr jetzt schon ver­ra­ten? Er wuss­te ja noch nicht ein­mal, ob es wirk­lich klap­pen wür­de. Bei al­len Zu­sa­gen und Ver­spre­chun­genwoll­te er es erst glau­ben, wenn die Per­son im Fern­seh­stu­dio leib­haf­tig vor ihm ste­hen wür­de. Trotz­dem ent­schied er sich, Svet­la­na nicht län­ger im Un­kla­ren zu las­sen.
    Kas­par zog sei­nen Stuhl näher an den Tisch her­an und beug­te sich leicht über die Tisch­plat­te. Er sprach sehr lei­se, als ob er Angst hat­te, sein Büro könn­te ab­ge­hört wer­den. Wahr­schein­lich war es le­dig­lich ein Re­flex, der ihm als ehe­ma­li­ger DDR-Bür­ger im­mer noch im Blut lag.
    »Mir ist es ge­lun­gen, einen eins­ti­gen Bil­der­ber­ger zu ei­ner Aus­sa­ge zu be­we­gen. Er wird mor­gen zu uns ins Stu­dio kom­men und vor lau­fen­der Ka­me­ra Stel­lung neh­men«, flüs­ter­te Kas­par fast. »Er war maß­geb­lich an der Agen­da be­tei­ligt, kann also al­les be­stäti­gen, was sich die ho­hen Her­ren so al­les aus­ge­dacht ha­ben, um das ein­fa­che Volk zu ver­nich­ten.«
    »Das glaub ich jetzt nicht«, sag­te Svet­la­na er­staunt. »Wer ist es?«
    »Es ist der Vor­sit­zen­de der Ko­ali­ti­ons­par­tei«, ver­riet Kas­par. Alle am Tisch schluck­ten und muss­ten erst ein­mal ver­ar­bei­ten, was ih­nen ge­ra­de mit­ge­teilt wor­den war. Da­mit hat­ten we­der Svet­la­na noch Tor­ge ge­rech­net. Die Fern­seh­sen­dung, die oh­ne­hin schon als sehr bri­sant ein­ge­stuft wer­den muss­te, be­kam noch mehr Wür­ze.
    »Wir wer­den ein Zei­chen set­zen«, rea­gier­te Ana­sta­si­ja. Je­der ver­stand es an­ders als es ge­meint war.
    In die­sem Mo­ment klopf­te je­mand an die Tür und öff­ne­te die­se so­fort. Je­der in der Re­dak­ti­on war es ge­wohnt, ohne Auf­for­de­rung in Kas­pars Büro kom­men zu dür­fen. Der Mann, der her­ein­kam, war der Me­dien­ge­stal­ter. Er war ge­wis­ser­maßen das Mas­kott­chen der ge­sam­ten Re­dak­ti­on mit ei­nem aus­ge­präg­ten Schalk im Nacken. Er lieb­te es auf­zu­fal­lenund trug des­halb zu ger­ne Ac­ces­soires, die kli­schee­haft mit Zei­tungs­schrei­bern längst ver­gan­ge­ner Epo­chen in Ver­bin­dung ge­bracht wur­den. Auch jetzt trug er wie­der sein schwar­zes Stirn­band mit Schirm und Är­mel­scho­ner.
    Er hat­te ein druck­fri­sches Ex­em­plar des Abend­blatts da­bei und reich­te es Kas­par.
    »Ich habe es di­rekt aus der Drucke­rei ge­holt«, sag­te er. »Wir be­gin­nen jetzt mit der Aus­lie­fe­rung.«
    Kas­par be­dank­te sich und ließ den Mann wie­der ge­hen.
    Zufrie­den brei­te­te Kas­par die Zei­tung auf dem Tisch aus. Die ge­sam­te Ti­tel­sei­te be­han­del­te das The­ma der Bil­der­ber­ger, wo­bei die Schlag­zei­le knapp

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