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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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ein Vier­tel der Sei­te ein­nahm. ›Wei­ße Rose ins Zen­trum der Macht ein­ge­drun­gen‹, war die zwei­zei­li­ge Schlag­zei­le. Dar­un­ter war ein Foto ab­ge­bil­det, auf dem ein Schach­brett zu se­hen war, auf dem eine wei­ße Rose lag und da­ne­ben die Schach­fi­gu­ren Kö­nig und Dame stan­den. Von der Be­lich­tung her war das Foto sehr dun­kel ge­hal­ten, wo­durch es einen mys­te­ri­ösen Cha­rak­ter be­kam.
    »Klas­se Foto«, sag­te Tor­ge, der von der Ge­samtauf­ma­chung der Ti­tel­sei­te be­geis­tert war.
    »Das hat un­ser Star­fo­to­graf Pe­ters ar­ran­giert. Was sol­che Krea­tio­nen an­geht, ist er nicht zu über­tref­fen.« Kas­par freu­te sich, gleich­zei­tig war er aber auch skep­tisch und be­un­ru­higt. Er frag­te sich, wel­che La­wi­ne die­ser Ar­ti­kel los­bre­chen wür­de. Die nächs­ten Stun­den wür­den es zei­gen.
    »Wir dür­fen ein klei­nes Pro­blem nicht ver­ges­sen«, sag­te er sehr nach­denk­lich und rieb sich die Au­gen. Er war er­schöpft und müde.
    »Wel­ches Pro­blem?«, frag­te Svet­la­na.
    »Hier steht der Hin­weis auf un­se­re Talks­how, wie wir eswoll­ten. Mor­gen Abend zwan­zig Uhr fünf­zehn live und der Sen­der steht na­tür­lich auch da­bei. Es lässt sich also spie­lend leicht er­mit­teln, wo sich das Stu­dio be­fin­det.«
    »Ja und?«, frag­te Svet­la­na.
    »Ver­ge­sst nicht un­se­ren Freund Gra­bow­ski. Er wird al­les dar­an­set­zen, un­se­re Sen­dung zu sa­bo­tie­ren. Je­den­falls müs­sen wir da­mit rech­nen.«
    »An die­sen Vo­gel habe ich gar nicht mehr ge­dacht«, kom­men­tier­te Tor­ge. »Nach der Ak­ti­on in der Arzt­pra­xis wird er so­wie­so mäch­tig sau­er auf uns sein.«
    »Da­von kannst du aus­ge­hen«, sag­te Svet­la­na. »Wir soll­ten dar­über nach­den­ken, ob wir eine Se­cu­ri­ty hin­zu­zie­hen.« Kas­par zeig­te sich we­nig be­geis­tert. Sei­ner Mei­nung nach wür­de es ge­nü­gen, den Ein­gang zum Stu­dio durch zwei Mit­ar­bei­ter der ei­ge­nen Haus­si­cher­heit be­wa­chen zu las­sen. Er woll­te so we­nig Men­schen wie mög­lich in­vol­vie­ren.
    Ana­sta­si­ja hör­te auf­merk­sam zu. Die Fra­ge ei­ner Se­cu­ri­ty be­schäf­tig­te sie.
    »Ich habe einen Vor­schlag«, sag­te sie. »In Mos­kau habe ich die­sen Gra­bow­ski ken­nen­ge­lernt. Er weiß, dass ich für den rus­si­schen Ge­heim­dienst ar­bei­te, wes­halb er Re­spekt vor mir hat. Wir soll­ten ihn nicht aus­schlie­ßen, son­dern so­gar noch auf­for­dern, ins Stu­dio zu kom­men.«
    Tor­ge räus­per­te sich.
    »Wie bit­te? Ich habe mich wohl ver­hört.«
    »Nein«, sag­te Ana­sta­si­ja, »im Stu­dio kön­nen wir ihn un­ter Kon­trol­le hal­ten. Bleibt er weg, weiß nie­mand, ob und was er ge­gen die Sen­dung un­ter­nimmt. Er könn­te zum Bei­spiel eine Bom­be plat­zie­ren. Ist er selbst an­we­send, müs­sen wir in die­ser Rich­tung nichts be­fürch­ten.«
    »Da ist et­was dran«, mein­te Svet­la­na und sah Kas­par an.
    »Wie ihr meint«, sag­te er, »ob­wohl ich ein mul­mi­ges Ge­fühl da­bei habe.«
    Nur Kas­par selbst wuss­te, dass ihn sei­ne In­tui­ti­on nur sel­ten täusch­te. Ir­gen­det­was gab ihm das Ge­fühl, dass die Sen­dung eine un­be­ab­sich­tig­te Rich­tung ein­schla­gen wür­de. Er hat­te je­doch kei­ne Idee, was der Grund da­für sein könn­te.
    Svet­la­na sah ihm an, dass er über et­was nach­dach­te und konn­te sich auch den­ken, was es war. Ihr war auch nicht mehr ganz wohl bei dem Ge­dan­ken an die be­vorste­hen­de Sen­dung. Sie mach­te sich al­ler­dings we­ni­ger Sor­gen um die Talks­how im All­ge­mei­nen als viel­mehr um ihr ei­ge­nes Le­ben. Wozu das Syn­di­kat fähig war, wuss­te sie ja und Gra­bow­ski ge­hör­te dazu. Ihn in ih­rer Nähe zu wis­sen, ohne selbst et­was zu ih­rem ei­ge­nen Schutz un­ter­neh­men zu kön­nen, be­hag­te ihr gar nicht.
    »Ist es wirk­lich eine so gute Idee, Gra­bow­ski ins Stu­dio zu ho­len?«, frag­te Svet­la­na und hoff­te, Kas­par wür­de sich um­ent­schei­den. Aber er tat es nicht.
    »Ruf ihn an und lade ihn ein. Sag ihm, wir wol­len ihn als Talk­gast da­bei­ha­ben.«
    Als Svet­la­na Gra­bow­skis Stim­me hör­te, ent­wickel­te sie Hass­ge­fühle, wie sie es in die­ser

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