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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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nicht an­ders.
    »Wenn Sie uns hel­fen«, er­öff­ne­te Kas­par das Ge­spräch, »wird sich mei­ne Zei­tung fi­nan­zi­ell er­kennt­lich zei­gen.«
    So­fort be­kam der jun­ge Mann glän­zen­de Au­gen und un­ter­brach be­reit­wil­lig den Bild­schirm­scho­ner sei­nes Com­pu­ters.
    »Sie in­ter­es­sie­ren sich also für das Netz­werk der Bil­der­ber­ger?«, frag­te er, ob­wohl es ei­gent­lich als Feststel­lung ge­meint war. Von Mau­ri­ce wuss­te er es be­reits.
    »Be­vor wir an­fan­gen, habe ich eine Bit­te«, sag­te Kas­par. »Ich habe eine klei­ne Vi­deo­ka­me­ra mit­ge­bracht und wür­de gern den Mo­ni­tor ab­fil­men. Die­se Auf­zeich­nung möch­ten wir heu­te Abend in ei­ner Fern­seh­sen­dung prä­sen­tie­ren.«
    Der Hacker er­schrak.
    »Das war nicht ab­ge­macht«, sag­te er zu Mau­ri­ce, der ihn so­fort be­ru­hig­te.
    »Kei­ne Sor­ge«, sag­te er, »du wirst nicht zu er­ken­nen sein und dei­ne Stim­me wer­den wir ver­zerrt wie­der­ge­ben.«
    »Kann ich mich dar­auf ver­las­sen?« Der ver­ängs­tig­te Mann sah Kas­par an. Als Hacker ent­larvt zu wer­den, woll­te er sich nicht leis­ten. Es hat­te zwar schon ge­nü­gend Vor­bil­der ge­ge­ben, die nach Ver­büßen ei­ner Haft­stra­fe einen hoch do­tier­tenJob als Pro­gram­mie­rer an­ge­bo­ten be­kom­men hat­ten, aber er woll­te un­ter kei­nen Um­stän­den ins Ge­fäng­nis.
    »Ver­trau­en Sie uns«, be­sänf­tig­te ihn Kas­par, »ich zei­ge Ih­nen an­schlie­ßend gern den Film, da­mit Sie sich per­sön­lich da­von über­zeu­gen kön­nen, dass Sie nicht im Bild sind.«
    Das über­zeug­te den Mann. Kas­par hol­te eine klei­ne Ka­me­ra her­vor, die fast in sei­ne Hand­fläche pass­te. Es han­del­te sich um eine Full-HD-Ka­me­ra, so­dass die Qua­li­tät ab­so­lut fern­sehtaug­lich war. Kas­par setzte sich ne­ben den Mann auf das Sofa, um den Mo­ni­tor mög­lichst fron­tal ab­fil­men zu kön­nen.
    »Er­klären Sie uns bit­te, was jetzt ab­läuft«, bat Kas­par, während auf dem Bild­schirm eine Un­men­ge wei­ßer Zah­len­kom­bi­na­tio­nen von un­ten nach oben vor ei­nem schwar­zen Hin­ter­grund durch­lief.
    »Mei­ne Soft­wa­re fragt jetzt Tro­ja­ner ab, die ich auf ver­schie­de­nen Ser­vern ein­ge­schleust habe. Sie mel­den, ob ge­ra­de Da­ten­trans­fer statt­fin­det.«
    »Wie­so wer­den die­se Tro­ja­ner nicht er­kannt?«, wun­der­te sich Kas­par. Er dach­te an das Si­cher­heits­sys­tem im Netz­werk der Zei­tung, das so­fort Alarm schlug, so­bald ein Tro­ja­ner ge­fun­den wur­de.
    Der Mann lach­te.
    »Man muss ihn eben gut ge­nug vers­tecken«, war sein ein­zi­ger Kom­men­tar. Es lag auf der Hand, dass er kei­ne Ge­heim­nis­se aus­plau­dern wür­de. An­schei­nend hat­te er sich zu ei­nem ab­so­lu­ten Pro­fi ent­wickelt, was das Hacken von Com­pu­ter­sys­te­men an­ging.
    »Hier, wir ha­ben Glück«, sag­te er plötz­lich und zeig­te auf den Mo­ni­tor. Für Kas­par und die an­de­ren war auf dem Bild­schirm nichts zu se­hen, wo­mit sie et­was an­fan­gen konn­ten.»Das ist die IP-Adres­se des Bil­der­ber­ger-Ser­vers. Es fin­det ge­ra­de ein Da­ten­trans­fer statt. Ich kann Ih­nen so­gar sa­gen, wo die­ser Ser­ver steht.« Er war in sei­nem Ele­ment, was ihm deut­lich an­zu­mer­ken war.
    »Ich neh­me an«, sag­te Svet­la­na, »der Ser­ver be­fin­det sich in Hol­land.«
    »In Eind­ho­ven, um ge­nau zu sein«, schmun­zel­te er.
    »Uns in­ter­es­siert we­ni­ger, wo die­ser Ser­ver steht, son­dern, was dar­auf ge­spei­chert ist«, sag­te Kas­par. »Kom­men Sie an die Da­ten her­an?« Die­se Fra­ge schi­en fast eine Be­lei­di­gung zu sein. Der Hacker sah Kas­par ent­geis­tert an.
    »Na­tür­lich!«, ant­wor­te­te er knapp. »Ich nut­ze den Da­ten­strom, der ge­ra­de von dort ge­sen­det wird.«
    »Das verste­he ich nicht«, sag­te Kas­par. Auch Svet­la­na, die auf der an­de­ren Sei­te ne­ben dem Hacker saß, ver­stand gar nichts. Mau­ri­ce hielt sich im Hin­ter­grund. Er stand teil­nahms­los am Fens­ter­brett an­ge­lehnt und be­ob­ach­te­te von dort das Ge­sche­hen.
    »Sie müs­sen sich das Netz­werk wie eine mit­tel­al­ter­li­che Stadt vors­tel­len, die von ei­ner mas­si­ven

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