Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
Spalten, die mit ›Erster Sterbetag‹ und ›Zweiter Sterbetag‹ überschrieben waren. Die beiden Daten lagen genau ein Jahr auseinander und wenige Tage nach dem jeweiligen Geburtstag. Svetlana verglich die Geburtstage mit diesen ominösen Sterbetagen und fand heraus, dass das Datum des ersten Sterbetages nachVollendung des neunundfünfzigsten Lebensjahres lag. Bei denjenigen, die bereits älter waren, stand in einer weiteren Spalte der Vermerk ›GPS aktivieren‹. Bei denen, die kurz vor Erreichen des als ersten Sterbetag überschriebenen Datums lagen, fand Svetlana den Vermerk ›Anfrage‹.
»Was ist das für eine abscheuliche Sauerei«, stellte Svetlana fassungslos fest.
»Wir sehen hier der zukünftigen Realität ins Auge.« Kaspar richtete seine Kamera auf Svetlana, um ihre Bestürzung einzufangen. Sie fühlte sich wie gelähmt. »Ist die Bevölkerungsreduktion entsprechend der Agenda erst einmal abgeschlossen«, fuhr Kaspar fort, »werden sie natürlich aufpassen, dass es bei den 500 Millionen Elitemenschen bleibt. Sonst sind es in etlichen Jahrzehnten wieder zu viele Menschen, wenn es nach dem Willen der Bilderberger geht. Also werden sie dieses System anwenden, um alle Menschen, die das festgesetzte Alter erreicht haben, per Knopfdruck zu töten. Haupttodesursache wird in Zukunft also plötzliche Herzattacke sein. Und niemand wird mehr das Rentenalter erreichen. Das Problem der Rentenleistungen ist also gleich mit vom Tisch.«
»Ich kann das immer noch nicht glauben«, meinte Svetlana und hoffte, alles sei nur ein böser Traum. »Die Menschen können doch nicht so bösartig und dumm sein, sich gegenseitig zu vernichten.«
»Oh doch«, sagte Maurice. »Uns wird eingeredet, dass der moderne Mensch des 21. Jahrhunderts abgeklärt genug sei, um aus zwei Weltkriegen Lehren zu ziehen. Zählen wir alle Kriege der vergangenen Jahre und die aktuellen zusammen, kommen wir auf eine Anzahl Kriegsschauplätze, die die des Zweiten Weltkriegs deutlich übersteigt. Menschen habensich immer schon gegenseitig getötet und werden es auch weiterhin tun. Es geht um Macht, verstehst du?«
»Und ums Überleben«, fügte Kaspar hinzu. »Eins ist doch Fakt: Bleibt es bei der augenblicklich stark ansteigenden Population, sind Weltkriege um Trinkwasser und Lebensmittel nicht zu vermeiden. Pro Tag kommen 230.000 Menschen dazu. Auf die Minute umgerechnet sind das 160 Menschen. Im Jahre 2061, dem Jahr der Agenda, wird die Weltbevölkerung auf mehr als 11 Milliarden Menschen angewachsen sein. Knapp das Doppelte von dem, was wir heute haben. Die Erde wird kollabieren. Ich glaube, jeder kann sich vorstellen, wie voll es auf den Straßen sein wird und wie knapp Trinkwasser und Lebensmittel sein werden.«
»Moment mal«, fuhr Svetlana ihm ins Wort, »das klingt jetzt ja so, als ob du diese Bevölkerungsreduktion gutheißt.«
»Natürlich nicht«, rechtfertigte sich Kaspar, der seine Kamera zur Seite legte. »Ich will damit lediglich sagen, dass wir ein ernstes Problem haben, wenn die Bevölkerungsexplosion so weitergeht. Unsere Erde kann nun mal nur eine begrenzte Anzahl Menschen verkraften. Werden es zu viele, werden wir uns zwangsläufig gegenseitig töten, um selbst zu überleben. In der Tierwelt ist es doch nicht anders.«
»Toller Vergleich«, sagte Svetlana.
»Wir haben ein riesiges Problem und müssen eine Lösung finden, und zwar möglichst schnell. Aber nicht so!«, Kaspar zeigte auf den Monitor, »da stimme ich mit dir überein. Gar keine Frage.«
»Ich will mich ja in Ihre Diskussion nicht einmischen«,sagte der Hacker, »aber wir haben nicht mehr so viel Zeit. Ich will nicht entdeckt werden und deshalb gerne den Server
Weitere Kostenlose Bücher