Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
Stelle und klatschte über ihrem Kopf in die Hände. Sie war glücklich, da Floyd ebenfalls guter Stimmung war. Doch diese Stimmung sollte nicht mehr lange anhalten und sich ins genaue Gegenteil wandeln.
»Was hast du?«, fragte sie erschrocken, als Floyd leichenblass wurde, sich mit beiden Händen an die Brust fasste und in sich zusammensackte. Nur wenige Augenblicke später verstarb er unter den Augen vieler neugieriger Schaulustiger, die sein Schicksal offenbar viel interessanter fanden als die bunten Umzugswagen und kostümierten Menschen, die vorbeizogen, ohne etwas von Floyds Zusammenbruch mitzubekommen.
Von dem dunkel gekleideten Mann, der sich kurz zuvor auf der gegenüberliegenden Seite hinter einer Rathaussäule verborgen hielt und jetzt verschwunden war, hatte niemand Notiz genommen.
7
Der Schock um Floyds Tod saß immer noch tief. Umso mehr war Svetlana entschlossen, die Umstände seines Todes aufzuklären. Sie glaubte nicht an ein natürliches Herzversagen, wie es der Notarzt diagnostizierte. Sie ging von einem heimtückischen Mord aus, wer auch immer ein Interesse daran gehabt haben mochte. Irgendetwas musste in Floyds Leben passiert sein, jedenfalls sah Svetlana erstmals einen Grund in seiner plötzlichen Introvertiertheit. Gleichwohl sie zugeben musste, dass der Mordgedanke absurd schien, solange keinerlei Fremdeinwirkung festgestellt wurde.
Allein die Tatsache, dass Floyd ihr im Sterben ein Wappen in die Hand drückte und ihr einen Code nannte, machte sie stutzig. Dazu kam die Erkenntnis, die sie zusammen mit ihrem Studienfreund Torge gewann, als sie im gerichtsmedizinischen Institut eingebrochen waren, eine Blutprobe stahlen und die Obduktionsakte fotografierten, in der sonderbare Einträge vermerkt waren.
Torge Desmond fühlte sich unsicher, ob er für sich selbst die richtige Entscheidung getroffen hatte. Der Einbruch und der Diebstahl waren für ihn schon schlimm genug. Die ganze Sache stank zum Himmel, wie er fand und nun hatte er sich auch noch von Svetlana überreden lassen, sie nach Moskau zu begleiten, um dort nach Floyds Spuren zu suchen. Seiner Meinung nach hatte Floyd mächtig Dreck am Stecken und wenn er jetzt in was auch immer hineingezogenwurde, konnte dies auf gar keinen Fall für seine Karriere als angehender Mediziner nützlich sein. In einem Punkt musste er allerdings Svetlana recht geben: Floyds Todesursache gab Rätsel auf. Welche Bedeutung hatten die Metallsplitter? Außerdem grübelte Torge über den Befund der Blutanalyse nach. In Floyds Blut fand er Spuren von Formalin und Methansäure. Svetlana hatte er noch nichts davon erzählt, aber es gab ihm die Motivation, der Sache auf den Grund zu gehen. Immer wieder betonte er, rein medizinisches Interesse an der Aufklärung zu haben. Svetlana interessierten seine Beweggründe weniger, Hauptsache, er unterstützte sie.
»Haben Sie noch einen Wunsch?«, hörte er eine freundliche weibliche Stimme fragen. Eine Stewardess stand mit einem Servierwagen neben seinem Sitz. Er stieß Svetlana an, die fast den ganzen Flug über schlief. Sie ließ sich einen Becher Kaffee geben.
»Wann werden wir in Moskau landen?«, fragte sie etwas verschlafen. Die Stewardess schätzte in ungefähr 30 Minuten und schob ihren Servierwagen einen Gang weiter.
»Sehr unterhaltsam bist du ja nicht gerade«, warf sie Torge vor und trank einen kräftigen Schluck Kaffee, der ihre Lebensgeister wecken sollte.
Torge warf ihr einen kritischen Blick zu. »Du hast ja die ganze Zeit geschlafen.«
»Ja, eben«, antwortete sie verschmitzt und wollte damit sagen, dass sie es nur deshalb getan hatte, weil er so wortkarg gewesen sei.
»Ich habe den
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